29.04.2015, 05:58 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Die Referenten der Veranstaltung v.l.n.r.: Dr. Ernst Wiedenmann, (Aimess Services GmbH, Burg), Dr. Stefan Kremling (SKZ-KFE gGmbH, Würzburg), Andreas Kleinfeld (Hachtel Werkzeugbau GmbH & Co. Aalen), Robert Meyer (Innowep GmbH Würzburg), Hans Rausch (KNF), Christoph Hornfeck (Neue Materialien Bayreuth GmbH, Bayreuth) , Guido Wages (scan-tec GmbH, Roßtal). Der erste Referent, Dr. Stefan Kremling von der SKZ-KFE gGmbH, Würzburg, gab einen umfassenden Überblick über „Zerstörungsfreie Prüfmethoden“. Die Bandbreite reichte von verschiedenen Röntgenverfahren und deren Vor- und Nachteilen über optische Verfahren, wie die Mikroskopie, über Infrarotgestützte Technologien bis hin zur Terahertz-Technologie und Wirbelstromverfahren Das mit der aktuellen Analysetechnologie sich nicht nur schnell und kostengünstig Qualitätsprobleme aufspüren und beheben lassen, sondern die modernen CT-Anwendungen auch Möglichkeiten bieten, die weit über die reine Prüfung des fertigen Bauteils hinaus gehen, stellte Andreas Kleinfeld von der Hachtel Werkzeugbau GmbH & Co. KG, Aalen, vor. „Werkzeugoptimierung – mittels 3D-CT“ lautete der Titel seines Vortrages. Die konventionelle Optimierung von Spritzgußwerkzeugen ist sehr zeitintensiv. Mit Hilfe von CT-Anwendungen lassen sich Kosten und vor allem Zeit einsparen, die sich letztendlich in Effizienzgewinnen niederschlagen können. Ermöglicht wird die Definition der Optimierungsmaßnahmen nach werkzeugtechnischen Gesichtspunkten. Eine Übernahme der Ausrichtphilosophie aus der Bauteilzeichnung ist dabei selten möglich, die Grundkonzeption des Werkzeugs entscheidet ganz wesentlich über das mögliche Optimierungskonzept, resümierte Kleinfeld. Das Thema „Vergleich mobiler zerstörungsfreier Prüfverfahren an Faserverbundstrukturen“ präsentierte Christoph Hornfeck von der Neue Materialien Bayreuth GmbH. Die Verbreitung von Faserverbundkunststoffen, sei es im Bereich der Windenergie, im Automobilbau oder in der Luft- und Raumfahrt, verlangt nach innovativen mobilen Prüfverfahren Hornfeck stellte in diesem Zusammenhang die akustische Resonanzspektroskopie (LARS) vor. Er ging auf die Ultraschall Impuls Echo (UT)-Prüfung ein, die bei glasfaserverstärkten Platten zum Einsatz kommen kann. Mit Hilfe der Ultraschallmethode sei eine großflächige Prüfung jedoch bei weitem aufwendiger, als mit LARS oder thermografischen Methoden. Die optische Lockin-Thermographie (OLT) stellt in diesem Zusammenhang eine etablierte Methode dar, die einfach zu interpretieren ist, so der Referent. Nach einer von intensiven Gesprächen geprägten Kaffeepause eröffnete Guido Wages von der scan-tec GmbH in Roßtal den zweiten Vortragsblock. Er stellte vor, wie Bemusterungen an Kunststoffbauteilen mit Hilfe der CT-Technologie ermöglicht werden. Es kann damit sehr schnell die komplette Geometrie geprüft werden. Die Erfassung des Bauteils dauert max. 1 Stunde, eine erste Falschfarbinfo liegt bereits nach weiteren 15 Minuten vor, eine 2D-Vermessung in weiteren max. 15 Minuten. Alle Prüfergebnisse sind belastbar und alle Datenformate zeigen die gleiche Information an, was wichtig für die Kontrolle der Plausibilität und die Entscheidung für oder gegen eine Werkzeugkorrektur ist, fasste Wages seine Ausführungen zusammen. „Zerstörungsfreie optische Messung der Rauheit und Topographie“ war Thema des Vortrags von Robert Meyer von der Innowep GmbH in Würzburg. Innowep hat sich insbesondere auf die anwendungsorientierte Analyse spezialisiert. In seinem Vortrag stellte Robert Meyer das neu entwickelte optische Profilo- und Visiometer TRACEiT vor Das Verfahren ermöglicht laut Anbieter eine hohe Präsenz, Messung und Analyse der 3D-Topographie an der Oberfläche und das bei einer Auflösung von bis zu 1,5 Mikrometer. Die schnelle Einsetzbarkeit in Verbindung mit einem Laptop ermöglicht es, Oberflächenanalyse in kürzester Zeit durchzuführen, so der Referent. Zum Abschluss seines Vortrages stellte er noch einige Anwendungsbeispiele aus verschiedenen Bereichen vor. Das Thema des letzten Vortrages von Dr. Ernst Wiedenmann von der Aimess Services GmbH in Burg lautete „R3Dscan: Berührungsloses 3D-scannen von transparenten und schwarzen Kunststoffen“. Aimess hat ein neues Verfahren entwickelt, um transparente Flächen, schwarze Flächen aber auch stark reflektierende Flächen erfassbar zu machen. Gegenwärtig werden diese Oberflächen mit einer entsprechenden Analyse-Lack-Schicht überzogen, um sie erfassen zu können. Dieser zusätzliche Lackauftrag verfälscht einerseits die Messergebnisse, andererseits muss er wieder vom Bauteil entfernt werden. Das neue Messverfahren beruht auf dem Prinzip der Wärmeabsorption des Materials. Hierzu werden mit Hilfe eines CO2-Laser Wärmemuster auf das Bauteil aufgetragen und die entsprechende Energieumwandlung und die daraus resultierende Wärmestrahlung erfasst. Damit werden GFK/CFK Bauteile, sowie Interieur-Bauteile, aber auch LED + Glas und Glas- Kunststoffverbindungen für 3D-Scan-Anwendungen, erfassbar. Bei einer Messzeit von 15 Sekunden erspart man sich das Einsprühen bzw. das Markenkleben, wobei das Konzept auch mobil und inlinefähig gestaltet ist, so Dr. Wiedenmann. Im Anschluss an die Vorträge lud Hans Rausch die Teilnehmer zum weiteren Gedankenaustausch zum gemeinsamen Buffet ein. Weitere Informationen: www.kunststoff-netzwerk-franken.de |
Kunststoff-Netzwerk Franken e.V., Bayreuth
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