06.07.2017, 06:02 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
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Beim Symbol-Umweltthema Einweg-Tragetaschen aus Kunststoff zeigen sich die ersten Auswirkungen der entsprechenden EU-Richtlinie: Die meisten Staaten der Europäischen Union haben mittlerweile Vorschriften, um den Verbrauch von Kunststoff-Tüten zu verringern. Ausgenommen von diesen Regelungen bleiben häufig Tragetaschen aus Papier, deren Hersteller nun die Gewinner der EU-Gesetzgebung werden könnten. Ceresana hat bereits zum zweiten Mal den gesamten europäischen Markt für Beutel, Säcke und Tüten untersucht. Dazu gehören auch Schwerlast- und Industriesäcke. Mehr Engagement von Nachzüglern gefordert Die Analysten von Ceresana erwarten, dass in Europa der Markt für Beutel, Säcke und Tüten aus Polyethylen-Folie, aus Folien sonstiger Kunststoffe, aus gewebten Kunststoff-Streifen (woven bags) sowie aus Papier im Jahr 2024 ein Volumen von ca. 8,77 Millionen Tonnen erreichen wird. Polyethylen ist dabei das mit Abstand am meisten verwendete Material. Die Umsetzung der EU-Richtlinie zur Reduzierung des Verbrauches von Einweg-Tragetaschen aus Kunststoff ist nicht in allen Ländern gleichermaßen konsequent angegangen worden. Aktuell hat sich die EU-Kommission noch einmal an Griechenland, Italien, Polen sowie Zypern gewandt, um eine zielstrebigere Umsetzung anzumahnen. Die Ausgangslage und Dringlichkeit sind von Land zu Land sehr unterschiedlich. Positive Signale für Biokunststoffe Immer mehr Länder verbieten bestimmte Arten von Tragetaschen oder versuchen, mithilfe von Sondersteuern und Abgaben die Nachfrage nach einigen Produkten zu regulieren. In der Regel sind dünne Einwegtragetaschen aus Polyethylen das Ziel dieser Initiativen. Ausgenommen von derartigen Verboten und Gebühren sind meist Tragetaschen aus Biokunststoffen. Dabei handelt es sich um Kunststoffe, die entweder aus nachwachsenden Rohstoffen (z.B. Maisstärke) hergestellt werden oder zumindest biologisch abbaubar sind. Die Bedeutung und öffentliche Wahrnehmung von Biokunststoffen ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Im Frühjahr 2017 hat sich die EU-Kommission noch einmal explizit positiv zum Einsatz von Biokunststoffen im Bereich von Verpackungen oder auch Tragetaschen geäußert. Selbst wenn sich der Markt in den vergangenen Jahren sehr dynamisch entwickelt hat, sind Biokunststoffe allein jedoch nicht die ultimative und ökologisch einwandfreie Lösung, die lange propagiert wurde. Beispielsweise verläuft die Kompostierung von Biokunststoffen in den gängigen Anlagen noch immer nicht reibungslos. Stabile Säcke für schwere Lasten Schwerlast- und Industriesäcke haben in den vergangenen Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen. Mit der Zeit wurden Säcke aus Papier in einigen Segmenten durch Kunststoff-Säcke ersetzt. Bei Tierfutter oder Baumaterialien, wie z.B. Zement, spielen Papiersäcke zwar weiterhin eine wichtige Rolle; Säcke aus Polyethylen haben allerdings das Potential, aufgrund ihrer positiven Eigenschaften in Zukunft weiter Marktanteile zu gewinnen. Klassische Schwerlastsäcke aus Kunststofffolie sehen sich ihrerseits jedoch insbesondere im Bereich der Schüttgüter mehr und mehr mit der Konkurrenz sogenannter „Flexible Intermediate Bulk Containers“ (also flexiblen Schüttgut-Behältnissen, Abkürzung: FIBC) konfrontiert. Diese FIBC bestehen aus einem stabilen Kunststoffgewebe - meist aus Polypropylen - und können ein Fassungsvermögen von bis zu 1.500 Litern erreichen. Sie dienen oft als Transportverpackung für Baustoffe, Düngemittel, Getreide oder sonstige Streugüter. Die Dynamik des Marktes für Schwerlastsäcke hängt in hohem Maße von der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes sowie vom Zustand der Bauindustrie ab. Standbeutel statt Dosen Beutelverpackungen erfreuen sich im Einzelhandel immer größerer Beliebtheit. Sie ersetzen insbesondere Metalldosen und Glasgefäße, in manchen Fällen auch starre Kunststoffverpackungen. Ein Vorteil der flexiblen Kunststoffbeutel ist, dass sie sich dem verpackten Gut besser anpassen und somit die Verpackungsgröße optimiert werden kann. Darüber hinaus können diese Verpackungen mikrowellengängig hergestellt werden. Sie werden auch immer besser bedruckbar. Bei leichten Verpackungsbeuteln und –säcken sowie schweren Industriesäcken gewinnen darüber hinaus moderne Form-Fill-Seal-Prozesse immer weiter an Bedeutung: Mit Hilfe geeigneter Maschinen erfolgen die Formung der Verpackung, deren anschließende Befüllung sowie die Verschließung in einem kontinuierlichen Prozess. Die Studie in Kürze In Kapitel 1 werden für die gesamte Region Europa sowie für 23 einzelne Länder die Produktion, der Verbrauch sowie Import und Export analysiert. Darüber hinaus werden für die acht bedeutendsten Märkte Europas detaillierte Informationen zum Verbrauch von Beuteln, Säcken und Tüten gegeben, aufgeteilt in einzelne Anwendungsgebiete. Auch wird die Produktion von Beuteln für diese Länder detaillierter nach Materialien aufgeteilt (LDPE, LLDPE, HDPE, sonstige Kunststoffe, gewebte Kunststoffe und Papier). Kapitel 2 untersucht die Anwendungsgebiete von Beuteln, Säcken und Tüten. Dargestellt werden Daten zur Verbrauchsentwicklung innerhalb der acht bedeutendsten Märkte Europas in den Anwendungsgebieten Tragetaschen, Müllbeutel und -säcke, Schwerlast- und Industriesäcke, Nahrungsmittelverpackungen und sonstige Anwendungen. Kapitel 3 betrachtet den Verbrauch von Beuteln, Säcken und Tüten differenziert nach den Materialien Polyethylen, sonstige Kunststoffe, gewebte Kunststoffe und Papier, aufgeteilt auf 23 Länder Europas. Kapitel 4 bietet Unternehmensprofile bedeutender Produzenten von Beuteln, Säcken und Tüten, übersichtlich gegliedert nach Kontaktdaten, Umsatz, Gewinn, Produktpalette, Produktionsstätten, Kurzprofil sowie Produkttypen und Anwendungsgebieten. Ausführliche Profile werden von 94 Herstellern geliefert, wie z.B. Amcor Ltd., Bemis Europe, British Polythene Industries Plc, Clondalkin Group, Constantia Flexibles Group, Coveris, DS Smith Plc, Huhtamaki Group, Korozo Ambalaj San. Ve Tic. A.S., Mondi plc , Papier-Mettler, Sealed Air Corporation, Smurfit Kappa Group Plc, UDG Healthcare Plc und Vicat SA. Dateianhang zur Meldung: Weitere Informationen: |
Ceresana Research, Konstanz
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