17.02.2009 | Lesedauer: ca. 5 Minuten |
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Deutlich weniger Investitionen geplant / Dennoch einige Projekte angekündigt In der koreanischen Kunststoffindustrie wuchsen bis in das 3. Quartal 2008 hinein Produktion, Export und Importe, für das 4. Quartal sind für alle drei Größen allerdings deutliche Rückgänge zu verzeichnen. Von den Abnehmerbranchen im Inland werden auch im 1. Halbjahr 2009 kaum Wachstumsimpulse erwartet. Eine Besserung der Situation kann nur mit einer Erholung der allgemeinen Konjunktur eintreten. Dennoch stehen in der Branche auch einige Investitionsprojekte auf der Tagesordnung. Korea (Rep.) ist nach den USA, der VR China, Deutschland und Japan einer der weltweit größten Produzenten von Standardkunststoffen und weist in diesem Bereich hohe Exportquoten auf. Bei technischen Kunststoffen hat das Land noch Nachholbedarf und ist auf Importe angewiesen, hat sich aber auch dort mittlerweile als ein wichtiger Produzent etabliert. Die Kunststoffverarbeitung hatte 2007 in Südkorea einen Anteil von 3,2% an der Gesamtproduktion des verarbeitenden Gewerbes und ist ein wichtiger Teilbereich der chemischen Industrie. Der Umsatz der inländischen Hersteller von Halb- und Fertigwaren aus Kunststoff ist im selben Jahr auf 33,2 Bill. Won gestiegen (rund 26 Mrd. Euro, 1 Euro = 1.273 Won - Jahresdurchschnitt 2007), ein Zuwachs von 6,0% gegenüber dem Vorjahr. Die wichtigsten Segmente sind Kunststoffprodukte für den Maschinenbau sowie Erzeugnisse aus Primärkunststoffen. Im Außenhandel mit Kunststofferzeugnissen (SITC 58, 893) erzielt das Land einen leichten Überschuss. Einfuhren in Höhe von 4,44 Mrd. US$ standen 2008 Ausfuhren von 4,68 Mrd. $ gegenüber. Die Ex- und Importe sind über das gesamte Jahr 2008 zweistellig gewachsen, im 4. Quartal schrumpften sie jedoch deutlich. Wie schwierig die Lage in der Branche ist, zeigen die einbrechenden Produktionszahlen wichtiger Kunststoffe und Kunststoffprodukte für November 2008. Vom Inlandsverbrauch dürften wegen der schwachen Konjunktur der Abnehmerbranchen zumindest im 1. Halbjahr 2009 kaum Wachstumsimpulse ausgehen. Im Gegenteil, es ist zunächst weiterhin mit einem Schrumpfen der hergestellten Volumina im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu rechnen. Die Unternehmen der Kunststoff verarbeitenden Industrie sind entsprechend zurückhaltend mit Erweiterungsplänen und wollen nach einer Untersuchung der Korea Development Bank vom Dezember 2008 die Investitionen 2009 gegenüber dem Vorjahr massiv reduzieren. Dennoch gibt es in der Branche noch Investitionsprojekte. Berichten der Fachzeitschrift "Plastic Science" vom Dezember 2008 zufolge will die koreanische Hanwha Chemical 360 Mrd. Won in den Aufbau einer PVC-Fabrik in der Daxie-Sonderzone in Ningbo, VR China, investieren. Im Inland plane das Unternehmen Chemiefabriken für Chloro Alkali (CA) und Ethylendichlorid (EDC) in Yeosu. SK Energy investiert in den Aufbau einer Ethylenfabrik in Wuhan im Nachbarland China mit einem geplanten Jahresvolumen von 800.000 t. Die Anlage soll 2011 in Betrieb genommen werden. Außerdem will das Unternehmen 2009 in Südkorea eine Pilotfabrik für einen umweltfreundlichen Kunststoff errichten, der zu 44% aus CO2 besteht und helfen soll, das Treibhausgas zu absorbieren. Die reguläre Fertigung soll ab 2011 beginnen. Berichtet wird außerdem, dass LG Chem im Inland mit der Großproduktion von Elastomer beginnen will. Nach Angaben der Korea Petrochemical Association von Ende November 2008 plant die Firma zudem Erweiterungen ihrer Produktionskapazitäten von Ethylen- und Propylen am Standort Yeosu. Kolon Plastics, LG Chem und Cheil Industries prüfen laut "Plastic Science" inwieweit sie Kunstharze für flexible Displays entwickeln können. Diese Technik wird bei Handys, MP3-Spielern, Notebooks, Monitoren, Fernsehern etc. zur Anwendung kommen. Ende 2008 war i-components der einzige Hersteller solcher Kunststoffdisplays in Korea (Rep.). An dem Unternehmen ist BASF Venture Capital beteiligt. Samsung Corning hatte den Berichten zufolge eine Pilotproduktion für flexible Displays für Touchscreens aufgebaut, diese aber wieder eingestellt. Kolon plane daneben, die Anfertigung von technischen Kunststoffen deutlich auszubauen und sich dabei auf Polyamid (PA), Polybutylenterephthalat (PBT) und Polyoximethylen (POM) zu konzentrieren. Vorgesehen ist dafür die Errichtung eines Produktionsstützpunktes im Ausland. Impulse für die Kunststoffindustrie gehen auch von der Kfz-Branche aus. Diese möchte künftig mehr Stahlteile durch vom Gewicht her leichtere Kunststoffe ersetzen, um Herstellungskosten zu sparen und den Treibstoffverbrauch der Fahrzeuge zu senken. Deshalb dürfte die Nachfrage nach technischen Kunststoffen, beispielsweise von Polyamid 6 und 66 in Korea (Rep.) weiter steigen. Auch die Bedeutung des Recyclings technischer Kunststoffe dürfte wachsen. Eine zunehmende Rolle spielen auch Biokunststoffe. Zu den wichtigsten Unternehmen zählen hierbei Daesang, Irae Chemical, Toray Saehan und SK Chemicals. Cheil Industries, Samsung Electronics und Hyundai-Kia erwägen "Plastic Science" zufolge, Biokunststoffe bei der Herstellung von Haushaltselektronik oder von Kfz-Teilen zu verwenden. Noch ist allerdings der Preis dieser Kunststoffe hoch, was ihre Verwendung bremst. Die meisten Hersteller von Kunststoffprodukten sind klein oder mittelgroß. Gleichzeitig gibt es einige sehr große Unternehmen. Marktführer ist LG Chem. Die Firma produziert unter anderem Chemikalien und Polymere (PVC, ABS, Polystyrol etc.), industrielle Materialien (zum Beispiel Kunststoffe für die Kfz-Industrie) sowie Materialien für die informationstechnische und elektronische Industrie (darunter wiederaufladbare Batterien und Werkstoffe für Flüssigkristallbildschirme). LG Chem hatte am 1.11.07 LG Petrochemical übernommen und damit seine Führungsrolle weiter ausgebaut. Cheil Industries ist seit 1990 im Bereich technischer Kunststoffe aktiv. Das Unternehmen nahm 2008 eine Polycarbonat-Fabrik in Yeosu in Betrieb (Jahresproduktion 65.000 t). Dieser Werkstoff wird für Handys, Notebooks, Monitore und Fernseher sowie für Kfz und Baustoffe verwendet. Eine starke Stellung bei Polyesterfolien und Spezialbeschichtungen hat die Firma SK Chemicals. Viele der in Korea (Rep.) tätigen ausländischen Unternehmen sind gut auf dem Markt etabliert. BASF ist einer der größten überseeischen Investoren im Land und bekleidet eine führende Position unter anderem bei Polyurethan. Kontaktanschriften: Korea Federation of Plastic Industry Cooperatives Herr Cho, Won-tack, Abteilungsleiter Planning Dept. Korea Plastic Building, 146-2, Ssangrim-dong, Joong-gu, Seoul 100-400 Tel. 00822/22 80 82-40; Fax 00822/5 38 61 27 wtcho@koreaplastic.or.kr, www.koreaplastic.or.kr Korea Plastic Recycling Association Herr Im, Tase-su, Planning Dept. 7F, Dongwoo International Bldg., 13-4 Yeoeuido-dong, Younngdeungpo-gu Seoul 150-870 Tel. 00822/32 15-73 21, Fax -73 70 kbpa@kbpa.net, www.pra.or.kr Korea Bioplastics Association (KBPA) Suite 507 (North), House 2, Inha University 253 Yonghyun-dong, Nam-gu Incheon 402-751 Tel. 008232/8 60 74 80, Fax -8 65 51 78 www.kbpa.net ![]() |
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