11.10.2021, 11:57 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Gemeinsam mit 21 weiteren Partnern aus neun Ländern will Covestro den Stoffkreislauf für Hartschäume aus Polyurethan (PU) schließen. Diese tragen als Dämmmaterial in Kühlgeräten und Gebäuden zur deutlichen Steigerung der Energieffizienz bei. Für einen nachhaltigen Lebenszyklus fehlen bislang jedoch ein koordiniertes Abfallmanagement sowie geeignete Recyclingverfahren. Das möchte das von Covestro koordinierte Circular Foam-Projekt ändern. Unter seinem Dach erarbeiten Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft in den kommenden vier Jahren ein umfassendes Lösungsmodell. Ziel ist es, den Stoffkreislauf für PU-Hartschäume zu schließen und die europaweite Umsetzung dieser Blaupause vorzubereiten. Auf diese Weise könnten in Europa ab 2040 jedes Jahr eine Million Tonnen Abfall, 2,9 Millionen Tonnen CO2-Emissionen und 150 Millionen Euro an Verbrennungskosten eingespart werden. "Circular Foam ist für uns ein weiteres Leuchtturmprojekt, mit dem wir die Verwirklichung der Kreislaufwirtschaft vorantreiben und entscheidende Schritte hin zu einer nachhaltigen Zukunft machen", erklärt Dr. Markus Steilemann, Vorstandsvorsitzender von Covestro. „Ein wichtiger Schlüssel dazu liegt in der Entwicklung innovativer Recyclingtechnologien für möglichst viele Kunststoffarten. Das chemische Recycling von Polyurethan-Hartschaum wird ein wichtiges Glied in der Kette sein." Chemisches Recycling ermöglicht die Wiederverwendung von Materialien, die am Ende ihres Lebenszyklus aufgrund ihrer Eigenschaften nicht durch mechanisches Recycling in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden können. Dazu zählen auch PU-Hartschäume aus Kühlgeräten sowie Gebäuden. Diese Materialien werden heute zur energetischen Verwertung verbrannt. Dabei gehen die eingesetzten Rohstoffe verloren und es entstehen hohe CO2-Emissionen. Dank des Circular Foam-Projekts soll sich das ändern. Das Innovationsprojekt untersucht und entwickelt unter der Leitung von Covestro mit der Chemolyse und der smarten Pyrolyse zwei mögliche Recyclingpfade für PU-Hartschäume. Ziel bei der Entwicklung der beiden neuen Verfahren ist es, Polyole und Amine als Rohmaterialien zur Herstellung von PU-Hartschäumen in möglichst hoher Qualität zu erhalten und so ihre Wiederverwendung zu ermöglichen. Hierbei arbeitetet Covestro eng mit der RWTH Aachen und ihrem Katalyseforschungszentraum CAT Catalytic Center, ETH Zürich, BioBTX sowie der Universität Groningen zusammen. Im Rahmen des Projekts wird zudem geprüft, wie die beiden Verfahren möglichst schnell in die industrielle Nutzung überführt werden können. Voraussetzung für das Recycling von PU-Hartschäumen in der EU ist eine europaweite systematische Sammlung, Zerlegung und Sortierung des Materials nach Ende seiner Nutzungsdauer. Hier besteht deutliches Verbesserungspotenzial, da bislang weniger als die Hälte aller ausrangierten Kühlgeräte in Europa eingesammelt werden. Auch die Optimierung der Produktrezeptur für Hartschaum kann eine bessere Wiederverwertung begünstigen. Das Circular Foam-Projekt gilt als ein weiterer Baustein des langfristigen strategischen Programms von Covestro, um das Unternehmen vollständig auf die Kreislaufwirtschaft auszurichten. Erst Ende September hatte das Unternehmen angekündigt, in den kommenden zehn Jahren rund eine Milliarde Euro gezielt in Projekte zur Kreislaufwirtschaft zu investieren. Dieses Projekt wurde durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 der Europäischen Union unter der Fördernummer 101036854 gefördert. Weitere Informationen: www.covestro.com, circular-foam.eu |
Covestro AG, Leverkusen
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