26.05.2008 | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
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Der am 15. Mai 2008 von POLYKUM (www.polykum.de) zum zweiten Mal erfolgreich veranstaltete Branchentreff spiegelte die ungebremst positive wirtschaftliche Entwicklung der Kunststoffbranche – auch in Mitteldeutschland – wieder. So wuchsen 2007 die Umsätze der K-Verarbeiter in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen nach Zahlen der Statistischen Landesämter um über 10,0% auf nun fast 4,9 Mrd. EUR. Fast 100 Teilnehmer, vor allem aus der mittelständischen Industrie der drei genannten Bundesländer, folgten diesmal der Einladung nach Schkopau. Im Herrenhaus des dortigen Schlosses erwarteten sie 15 Firmenpräsentationen und ein dutzend Vorträge. Zum Auftakt der Vortragsreihe hielt Dr. Reinhard Proske, Präsident des GKV (www.gkv.de) ein engagiertes Referat zur aktuellen Situation der deutschen Kunststoff-Verarbeitung. Trotz anhaltendem Margendruck sowie berechtigten Klagen über REACH, die hohen Rohstoff- und Energiekosten und über den Fachkräftemangel, habe sich die Branche gut behauptet. So sei die Kunststoff verarbeitende Industrie im ersten Quartal 2008 immerhin um 6,5% gewachsen. Dann erörterte Dr. Sabine Lindner von PlasticsEurope (www.plasticseurope.org) das gesellschaftliche und politische Umfeld von Biokunststoffen. Dabei wurde deutlich, dass bei diesen neuen, innovativen Werkstoffen noch viele Fragen offen sind: Angefangen von der unklaren Definition dessen, was ein Biokunststoff ist, über die technischen Eigenschaften bis hin zu grundsätzlichen ökonomischen wie ökologischen Sinnfragen. Volles Programm mit Feuerwerk technischer Innovationen Anschließend wurde es technischer: Dr. Lothar Fiedler vom neu gegründeten Kunststoff-Kompetenzzentrum Halle-Merseburg (www.kkz-halle-merseburg) berichtete von der Entwicklung neuer Polymertypen für das Lasersintern, welche die Einsatzmöglichkeiten für dieses Verfahren erweitern sollen. Sowohl Michael Putsch, Geschäftsführer des gleichnamigen Nürnberger Compoundeurs (www.putsch.de), als auch Dr. Oliver Neuß von der A.Schulman GmbH (www.aschulman.com) in Kerpen berichteten von neuentwickelten Blends aus kostengünstigen Kunststoff-Typen, mit denen sich kratzfestere bzw. hochwertigere Oberflächen erzielen lassen. Ziel ist in beiden Fällen, die aufwändige weitere Bearbeitung durch Lackieren oder Beschichten einzusparen. Gleich drei Referenten unterschiedlicher KraussMaffei Gesellschaften (www.krauss-maffei.de) zeigten neueste Anwendungen der drei wichtigsten Verarbeitungstechniken für Kunststoffe, des Spritzgießens, der Extrusion und der Reaktionstechnik. Dabei demonstrierte Jochen Milzer von KraussMaffei Technologies auch die Integration der PUR-Verarbeitung in den Spritzgießprozess (das sog. SkinForm-Verfahren) und sogar die Verknüpfung aller drei Verfahren in einer einzigen Fertigungszelle. Andreas Schnabel von dem Folienspezialisten Klöckner Pentaplast (www.kpfilms.com) in Heiligenroth erläuterte am Beispiel eines Kalandrierprozesses den Stand der Technik bei Systemen für die Qualitätssicherung. Dort werden alle relevanten Eigenschaften der produzierten Folien im gesamten Prozess fortlaufend u.a. per Inline-Messtechnik bestimmt. Im letzten Vortragsblock lag der Fokus auf der Extrusion und den aktuellen – sehr unterschiedlichen - Trends in der Compoundiertechnologie. Dr. Werner Wiedmann stellte acht wichtige Technologieentwicklungen beim Compoundieren vor. Und zum Abschluß erklärte Gerhard Scheel von KrausMaffei Berstorff (www.berstorff.de), Hannover, die Vorteile der Direktextrusion von naturfaserverstärkten Kunststoffen mit gleichlaufenden Zweischneckenextrudern. Dabei erfolgen Herstellung und Verarbeitung in einem einstufigen Prozess und die Gefahr einer thermischen Schädigung der Naturfasern (Holz, Cellulose, Bambus, Sisal, Flachs oder Hanf) wird minimiert. Konzept mit breitem Themenspektrum erfolgreich Das besondere an dieser Veranstaltung ist, dass sie, anders als die meisten Fachtagungen und Technologietage, nicht auf ein bestimmtes Themengebiet spezialisiert ist. Das verbindende Oberthema ist hier schlicht „Innovationen“ – und dies quer über alle Teilbranche hinweg. Die Vorträge waren durchweg anwendungsbezogen und auf die Praxis zugeschnitten. Dass dieses Konzept funktioniert wurde, zeigen die gewachsene Teilnehmerzahl und die positiven Reaktionen der Zuhörer, von denen viele bereits 2007 da waren. Der Innovationstag ist so offenbar richtig platziert und hat sich schon etabliert. Abschluss mit Besichtigungstour Nach den Vorträgen stand noch die Besichtigung des Fraunhofer Pilotanlagenzentrums für Polymersynthese und -verarbeitung (PAZ) im „Value Park“ Schkopau auf dem Programm. Um dort künftig noch mehr Innovatives schaffen zu können wird der Standort Schkopau weiter ausgebaut. So konzentriert die Fraunhofer Gesellschaft die Entwicklungsaktivitäten mit Bezug auf Kunststoff für das neue CSP (Center für Silizium-Photovoltaik) künftig am PAZ. Das vorhandene Verarbeitungstechnikum soll dafür schon 2009 mit einer neuen Halle deutlich erweitert werden. KraussMaffei Technologies will am selben am Standort sein neu geschaffene VSC 4 (Vertriebs- und Servicecenter) etablieren. Beides bringt weitere exzellente Möglichkeiten für die Produkt- und Technologieentwicklung. Alle, die die Veranstaltung verpasst haben, können den Tagungsband (28 Seiten inkl. CD-ROM mit allen Vorträgen als Pdf) für eine Schutzgebühr von 30,- Euro nachbestellen; Kontakt: Sylvana Gumbrecht, kontakt@polykum.de, Tel: 034 61/25 98 400. Der nächste Innovationstag findet am 07.05.2009 am selben Ort statt. POLYKUM bittet alle Firmen, die an einer Beteiligung durch einen Vortrag oder eine Firmenpräsentation interessiert sind, um schnellstmögliche Kontaktaufnahme. Ansprechpartner ist der Geschäftsführer, Dr. Peter Lühe. |
POLYKUM e.V., Fördergemeinschaft für Polymerentwicklung und Kunststofftechnik in Mitteldeutschland, Schkopau
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