15.11.2019, 09:17 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Der Spezialchemie-Konzern Lanxess hat sich ein ambitioniertes Klimaschutzziel gesetzt: Bis 2040 will der Konzern klimaneutral werden - (Bild: Lanxess). „Im Pariser Klimavertrag hat die Weltgemeinschaft beschlossen, die Erderwärmung auf unter zwei Grad zu begrenzen. Das erfordert massive Anstrengungen aller Beteiligten. Mit unserem neuen Ziel, 2040 klimaneutral zu sein, werden wir unserer Verantwortung als globaler Spezialchemie-Konzern gerecht. Gleichzeitig sind wir künftig für unsere Kunden ein noch nachhaltigerer Partner“, sagte Matthias Zachert, Vorstandsvorsitzender der Lanxess AG. Zudem verwies er auf die langfristige Kostensenkung durch mehr Ressourceneffizienz: „Klimaschutz ist ein Business Case“, so Zachert. Klimaschutzprojekte mit großem Reduktionshebel initiieren Lanxess will in den kommenden Jahren Sonderprojekte umsetzen, die zu einer signifikanten Reduzierung von Treibhausgasen führen. So baut der Konzern am Standort Antwerpen, Belgien, derzeit eine Anlage zur Zersetzung von Lachgas. Die neue Anlage soll 2020 in Betrieb gehen und die jährlichen Emissionen des Treibhausgases um rund 150.000 Tonnen CO2e reduzieren. Nach der Installation einer zweiten Ausbaustufe im Jahr 2023 soll der CO2e-Ausstoß um weitere 300.000 Tonnen sinken. Darüber hinaus will Lanxess die Energieversorgung seiner indischen Standorte vollständig auf regenerative Quellen umstellen. Der Konzern baut dort die Versorgung mit Biomasse und Solarenergie massiv aus und verzichtet künftig auf den Einsatz von Kohle und Gas. Dadurch soll der CO2e-Ausstoß ab 2024 um weitere 150.000 Tonnen sinken. Mit diesen Projekten und weiteren Maßnahmen will Lanxess seinen CO2e-Ausstoß bis 2025 insgesamt um 800.000 Tonnen senken und will dafür bis zu 100 Millionen Euro investieren. Emissionen und Wachstum entkoppeln Trotz steigender Produktionsmenge soll der Ausstoß von Treibhausgasen in den einzelnen Geschäftsbereichen sinken. Neben technischen Effizienzmaßnahmen spielen veränderte Governance-Instrumente eine Rolle: So wird der Einfluss auf die CO2e-Bilanz zum Investitionskriterium bei organischem Wachstum und Akquisitionen. Geschäftsbereiche, die ihre Treibhausgas-Emissionen überdurchschnittlich stark senken, haben so einen direkten finanziellen Vorteil. Darüber hinaus wird die CO2e-Reduktion zum Bewertungskriterium im Bonussystem für Führungskräfte und Vorstand. Prozess- und Technologieinnovationen stärken Um bis 2040 klimaneutral zu werden, überarbeitet Lanxess zahlreiche bestehende Produktionsverfahren. So will der Konzern seine Verbundstrukturen weiter verbessern, etwa im Bereich Wärmeaustausch zwischen den Betrieben oder bei der Abluftreinigung. Andere Verfahren müssen erst noch im großtechnischen Maßstab entwickelt werden. Der Konzern richtet daher seine Forschung stärker auf klimaneutrale Prozess- und Technologieinnovationen aus. Klimaneutralität braucht politische Unterstützung Lanxess sieht sich dem Pariser Klimaschutzabkommen verpflichtet, insbesondere der darin geforderten Senkung von Treibhausgas-Emissionen. Für Zachert stehen Industrie und Politik dabei gemeinsam in der Verantwortung: „Mit unserer Klimainitiative machen wir ein Angebot an die Politik. Das können wir aber nur realisieren, wenn die Politik die richtigen Rahmenbedingungen schafft.“ Mit Blick auf das derzeit laufende Gesetzgebungsverfahren zur Umsetzung des Klimapakets der Bundesregierung sagte Zachert: „Engagierter Klimaschutz darf nicht unsere Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen. Das muss die Politik bei der konkreten Ausgestaltung ihres Klimapakets berücksichtigen.“ Insbesondere mahnte Zachert an, im funktionierenden europäischen Emissionshandel eine Doppelbelastung der Industrie durch nationale Systeme zu vermeiden. Diese sei momentan noch im aktuellen Gesetzentwurf über ein nationales Emissionshandelssystem für Brennstoffemissionen (BEHG) enthalten. „Kurzfristig brauchen wir wieder wettbewerbsfähige Energiepreise, und langfristig werden wir nur dann substanzielle klimaneutrale Lösungen erzielen können, wenn auch erneuerbare Energien in ausreichender Kapazität und zu industriegerechten Preisen vorhanden sind.“ Zudem müssten Genehmigungsverfahren vereinfacht und beschleunigt sowie die Finanz- und Steuerstruktur für Zukunftsinvestitionen verbessert werden. „Hierzu stehen wir im Dialog mit politischen Entscheidungsträgern und sind gern bereit, unsere Expertise in den politischen Willensbildungsprozess einzubringen“, so Zachert. Weitere Informationen: lanxess.com |
Lanxess AG, Köln
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