13.04.2011, 12:50 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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Die europäische PVC-Industrie präsentierte den Abschlussbericht zu ihrer im Jahr 2000 gestarteten, auf 10 Jahre angelegten Initiative "Vinyl 2010". Das Programm, das in Form einer freiwilligen Selbstverpflichtung der Branche europaweit umgesetzt wurde, zielte auf die Erhöhung der Nachhaltigkeit in der Produktion und Anwendung des Kunststoffes PVC ab. Der Bericht dokumentiert die Fortschritte, die in den letzten 10 Jahren in Abfallmanagement, Recycling-Technologien, Stakeholder-Engagement und dem Umgang mit Additiven gemacht wurden. Sämtliche Ziele, die im Jahr 2000 in Vinyl 2010 festgesetzt worden waren, seien erreicht oder sogar noch übertroffen werden. Der Abschluss des Programms soll nun gleichzeitig den Anfang einer neuen Nachhaltigkeits-Initiative der PVC-Branche markieren. Sie werde noch im Laufe dieses Jahres starten und wiederum die aktive Mitarbeit der gesamten Wertschöpfungskette und zahlreicher weiterer Stakeholder-Gruppen aus dem öffentlichen Bereich und der Wirtschaft beinhalten. Besonders bedeutend seien die Fortschritte gewesen, die mit Vinyl 2010 bei der Sammlung und Verwertung von PVC-Abfällen erzielt wurden. Bei Start der Initiative im Jahr 1999 gab es nahezu keine europaweite Infrastruktur für die PVC-Wiederverwertung. Allein im vergangenen Jahr habe das im Rahmen von Vinyl 2010 errichtete europaweite Netzwerk an PVC-Recyclern 260.842 Tonnen PVC-Abfälle verarbeitet - und hier seien lediglich Post-Consumer-Abfälle erfasst worden, die keinen gesetzlichen Wiederverwertungs-Quoten oder -Vorschriften unterliegen. Damit liegen die Ergebnisse deutlich über den Zielen von Vinyl 2010, das eine Verwertung von zusätzlichen 200.000 Tonnen pro Jahr angestrebt hatte. "Vinyl 2010 ist ein durchschlagender Erfolg, und ein perfektes Beispiel, wie eine ganze Branche gemeinsam gesteckte Ziele auf freiwilliger Basis in die Praxis umsetzen kann", betont Dr. Josef Ertl, Vorsitzender von Vinyl 2010. "Wir können mit Fug und Recht sagen, dass die europäische PVC-Branche sich neu aufgestellt hat. Wir konnten den berechtigten Erwartungen der modernen Gesellschaft entsprechen und dabei unsere wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit erhalten. Das Vertrauen in den Werkstoff ist gefestigt, und PVC ist heute bei den Beschaffern als nachhaltiges Material anerkannt. Parallel dazu erfolgte der Aufbau einer tragfähigen PVC-Recycling-Struktur in ganz Europa." Dabei hätten innovative Recycling-Technologien nicht nur mengenmäßig den Ausbau der PVC-Wiederverwertung erlaubt, auch die Bandbreite der recyclingfähigen Abfälle sei erweitert worden. Der Abschlussbericht dokumentiert auch einen Wandel bei der Verwendung von Zusatzstoffen in PVC: Einige Additive seien ersetzt worden – Cadmiumstabilisatoren würden in den EU-Staaten nicht mehr verwendet – bei anderen verlaufe dieser Prozess, schneller als vorgesehen: Der Ersatz von Bleistabilisatoren gehe ebenfalls zügiger voran als erwartet und werde bis 2015 abgeschlossen sein. Als weiteres Ergebnis von 10 Jahren intensiver Auseinandersetzung mit der Thematik seien zahlreiche Risikoanalysen zu Weichmachern von der Europäischen Kommission unter Mithilfe der Produzenten erstellt und veröffentlicht worden. Der Erfolg von Vinyl 2010 hat die europäische PVC-Industrie bestärkt, sich nun neue und nach eigener Einschätzung höchst ambitionierte Ziele zu setzen. Gemeinsam mit dem renommierten schwedischen Nachhaltigkeits-Institut "The Natural Step" wurde in den vergangenen 12 Monaten eine neue, für die nächsten 10 Jahre gültige Zielvereinbarung konzipiert. Als ein wesentlicher Faktor für den Erfolg wird die aktive Beteiligung sämtlicher Unternehmen der PVC-Wertschöpfungskette angesehen, ebenso wie die bessere Etablierung von PVC-Rezyklat am Markt und die Zusammenarbeit des öffentlichen Sektors und der Wirtschaft bei den Bemühungen, die Deponierung von Abfällen zurück zu drängen. Ertl: "Bei der Umsetzung von Vinyl 2010 gab es einige Unternehmen, die von den Erfolgen profitierten, ohne aktiv etwas beizutragen. Nun, da Nachhaltigkeits-Faktoren für öffentliche Beschaffer ebenso wie für Private immer bedeutender werden, riskieren diese Trittbrettfahrer, ihre Märkte zu verlieren. Denn wir gehen davon aus, dass Planer, Beschaffer und Verbraucher zukünftig ihr Verantwortungsbewusstsein deutlich zeigen, indem sie jene Unternehmen stärken, die sich aktiv um die Nachhaltigkeit ihrer Produkte bemühen." VinylPlus, die neue Nachhaltigkeits-Initiative der PVC-Branche, soll im Juni 2011 offiziell vorgestellt werden. ![]() |
Vinyl 2010, Brüssel
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