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25.02.2008 | Lesedauer: ca. 5 Minuten    

Kunststoff-Netzwerk Franken: Qualifizierungskonzept ‚Prozesskoordinator Kunststoff’ ausgezeichnet

Innovatives Weiterbildungskonzept Prozesskoordinator Kunststoff erreicht beim bundesweiten Wettbewerb „Kompetenznetze 2008 – Bester Netzwerkservice“ den zweiten Platz.

Das gemeinsam mit den Mitgliedsunternehmen des Kunststoff-Netzwerk Franken e.V. (KNF, www.kunststoff-netzwerk-franken.de) im Rahmen des Arbeitskreises Aus- und Weiterbildung erarbeitete und mit dem Betriebswirtschaftlichen Forschungszentrum für Fragen der mittelständischen Wirtschaft an der Universität Bayreuth (BF/M – Bayreuth) umgesetzte Qualifizierungskonzept zum „Prozesskoordinator Kunststoff“ wurde als herausragender Netzwerkservice und bundesweites best practice Beispiel vom Bundeswirtschaftsministerium (www.bmwi.de) prämiert.

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Kompetenznetze Deutschland
Ein hochkarätiges Auswahlgremium der Initiative Kompetenznetze Deutschland, in der 116 wirtschaftnahe deutsche Kooperationsnetzwerke mit über 7.000 Unternehmen und Dienstleistern sowie 1.600 Forschungseinrichtungen vertreten sind, vergab den zweiten Preis an das Kunststoff-Netzwerk Franken, welches als „Werkstoffinnovationsnetz Nordbayern“ gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Neue Materialien bei Kompetenznetze Deutschland vertreten ist. Dieser mit insgesamt 35.000 Euro dotierte Wettbewerb stellt die wichtigste Auszeichnung für herausragende Netzwerkaktivitäten in Deutschland dar. Die Preisverleihung fand kürzlich im Rahmen der Jahrestagung von „Kompetenznetze Deutschland“ im Bundeswirtschaftsministerium in Berlin statt.

Konzeptausrichtung auf Facharbeiterebene
Professor Dr. Sydow, der Vorsitzende der Auswahlkommission, von der Freien Universität Berlin erläuterte in seiner Laudatio, dass neben der umfassenden Projektkonzeption vor allem die Ausrichtung des Konzeptes auf die Facharbeiterebene ausschlaggebend für die Preisvergabe war. Obwohl das Konzept für die Kunststoffbranche maßgeschneidert ist, ist eine Übertragbarkeit auf andere Branchen und Technologien möglich.

Entlang der Prozesskette der Kunststoffverarbeitung
Die Weiterbildung zum Prozesskoordinator setzt an den Schnittstellen innerhalb der Unternehmen und zwischen den Unternehmen entlang der Prozesskette der Kunststoffverarbeitung an. Überall an diesen Schnittstellen treffen Mitarbeiter mit unterschiedlichen Ausbildungshintergründen und unterschiedlichen Unternehmenskulturen aufeinander. Oftmals führt das neben technischen Fragestellungen zu Kommunikationsproblemen und damit zu Reibungs- und Effizienzverlusten in der Aufgabenbearbeitung. Die Idee des Kunststoff-Netzwerks Franken besteht darin, diese Reibungsverluste zu verringern oder ganz zu vermeiden, indem das wechselseitige Verständnis der Kooperationspartner an diesen Schnittstellen verbessert und der Blick sowohl für die eigenen als auch für die Fragestellungen der anderen Seite geschärft wird. Eine Kombination aus fachlichen und überfachlichen Seminaren zielt darauf ab, den Blick der Teilnehmer über den eigenen Tellerrand hinaus zu ermöglichen und auf der Basis von besserer Präsentation und Kommunikation schneller die gemeinsamen Zielsetzungen zu erreichen. Dieses Vorgehen ist in Deutschland bisher einzigartig in der Kunststoffbranche.

Methode der kritischen Ereignisse
Eine weitere Besonderheit des Konzeptes ist die wissenschaftliche Begleitung durch das BF/M – Bayreuth. Im Rahmen einer Vorstudie wurden in teilstandardisierten Interviews, mit Hilfe der „Methode der kritischen Ereignisse“, analysiert, in welchen Fällen es zu Schwierigkeiten und Reibungen an diesen Schnittstellen kommt und was die Hauptursachen für die Reibungsverluste sind. Auf der Basis dieser Ergebnisse wurden mit den Unternehmen aus dem Arbeitskreis potentielle Seminarinhalte zusammengestellt und in einer ersten Veranstaltung mit den Teilnehmern der Fortbildung besprochen und gemeinsam definiert. Die fachspezifischen Seminare werden von den Unternehmen des Netzwerkes selber gestaltet. Teilnehmer aus allen Bereichen der Wertschöpfungskette sind integriert.

„Prozesskoordinator Kunststoff“ – Mitarbeiter der Unternehmen
Mitarbeiter folgender Unternehmen werden zum „Prozesskoordinator Kunststoff“ qualifiziert: Gealan Formteile, Oberkotzau, Valeo Klimasysteme, Bad Rodach, SKZ-Würzburg, Bierlein & Schwarz, Kalchreuth, PROMA high quality engineering, Lichtenfels, Kunststofftechnik Scherer & Trier, Michelau, Lisi Automotive KKP, Mellrichstadt, Staedtler Mars, Nürnberg. Darüberhinaus bringen sich viele weitere Netzwerkmitglieder z.B. in Form von fachlichen Schulungen oder durch zur Verfügung stellen von verschiedenen Arbeitsmaterialien ein.

Engel Deutschland stellt „Virtuelles Klassenzimmer“
Sämtliche Seminare werden vom Betriebswirtschaftlichen Forschungszentrum wissenschaftlich begleitet und in Form von Fragebögen untersucht. Zwischen den einzelnen Seminarblöcken erfolgt eine Vertiefung mit Hilfe eines sogenannten virtuellen Klassenzimmers, welches dem Kunststoff-Netzwerk Franken zu diesem Zweck von der Fa. Engel Deutschland GmbH zur Verfügung gestellt wird. Am Ende der Maßnahme ist eine Abschlussmessung in Form strukturierter Interviews vorgesehen, um die wahrgenommenen Veränderungen der Teilnehmer zu dokumentieren. Auf diese Weise wird nicht nur das Weiterbildungskonzept auf seine Wirksamkeit hin überprüft, es werden darüber hinaus Ansatzpunkte zur Verbesserung des Konzeptes bei einer weiteren Durchführungsrunde gefunden.

Umfassende Integration aller Beteiligten
Kennzeichnend für das Projekt ist die umfassende Integration aller Beteiligten beginnend von der Steuerungsgruppe im Arbeitskreis Aus- und Weiterbildung bis hin zu den Referenten und den Teilnehmern selbst. In einer sogenannten Zwischenevaluation wurden von den Teilnehmern die Rückmeldungen erfragt, wie der zweite Teil der Weiterbildung ausgerichtet sein muss, um ein möglichst optimales Ergebnis aus ihrer Sicht zu erzielen. Die fachlichen Inhalte werden von den teilnehmenden Unternehmen bzw. von den Unternehmen des Netzwerks eingebracht, zu diesen Zweck wurde den Referenten ein „Train the Trainer Seminar“ kostenlos angeboten und sehr gut angenommen.

Wettbewerbsvorteile durch Kooperation
Mit der Auszeichnung durch das Bundeswirtschaftsministerium und den Glückwünschen von Seiten der Bayerischen Wirtschaftsministerin Müller fand das Projekt nun bundesweite Anerkennung und stellt gleichzeitig ein leuchtendes Beispiel dafür dar, wie wichtig und vor allem wie fruchtbar die Kooperation unterschiedlicher Partner ist. Die Kooperation entlang der Wertschöpfungskette der Kunststoffverarbeitung bringt für alle Beteiligten Vorteile und kann wie in diesem Fall Wirkungen für eine ganze Branche entfalten. Auf diese Weise werden Wettbewerbsvorteile geschaffen, die ein Einzelunternehmen niemals realisieren kann und der Wirtschaftsstandort nicht nur regional sondern überregional und bundesweit gestärkt.

Der Preis wurde von Vorstandsmitglied Jürgen Weitmeier, Gealan Formteile GmbH (Vorstand KNF), KNF-Geschäftsführer Hans Rausch und von Kathrin Heckner vom BF/M – Bayreuth in Berlin entgegengenommen (Bild). Das Preisgeld von 12.000 Euro fließt zu 100 Prozent in die weitere Netzwerkarbeit ein und kommt damit den Mitgliedern des KNF zu Gute.

Kunststoff-Netzwerk Franken e.V., Bayreuth

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