15.12.2021, 14:57 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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Die letzten verbliebenenen Interessenten für einen Einstieg beim Automobilzulieferer Theysohn Kunststoff GmbH haben sich zurückgezogen. Da eine Fortführung ohne den Einstieg eines neuen Investors nicht möglich ist, muss der Geschäftsbetrieb der Gesellschaft sowie ihrer Holdingsgesellschaft ICOS Stand jetzt im Frühjahr 2022 eingestellt werden. Betroffen sind rund 160 Beschäftigte am Sitz der Gesellschaften in Salzgitter. Sie wurden am heutigen Mittwoch in einer Mitarbeiterversammlung informiert. Für die Theysohn Formenbau GmbH läuft die Suche nach einem Investor weiter. „Für Theysohn Kunststoff und die ICOS ist es ein Ergebnis, das wir natürlich sehr bedauern. Den Mitarbeitenden eine solche Nachricht überbringen zu müssen, ist nie schön und so kurz vor Weihnachten erst recht nicht“, sagt Chief Restructuring Officer (CRO) Tobias Hartwig von Schultze & Braun. „Wir hatten einen regen Zuspruch auf unsere internationale Suche nach Investoren und haben bis zuletzt intensiv mit mehreren europäischen Interessenten verhandelt. Die weiter anhaltenden Produktionseinschränkungen in der Automobilindustrie und die damit verbundenen unklaren Perspektiven für Theysohn Kunststoff als Zulieferer haben jedoch dazu geführt, dass den potentiellen Investoren das wirtschaftliche Risiko einer Übernahme unter den derzeitigen Bedingungen als zu hoch erschien.“ Sie hätten sich deshalb aus den Gesprächen zurückgezogen, so Hartwig weiter. Die weiter auflaufenden Verluste machen einen Weiterbetrieb des Unternehmens mittel- und langfristig nicht möglich. „Damit verbleibt uns keine Alternative. Wir müssen daher die Ausproduktion vorbereiten, um die vorhandenen Aufträge ordnungsgemäß abzuarbeiten und die Produktion geordnet herunterzufahren. Die Geschäftsleitung wird zur konkreten Umsetzung der Ausproduktion zeitnah die Gespräche und Verhandlungen mit dem Betriebsrat aufnehmen. Die Gespräche beinhalten auch eine mögliche Unterstützung der betroffenen Mitarbeiter bei ihrer beruflichen Neuorientung durch Zusatzzahlungen sowie einen Sozialplan“, erklärt der vorläufige Sachwalter Silvio Höfer von der Kanzlei Anchor. „Wir können absolut nachvollziehen, dass die Beschäftigten enttäuscht sind. Auch wir hätten uns ein anderes Ergebnis gewünscht“, sagt Nils Andersson-Lindström, der zusammen mit Hartwig und Höfer bei der Restrukturierung in Eigenverwaltung tätig war. „An den Mitarbeitern und ihrem Einsatz lag es ganz sicher nicht. Sie haben alles für das Unternehmen getan. Ich bin aber zuversichtlich, dass alle betroffenen Mitarbeiter sehr schnell eine neue Jobchance bekommen. Es handelt sich um hochqualifizierte und motivierte Arbeitskräfte, die jedem Unternehmen im Raum Salzgitter weiterhelfen.“ Beim Werkzeugbauer Theysohn Formenbau mit Produktionsstandort in Langenhagen laufen der Investorenprozess und die Restrukturierung weiter. CRO Tobias Hartwig: „Für Theysohn Formenbau stehen wir aktuell weiter in Gesprächen über eine Lösung für das Unternehmen. Wir werden nichts unversucht lassen, um das Unternehmen wieder in sicheres Fahrwasser zu geleiten.“ |
Theysohn Kunststoff GmbH + Theysohn Formenbau GmbH, Salzgitter
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