19.09.2022, 06:05 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
Der deutsche Chemiekonzern BASF, die saudi-arabische Sabic und der Anlagenbauer Linde errichten eine Demonstrationsanlage für elektrisch beheizte Steamcracker-Öfen. In einer Pressemitteilung informierte BASF kürzlich über den Baubeginn am Konzernstandort in Ludwigshafen. Durch die Nutzung von Strom aus erneuerbarer Energie anstelle von Erdgas sollen die CO2-Emissionen beim Steamcracking um mindestens 90 Prozent reduziert werden. Die Demoanlage wird in einen der bestehenden Steamcracker in Ludwigshafen integriert und soll im Laufe des kommenden Jahres in Betrieb genommen werden. Geplant ist die parallele Erprobung von zwei unterschiedlichen Heizkonzepten, wobei pro Stunde rund vier Tonnen Kohlenwasserstoffe verarbeitet und sechs MW Energie verbraucht werden sollen. In der aktuellen Aussendung werden BASF und Sabic als Investoren des Projekts genannt. Linde ist demnach für Planung, Beschaffung und Errichtung der Demoanlage zuständig und soll zudem die entsprechenden Technologien in Zukunft vermarkten. Das Projekt wird vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen des Förderprogramms "Dekarbonisierung in der Industrie" mit 14,8 Mio. Euro gefördert. Zu den Gesamtkosten wurden in der Pressemitteilung keine Angaben gemacht, in Branchenmedien wird eine Summe von etwa 70 Mio. Euro genannt. Der BASF-Vorstandschef Martin Brudermüller erklärte: "Die Mission von BASF ist Klimaneutralität, und die Elektrifizierung des sehr energieintensiven Steamcrackers ist ein wichtiger Meilenstein auf unserer Transformationsreise hin zu Netto-Null-CO2-Emissionen. Wir sind stolz darauf, dass BASF eine Projektförderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz erhalten hat. Das verdeutlicht, dass unser Ansatz auch von der Politik unterstützt wird." Neben BASF, Sabic und Linde arbeiten auch die Branchenkonzerne Shell und Dow gemeinsam an der Elektrifizierung von Steamcrackern (siehe auch plasticker-News vom 30.06.2022). Darüber hinaus ist in diesem Bereich auch das Konsortium "Cracker of the Future" (COF) mit Beteiligung von Repsol, Versalis, Borealis und TotalEnergies aktiv (siehe auch plasticker-News vom 13.10.2021). BASF und Sabic waren anfänglich ebenfalls an COF beteiligt, hatten sich später jedoch aus strategischen Gründen vom diesem Projekt wieder zurückgezogen. Weitere Informationen: |
BASF + Sabic + Linde, Ludwigshafen
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