13.02.2020, 13:34 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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Der deutsch-chinesische Kunststoff-Maschinenbauer KraussMaffei plant als Reaktion auf die verschlechterte wirtschaftliche Lage eine Kostensenkung durch Personalabbau. Demzufolge sollen weltweit in den kommenden drei Jahren insgesamt 510 Stellen gestrichen werden, davon mit 430 Stellen der Großteil in Deutschland. Dies beträfe alle deutschen Standorte, am stärksten den Hauptsitz in München. Zudem sei geplant, die Personalkürzungen überwiegend schon in diesem Jahr umzusetzen. Zu Ende 2019 zählte die KraussMaffei Group weltweit nach eigenen Angaben insgesamt 5.134 Mitarbeiter (ohne Auszubildende). Bereits Anfang Februar hatte die an der Börse in Shanghai (Shanghai Stock Exchange) gelistete KraussMaffei Company Limited in einer ergänzenden Ankündigung (Pflichtmitteilung) darüber informiert. Die mit dem geplanten Stellenabbau, der hauptsächlich Mitarbeiter aus den Bereichen Fertigung und Verwaltung betrifft, voraussichtlich verbunden Kosten für Abfindungen und den Sozialplan beziffert das Unternehmen darin auf 28 Millionen Euro. Ein Unternehmenssprecher bestätigte gegenüber dem plasticker die Angaben aus der Börsenmitteilung und erklärte, dass KraussMaffei bestrebt sei, den Stellenabbau sozialverträglich durchzuführen. Ziel sei, dabei ohne betriebsbedingte Kündigungen auszukommen. Es gebe dazu mit dem Konzernbetriebsrat bereits eine entsprechende Vereinbarung. Demnach soll die Mitarbeiterzahl durch natürliche Fluktuation, Altersteilzeit-Regelungen und ein Freiwilligenprogramm schon bis Ende 2020 in Deutschland um 334 Personen sinken. Bereits seit dieser Woche könnten sich KraussMaffei Mitarbeiter freiwillig für ein Programm melden, welches den Angaben zufolge u.a. Abfindungen und die zeitweise Weiterbeschäftigung in einer Transfergesellschaft vorsieht. Die restlichen knapp 100 Stellen, sollen voraussichtlich bis Ende 2022 wegfallen, dazu gebe es aber noch keine konkrete Planung. Insgesamt hofft man bei KraussMaffei, mit diesen Kürzungen als Reaktion auf die gesunkene Nachfrage auszukommen. Schwache Konjunktur zwinge zum Stellenabbau Als Gründe für die ersten größeren Stellenstreichungen im Konzern seit der Krise im Jahre 2009 (siehe plasticker-News vom 24.03.2009) nennt das Unternehmen die dramatischen Veränderungen in der Automobilindustrie, die zu den wichtigsten Abnehmerbranchen der Maschinen und Anlagen von KraussMaffei gehört und deren in der Folge stark zurückgegangenen Investitionen. Hinzu kämen Einbußen bei Umsatz und Ertrag durch den Brexit sowie den Handelsstreit zwischen den USA und China. Auch die öffentlichen Diskussionen um Kunststoffe bzw. Kunststoffabfälle aus Verpackungen führten zu Verunsicherung bei Anwendern und K-Verarbeitern. Neben dem Stellenabbau wolle KraussMaffei auch durch Effizienzgewinne bei internen Prozessen Kosten reduzieren. Geplante Investitionen nicht betroffen - Bezug des neuen Werkes in China verzögert sich Die geplanten bzw. laufenden großen Investitionen, insbesondere das Modernisierungsprogramm für die gesamte Fertigung mit dem Bau der neuen Werke in Deutschland blieben von dem aktuellen Sparprogramm unberührt. Der Neubau des Hauptwerkes in Parsdorf bei München soll weiterhin wie ursprünglich geplant bis 2022 erfolgen (siehe plasticker-News vom 25.01.2019). Lediglich in China werde das Unternehmen wie alle Firmen zur Zeit etwas vom Coronavirus ausgebremst. So sei der Neubau eines chinesischen Hauptwerkes in Jiaxing (zwischen Shanghai und Hangzhou), in dem KraussMaffei künftig Spritzgießmaschinen, Roboter, Extruder sowie Anlagen für die Reaktionstechnik herstellen will, inzwischen abgeschlossen. Der Umzug in das neue Werk musste aber auf unbestimmte Zeit verschoben werden, da die Behörden für die Eröffnung zur Zeit wegen der Corona-Epidemie keine Genehmigungen erteilen. Bislang gebe es unter den rund 460 KraussMaffei-Mitarbeitern in China, die an den Standorten in Haiyan und Shanghai arbeiten, aber keine Corona-Infektionen. Weitere Informationen: www.kraussmaffei.com |
KraussMaffei Technologies GmbH, München
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