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07.05.2010 | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

Muffler-Plastic + Kaufmann: Varysoft®-Verfahren in der Praxis

Mit grossem Interesse verfolgen die Besucher des Technologie-Tags den Ablauf das Varysoft®-Verfahrens zur Herstellung der Musterteile. Bild: Muffler-Plastic, Pfullendorf
Mit grossem Interesse verfolgen die Besucher des Technologie-Tags den Ablauf das Varysoft®-Verfahrens zur Herstellung der Musterteile. Bild: Muffler-Plastic, Pfullendorf
Bei einem Technologie-Tag hat die Muffler-Plastic GmbH, Pfullendorf, kürzlich rund 50 Besuchern aus der Automobilbranche das Varysoft®-Verfahren in der Praxis vorgeführt. Bei dieser von der Georg Kaufmann Formenbau AG, Busslingen/Schweiz, entwickelten Technologie ist das Hinterspritzen von Dekormaterialien um einen zusätzlichen Fertigungsschritt erweitert: Zwischen Dekor- und Trägermaterial wird eine Weichschaumschicht eingespritzt. Die Dicke dieser Softtouchschicht lässt sich über die Werkzeuggeometrie funktionsgerecht einstellen, um den Komfort von Kfz-Innenteilen weiter zu erhöhen.

Die Besucher nutzten den Technologie-Tag zu zahlreichen Informationsgesprächen und zum intensiven Meinungsaustausch. Bild: Muffler-Plastic, Pfullendorf
Die Besucher nutzten den Technologie-Tag zu zahlreichen Informationsgesprächen und zum intensiven Meinungsaustausch. Bild: Muffler-Plastic, Pfullendorf
Vorgeführt wurde die Herstellung eines Musterteils, das mit engen Radien und komplexer Oberflächengeometrie die typischen Anforderungen und Schwierigkeiten eines Kfz-Innenteils vereint. Der Träger des Musterteils besteht aus Polypropylen (PP), die Schaumschicht aus einem schäumbaren Thermoplastischen Elastomer (TPE). Als Dekormaterialien kamen abwechselnd eine dünnere und eine dickere TPE-Folie sowie eine Alcantara-Folie zum Einsatz.

Das für die Demonstration verwendete Werkzeug mit vertikalem Schiebetisch hat Kaufmann gebaut; betrieben wurde es auf einer Zweikomponenten-Spritzgiessmaschine mit 6.500 kN Schliesskraft von Krauss-Maffei. Mit der einen Einspritzeinheit wurde das Trägermaterial PP, mir der andern das schäumbare TPE eingespritzt. Bei der praktischen Vorführung wurden das Einlegen des jeweiligen Dekormaterials und das Entnehmen des fertigen Musterteils manuell durchgeführt (in der Serienproduktion sind diese Vorgänge automatisiert). Dadurch konnten die Besucher den Ablauf des Varysoft®-Prozesses detailliert beobachten.

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Ergänzend zur Herstellung der Musterteile erhielten die Besucher in einer Präsentation weiterführende Informationen zum Anwendernutzen des Varysoft®-Verfahrens sowie zu Materialvarianten und zu Anwendungsmöglichkeiten über die Kfz-Industrie hinaus, beispielsweise bei Stuhl- und Stadionsitzen oder bei Arm- und Kopfstützen für Flugzeuge und Bahnen.

Varysoft®: Softtouch gezielt einstellen Der von Kaufmann entwickelte Varysoft®-Prozess ergibt in einem Fertigungsablauf ein dreischichtig aufgebautes Formteil, das aus Trägerteil, Schaumzone und Dekorschicht besteht. Durch eine entsprechende Ausführung des Hinterspritzwerkzeugs weist die Schaumzone aus einem TPE- oder PUR-Schaum die in den unterschiedlichen Funktionsbereichen gewünschte Schaumdicke auf. Zudem ist durch das Hinterspritzen eine schonende Verarbeitung des Dekormaterials sichergestellt. Bei einem mit dem Varysoft®-Verfahren hergestellten Kfz-Innenteil lässt sich die Dicke der für den Komfort massgebenden Schaumschicht (gelb) funktionsgerecht einstellen, wie der Querschnitt deutlich zeigt. Bild: Georg Kaufmann Formenbau AG; Busslingen/Schweiz
Varysoft®: Softtouch gezielt einstellen Der von Kaufmann entwickelte Varysoft®-Prozess ergibt in einem Fertigungsablauf ein dreischichtig aufgebautes Formteil, das aus Trägerteil, Schaumzone und Dekorschicht besteht. Durch eine entsprechende Ausführung des Hinterspritzwerkzeugs weist die Schaumzone aus einem TPE- oder PUR-Schaum die in den unterschiedlichen Funktionsbereichen gewünschte Schaumdicke auf. Zudem ist durch das Hinterspritzen eine schonende Verarbeitung des Dekormaterials sichergestellt. Bei einem mit dem Varysoft®-Verfahren hergestellten Kfz-Innenteil lässt sich die Dicke der für den Komfort massgebenden Schaumschicht (gelb) funktionsgerecht einstellen, wie der Querschnitt deutlich zeigt. Bild: Georg Kaufmann Formenbau AG; Busslingen/Schweiz
Das Ergebnis des Technologie-Tags fasst Roger Kaufmann, Leiter Entwicklung und Vertrieb bei Kaufmann, zusammen: „Für uns war die erfolgreiche und mit grossem Interesse aufgenommene Vorführung unseres Varysoft®-Prozesses ein grosser Erfolg und ein wichtiger Schritt zur intensiveren Markterschliessung. Die zahlreichen Besucher von wichtigen Automobilherstellern und deren Zulieferern konnten selbst sehen, wie einfach die Prozessführung ist. Besonders freuen würde es uns, wenn wir als Ergebnis der Varysoft®-Präsentation in den nächsten Wochen einen Entwicklungsauftrag erhielten.“ Markus Haller, Vertriebsleiter bei Kaufmann, ergänzt: „Bei einem wichtigen OEM haben wir konkretes Interesse geweckt. Wir werden für ein Fahrzeug-Innenteil gemeinsam Kalkulationen durchführen und dabei die Herstellkosten für die bisherige Fertigung und für die Fertigung mit dem Varysoft®-Prozesses vergleichen. Das wird uns klar zeigen, welches Innovations- und Substitutionspotential die hoch integrierte Varysoft®-Technologie bietet.“

Tobias Muffler, Geschäftsführer von Muffler-Plastic, erwartet einen Innovationsschub für die Kunststoffverarbeitung: „Wir sind der Überzeugung, dass das Varysoft®-Verfahren bei der Innenausstattung im Pkw ein grosses Potenzial besitzt. Und wir rechnen damit, dass sich diese Technologie Zug um Zug für Serienteile durchsetzt – anfangs zunächst noch bei kleineren Serien oder Sonderausstattungen für die Oberklasse. Mit wachsender Beherrschung der Massenfertigung werden Varysoft®-Teile bei der Innenausstattung in der gesamten Mittelklasse eingesetzt werden. Darüber hinaus sehen wir Anwendungsmöglichkeiten bei Nutzfahrzeugen, in der Möbel- und Elektroindustrie sowie bei Sport- und Haushaltsgeräten.“

Weitere Informationen: www.gktool.ch, www.muffler-plastic.de

Georg Kaufmann Formenbau AG, Busslingen, Schweiz

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