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06.04.2009 | Lesedauer: ca. 4 Minuten    

PET: Hat PET-Preis schon die Spitze erreicht?

Um 65 Euro pro Tonne sind die PET-Preise gestiegen, sodass die Tonne in Westeuropa im Moment 1060 Euro kostet (free delivered), tiefere Preise wurden ebenfalls genannt. Spekulationen, dass der PET-Preis in diesem Jahr bereits die Spitze erreicht haben könnte, waren außerdem im Rahmen der Recherche zu hören.

Das aktuelle Anziehen des PET-Preises in Westeuropa sei die logische Folge mehrerer Umstände, hieß es seitens der PETplanet pulse-Gesprächspartner: Preformhersteller und Abfüller füllen ihre Lager wegen der bevorstehenden Sommermonate weiter auf, und die Nachfrage sei gut, auch wenn derzeit Markengetränke dem Vernehmen nach mit Absatzproblemen zu kämpfen haben sollen. Die schlechtere Nachfrage im Markensektor wird jedoch mit der sehr guten Nachfrage nach Getränken aus dem Discounter bestens ausgeglichen.
Zum Anziehen des PET-Preises trägt neben der bevorstehenden Sommersaison auch die Schließung der Invista-Produktionsanlage Ende März in Offenbach bei, die eine Produktionskapazität von 210.000 jato PET hat (PETplanet pulse berichtete). Zwar führt diese Maßnahme nicht zu Versorgungsengpässen, aber dazu, dass die verbleibenden PET-Produzenten eine erhöhte Nachfrage erfahren.

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Wie ein PET-Produzent erklärte, seien dies eigentlich beste Voraussetzungen, um die Produktionsanlagen auf Hochtouren laufen zu lassen. Allerdings sei die Produktion derzeit nur in limitiertem Masse möglich, da die PTA-Produktionsanlage von Artenius in UK mit einer Kapazität von 500.000 jato ungeplant still stehe. „Die Begründung lautet, dass ein Katalysator ausgewechselt werden müsse. Das kann zwischen zwei und vier Wochen dauern. Inzwischen hat Artenius am Standort in UK Force Majeure für PTA erklärt. Alle Westeuropäischen PET-Produzenten sind von dieser Knappheit des Vorproduktes PTA betroffen“, so der Gesprächspartner weiter.

MEG und Paraxylen in Europa spürbar teurer
Zu den weiteren Argumenten, mit denen der Preisanstieg für PET begründet wird, gehören die spürbar teurer gewordenen Vorprodukte MEG und Paraxylen: Monoethylenglykol (MEG) wird nun für 495 Euro pro Tonne verkauft (Februar: 480 Euro/Tonne, Januar: 460 Euro/Tonne), und Paraxylen kostet 695 Euro pro Tonne (Februar: 610 Euro/Tonne, Januar: 500 Euro/Tonne). Die relativ großen Preisanhebungen in zwei Etappen werden damit erklärt, dass die Preise für die beiden Vorprodukte Anfang Jahr zu tief gewesen seien.

In Asien sind Paraxylen und MEG allerdings gerade am Fallen und ziehen dort auch die PET-Preise wieder nach unten (s. letzter Absatz).

Weitere PET-Preisentwicklung unklar
Wie die PET-Preisentwicklung weitergehen wird, ist nicht absehbar. Alles sei möglich, erklärten Produzenten, Verarbeiter und Abfüller gleichermaßen: So könnte sogar schon die Preisspitze für dieses Jahr erreicht sein, hieß es. Vielleicht werde im April noch ein Roll-over erzielt, aber auch ein leichter Rückgang oder auch ein geringfügiger weiterer Anstieg seien denkbar.

Kaum Nachfrage nach Rezyklat
Verarbeiter berichten, dass sich beim Rezyklat gegenüber der letzten Recherche nichts geändert habe: Die Preisunterschiede zwischen PET-Rezyklat, das für den direkten Kontakt mit Lebensmitteln geeignet ist, und PET-Neuware sind nach wie vor so gering, dass ihre Kunden Preforms aus Neuware verlangen.

PET-Preis in Asien geht zurück
Der Preis für PET aus Fernost geht aktuell wieder zurück: Im Moment kostet Ware aus Korea, Taiwan, China, Indien und South East Asia zwischen 910 und 970 US-Dollar pro Tonne (FOB), im Februar lag der Preis noch bei 1010 und 1025 US-Dollar/Tonne (FOB). Die nachgebenden Preise werden damit begründet, dass die Vorprodukte MEG und Paraxylen in Asien vor kurzem ebenfalls einen Preisrückgang erfahren haben.

Der Rezyklatpreis bezieht sich auf rezykliertes PET, das höchsten Qualitätsstandards in Bezug auf Transparenz und Lebensmitteltauglichkeit entspricht. Diese Standards sind vor allem bei Mineralwasser sehr wichtig, da Konsumenten gerade bei Wasser äußerst empfindlich reagieren: Mineralwasser und auch die PET-Flaschen, in die es abgefüllt wird, müssen klar und rein aussehen, sonst wird das Wasser nicht gekauft.

Quelle: Newsletter „petplanet pulse“, www.petpla.net


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