28.02.2008 | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
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Die Nachfrage nach Polyethylen in Russland steigt ungebrochen stark. Von 2000 auf 2007 hat sie sich mehr als verdoppelt. Darauf reagieren heimische Hersteller und Importe. Die Inlandsproduktion nimmt von Jahr zu Jahr zu, ebenso die Einfuhren. Weil die Abnehmerbranchen, allen voran die Verpackungsindustrie, rosigen Zeiten entgegen sehen, erwarten Marktkenner massive Investitionen in die Produktionskapazitäten. Deutsche Maschinen und Anlagen zur Erzeugung und Weiterverarbeitung von Polyethylen stehen hoch im Kurs. (Kontaktanschriften) Russland ist verstärkt auf Polyethylen aus dem Ausland angewiesen, weil die heimischen Produktionskapazitäten nahezu ausgeschöpft sind, sagte Tamara Chasowa, Vizedirektorin und Chefanalystin der Marktforschungsfirma Creon bei der "5. Internationalen Polyethylen-Fachkonferenz 2008" in Moskau. Der Auslastungsgrad der Anlagen ist hoch: bei Produktionsmöglichkeiten von 1,47 Mio. Tonnen wurden 1,25 Mio. Tonnen des Kunststoffes realisiert. Deutsche Hersteller von Chemiemaschinen und -anlagen glauben, dass sich die Kunststoff-Branche in Russland in den kommenden fünf Jahren ähnlich entwickeln könnte wie zuletzt Saudi Arabien. Das Königreich hat mit Milliardeninvestitionen erfolgreich seine Industrie zur Weiterverarbeitung von Erdöl aufgebaut. Eine ähnliche Situation erwarten Brancheninsider auch in Russland. Es gibt allen Grund für diese sehr optimistischen Annahmen. Zahlreiche russische Unternehmen planen, ihre Produktionskapazitäten auszuweiten. Creon geht davon aus, dass OAO Kasanorgsintez seine Kapazitäten von bisher 712.000 Tonnen Polyethylen im Jahr 2008 auf 862.000 Tonnen und zwischen 2010 und 2015 auf über 1,2 Mio. Tonnen ausbauen wird. OAO Salawatnefteorgsintez dürfte 2008 seine Produktionsmöglichkeiten von 46.000 auf 120.000 Tonnen nahezu verdreifachen. OAO Nischnekamskneftechim will 2008 mit der Produktion beginnen. Die Kapazität soll bei 230.000 Tonnen pro Jahr liegen. Zusätzlich plant eine Reihe weiterer Chemie-, Öl- und Gasunternehmen von 2010 bis 2015 den Einstieg in die Produktion von Polyethylen. Laut Creon gehören dazu OAO Orenburgneftegaz (650.000 t pro Jahr), OAO Lukoil (600.000 t pro Jahr), OAO Astrachangazprom (500.000 t pro Jahr) sowie Nowourengoskaij Nefte-Chimitsheskij Komplex (300.000 t pro Jahr). Insgesamt dürften sich die Produktionskapazitäten von Polyethylen von 2008 bis spätestens 2015 verdreifachen. Deutschen Unternehmen nutzt vor allem die Beliebtheit von Technik "Made in Germany" bei russischen Investoren. Vertriebsmanager sehen drei Absatzwege für deutsche Produkte. Erstens als Komplettausrüster bei Neubauten von Fabriken. Zweitens als Subauftragnehmer internationaler Chemieanlagenhersteller. Drittens gibt es in Russland erfahrene Produzenten, die bei Neukäufen oder Nachrüstungen einzelne Teile oder Maschinen direkt in Deutschland oder über Vertriebsbüros vor Ort einkaufen. Das biete selbst kleineren Unternehmen gute Chancen auf dem russischen Markt. Ein Fünftel der gesamten Polyethylen-Herstellung geht auf die Nachfrage aus der Verpackungsindustrie zurück. Seit 2000 steigert diese ihre Produktionsvolumina jährlich um 8 bis 12%. Lag das Gewicht des erzeugten Verpackungsmaterials aus Kunststoff 2006 noch bei 638.000 Tonnen, waren es 2007 bereits 689.000 Tonnen. Im Jahr 2007 bestanden 58% aller Kunststoff-Verpackungen aus Polyethylen. Die russischen Importe von Polyethylen sind 2007 auf ein Rekordniveau von 470.000 Tonnen gestiegen. Das waren 21,3% mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig gingen die Exporte wegen der hohen Preise und der gewaltigen Inlandsnachfrage von 191.000 auf 180.000 Tonnen zurück.In der Rangliste der Lieferanten von Polyethylen lag Deutschlad nach den ersten drei Quartalen 2007 auf dem vierten Platz. Mehr als 8% des von Russland importierten Kunststoffes kamen aus der Bundesrepublik. Hauptlieferland ist Südkorea mit einem Anteil von 18,3%, gefolgt von Usbekistan mit 9,7% und Finnland mit 8,7%. Exakt die Hälfte der russischen Exporte von Polyethylen ging von Januar bis September 2007 in die Ukraine. Danach folgten Kasachstan (17,5%) und China (13,0%). Auffällig an den Importen ist die hohe Quote (58,4%) des dichten und hochwertigen Polyethylens. Lineares Polyethylen niederer Dichte, dessen Polymermolekül wenige und kurze Verzweigungen aufweist, nahm in der Importbilanz nur einen Anteil von 17% ein. Die übrigen Polyethylene niederer Dichte kamen auf 16,8%. Kontaktanschriften: OAO Kasanorgsintez ul. Belomorskaja 101, 420051 Kasan, Republik Tatarstan Tel.: 007 843/533 99 75 market@kos.ru, www.kazanorgsintez.ru OAO Orenburgneftegaz ul. Tereschkowoj, 460002 Orenburg Tel.: 007 3532/57 51 52, Fax: -73 11 10 OAO Salawatnefteorgsintez ul. Molodogwardejzew 30, 453456 Salawat, Republik Baschkortostan Tel.: 007 34763/528 99, Fax: -520 24 OOO Astrachangazprom pos. Aksarajskij, Krasnojarskij rajon, 416154 Gebiet Astrachan Tel.: 007 8512/31 63 51, Fax: -39 11 33 ZAO Creon Präsident: Dr. Fares Kilzie Prosp. Universitetskij 9, 119296 Moskau, Russische Föderation Tel.: 007 495/797 49 07, Fax: -938 00 08 info@creon-online.ru, www.creon-online.ru ![]() |
bfai Bundesagentur für Außenwirtschaft, Köln
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