04.12.2008 | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
Die erste, speziell zum Aufbereiten von hochgefüllten Wood Plastic Composites (WPC) ausgelegte Compoundieranlage (Bild) von Reimelt Henschel MischSysteme (www.reimelt-henschel.com) hat die Serienproduktion aufgenommen. Der belgische Hersteller von Spezialbauelementen für Außenanwendungen eco-Profil N.V., inzwischen zur Unternehmensgruppe Ideal Automotive GmbH mit Zentrale in Bamberg/Deutschland gehörend, produziert damit im oberfränkischen Burgebrach aus dem inline aufbereiteten, mit Holzmehl gefüllten PE-HD Bodenbelagprofile für Terrassen. Die Anlage besteht aus einem Compounder RHC 95 mit gleichsinnig drehender Doppelschnecke und einem Einschnecken-Austragsextruder ESE 180. Bei einem Durchmesser der dicht kämmenden Schnecken von 95 mm liefert der Compounder einen Durchsatz von 1 500 kg/h. Mit einem Da/Di-Verhältnis von 1,66 steht im Doppelschneckenextruder ein großes freies Volumen zur Verfügung, wodurch selbst bei niedrigen Schneckendrehzahlen ein hoher Ausstoß bei optimaler Verweilzeit zur schonenden, homogenen Aufbereitung des Materials resultiert. Der Einschneckenextruder mit 180 mm Schneckendurchmesser dient dem konstanten Druckaufbau vor dem Werkzeug. Eingespeist wird das vorgetrocknete Holzmehl mit einer zweiwelligen Seitenbeschickung in die Schmelzezone des Compounders, die für diese Aufgabe mit speziellen, neuentwickelten Schneckenelementen ausgerüstet ist. Eine Entgasungsstation entzieht der Naturfaser die Restfeuchte und sorgt für Luftblasenfreiheit des aufbereiteten PE-Holzmehl-Compounds. Der Auslieferung der Produktionsanlage vorausgegangen waren umfangreiche Untersuchungen im Technikum von Reimelt Henschel MischSysteme in Kassel mit einem Compounder RHC 55 (55 mm Schneckendurchmesser). Zielsetzung hierbei war, Holzmehl mit Partikelgrößen bis zu etwa 500 μm und Gewichtsanteilen deutlich über 60 % in Polyolefine einzuarbeiten. Besonders gefordert war die Verfahrenstechnik, zum Einen wegen der Feuchte der Naturfaser und zum Anderen durch die schwankenden Viskositäten des Thermoplasts: Der Compounder sollte auch Rezyklat mit zum Teil erheblich differierender Schmelzeviskosität verarbeiten können. Zu beachten war darüber hinaus die sehr eingeschränkte thermische Belastbarkeit des Füllstoffs. Im Zuge dieser Vorversuche wurden eigens für die Aufbereitung von WPC zugeschnittene Schneckenelemente entwickelt. Diese neuen Mischelemente ermöglichen eine hohe Flexibilität beim Konfigurieren der Schnecken mit dem Fokus auf gleichmäßig hohe Produktqualität und große Ausstoßleistungen. Die Ergebnisse bei der Inbetriebnahme der Produktionsanlage haben erneut gezeigt, dass sich das rechnerische Up-scaling von Anlagen in der Praxis bewährt. Für die Herstellung von Compounds, Blends und Masterbatch umfasst die Compounder-Baureihe RHC von Reimelt Henschel MischSysteme insgesamt sechs Baugrößen mit 25 bis 120 mm Schneckendurchmesser, die den Durchsatzbereich von 5 bis 5 000 kg/h abdecken. |
Reimelt Henschel MischSysteme GmbH, Kassel
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