05.09.2025, 13:23 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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Die europäische1 Kunststoff-Wertschöpfungskette befindet sich an einem Wendepunkt. Eine tiefe Wettbewerbskrise erstickt die Branche, wobei sich bereits jetzt schwerwiegende Folgen für den gesamten Sektor abzeichnen. Bis Ende 2025 wird die Region voraussichtlich Recyclinganlagen mit einer Kapazität von fast einer Million Tonnen2 verlieren - seit Januar 2023, wie aktuelle Daten und Schätzungen zu angekündigten Schließungen zeigen. Die Auswirkungen gehen jedoch über das Recycling hinaus. Im Jahr 2023 sank die europäische Kunststoffproduktion um 8,3 Prozent, während der weltweite Marktanteil von 22 Prozent im Jahr 2006 auf heute zwölf Prozent geschrumpft ist. Dies ist nicht nur eine Bedrohung für die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie, sondern auch für ihre Fähigkeit, die Ziele der Kreislaufwirtschaft und des Klimaschutzes zu erreichen. Als Reaktion darauf haben 28 führende Akteure der europäischen Kunststoff-Wertschöpfungskette – unter anderem Plastics Recyclers Europe - in einem gemeinsamen Brief an die politischen Entscheidungsträger der EU Alarm geschlagen3. Sie legen sechs strategische Empfehlungen vor, um die drängenden Probleme zu bekämpfen, die die Industrie ersticken, darunter Billigimporte, steigende Energiekosten, Rechtsunsicherheit, Verwaltungsaufwand und regulatorische Fragmentierung. Die Unterzeichner fordern dringende Maßnahmen zur Schaffung gleicher Wettbewerbsbedingungen. Demzufolge muss Importen durch die Förderung der Nachfrage nach hochwertigen, in der EU hergestellten Kunststoffen und die Verhinderung des Zustroms nicht konformer Materialien entgegengewirkt werden. Hierzu seien robuste Spiegelmaßnahmen für importierte Neu- und Recyclingkunststoffe sowie Artikel erforderlich. Darüber hinaus seien verstärkte Zollkontrollen und gezielte Anreize erforderlich, beispielsweise in Form von Investitionen in die Infrastruktur für Sammlung, Sortierung und Recycling in Verbindung mit steuerlichen Anreizen. Die Nachfrage der Wertschöpfungskette nach kreislauffähigen Kunststoffen sollte auf ökologisch modulierten EPR-Gebühren basieren. Diese belohnen die Recyclingfähigkeit sowie die Verwendung von recycelten Inhaltsstoffen. EPR-Systeme müssen Marktversagen beheben und einheitlichen Regeln folgen. Der Sektor drängt auf Lösungen für wirtschaftliche Belastungen, die seine Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen. Dazu zählen der Zugang zu erschwinglicher Energie und die wirksame Umsetzung und Durchsetzung der EU-Rechtsvorschriften in allen Mitgliedstaaten. Wenn keine dringenden strategischen Maßnahmen ergriffen würden, werde die anhaltende Rezession die Produktion von Kunststoffen in der Region sowie die Nachfrage nach diesen Kunststoffen und Produkten weiter drastisch reduzieren. Dies wird den Erwartungen nach zu einer noch höheren Zahl von Insolvenzen und Schließungen führen. Jahrzehntelange Investitionen in Innovation und Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe sowie Tausende von Arbeitsplätzen könnten verloren gehen, wodurch die Umweltziele der Europäischen Union gefährdet würden. Diese strategischen Empfehlungen seien für das Überleben der gesamten europäischen Kunststoff-Wertschöpfungskette von entscheidender Bedeutung. Das Zeitfenster für Maßnahmen schließe sich aber schnell. Die politischen Entscheidungsträger werden dringend aufgefordert, unverzüglich zu handeln, um diesen wichtigen Sektor zu schützen und eine starke, innovative und nachhaltige Wertschöpfungskette für das Kunststoffrecycling in Europa zu unterstützen. Ohne entschlossenes Handeln werde Europa irreversible Schäden an seiner Industriestruktur, seiner Führungsrolle beim Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe und seiner langfristigen globalen Wettbewerbsfähigkeit erleiden. 1. Bezugnehmend auf EFTA + Vereinigtes Königreich 2. Seit Januar 2023, gemäß aktuellen Daten und Schätzungen zu angekündigten Schließungen. Dateianhang zur Meldung: Weitere Informationen: www.plasticsrecyclers.eu |
Plastics Recyclers Europe, Brüssel, Belgien
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