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05.02.2018, 14:50 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten    

PHEA Plastics Heritage European Association: Europäische Vereinigung für Kunststoff-Kulturerbe gegründet

Am 08./09. Januar 2018, wurde im Design Museum ADAM, Brüssel, PHEA, die Plastics Heritage European Association gegründet. Chairman der PHEA ist Dr. Dr. h.c. Günter Lattermann, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Kunststoffgeschichte e.V., Bayreuth.

Aus zehn europäischen Ländern haben 18 Vertreter von Universitäten, Hochschulen, Museen und nationalen Gesellschaften in Brüssel die Europäische Vereinigung für Kunststoff-Kulturerbe gegründet. Ziel ist es, ein Netzwerk für die Erforschung und Erhaltung unseres ‚Kulturerbes aus Kunststoffen‘ aufzubauen. Hierdurch sollen die Aktivitäten und Erkenntnisse über ‚historische polymere Materialien‘ (‚HIPOMs’) zusammengefasst und verbreitet werden.

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‚HIPOMs’ umfassen zunächst natürliche polymere Materialien wie Bernstein, Eiweißmaterialien, natürliche Harze, Lacke und Fasern. Danach sind die halbsynthetischen Kunststoffe wie Kautschuk, Hartgummi, Kasein-Kunststoffe, Cellulosenitrat etc. zu nennen. Schließlich folgen die frühen synthetischen Kunststoffe wie Phenolharze, Harnstoff- und Melaminharze, oder PVC, Acrylglas, Polystyrol etc. und die synthetischen Kautschuke.

Besonders seit der englischen Seeblockade im 1. Weltkrieg wurden polymere Materialien als oft minderwertige ‚Ersatzstoffe‘ für importierte und rare Materialien wahrgenommen. Zudem waren sie als ‚billige Massenprodukte‘ betrachtet worden. Andererseits spielten sie aber eine fundamentale Rolle als ‚Beschleuniger‘ grundlegender Entwicklungen in der elektrischen Industrie und anderen Wirtschaftszweigen. Ohne diese frühen Materialien wäre die moderne Zivilisation mit ihren technischen und sozialen Umwälzungen so nicht möglich geworden.

Heute sind synthetische Kunststoffe in jeglicher Form allgegenwärtig. Einerseits ist ihre Wirkung auf die Konsumgesellschaft mit enormem technischem Fortschritt bei Gütern des täglichen Lebens und Hochtechnologieprodukten verbunden. Andererseits führt sie in Bereichen wie der Verpackungsindustrie zu gravierenden Umweltproblemen. In diesem Spannungsfeld hat keine andere Materialgruppe so starke Reaktionen von Zustimmung und Abwehr, Bewunderung und Hass je hervorgerufen.

Seit mindestens 150 Jahren finden sich zahllose Objekte mit HIPOMs in den Sammlungen von Technik-, Design-, Kunst- und Architektur-Museen. Um ihre kulturelle Dimension zu verstehen, ist die Erforschung ihrer geschichtlichen, technologischen und sozialen Rolle dringend notwendig. Die Untersuchung der vielfältigen Eigenschaften und ihre Charakterisierung erfasst das im Material verborgene Wissen. Dieses bildet die Voraussetzung für eine Erfassung als Kulturerbe und dessen präventive Konservierung und fachgerechte Restaurierung.

PHEA sieht ihre Aufgabe in der Zusammenzuführung und Verbreitung der gewonnenen Kenntnisse. Einer breiten Öffentlichkeit will PHEA darlegen, dass polymere Materialien bzw. Kunststoffe eine besondere Rolle in unserer neueren kulturellen Entwicklung spielen und sie nicht nur ein Abfallproblem von Plastik-Verpackungsmaterial darstellen.

Plastics Heritage European Association, Bayreuth

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