24.04.2009 | Lesedauer: ca. 5 Minuten |
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Bausektor bringt weiterhin Chancen / Recycling und Energieeffizienz setzen Trends Südafrika dürfte bis mindestens 2010 stabile Absatzchancen für Kunststoffe und Kunststoffmaschinen bieten. Wachstumsmotor ist vor allem der boomende Bausektor. Hier erreichen Kunststoffmaterialien ein Umsatzwachstum von 15 bis 20%. Hingegen steckt die Automobilindustrie, ein weiterer wichtiger Abnehmer, seit 2007 in einer Krise, von der niemand so recht weiß, wann sie zu Ende geht. Sasol, der lokale Branchenprimus, investiert reichlich in den Ausbau seiner Polymerproduktion. (Kontaktanschrift) Die südafrikanische Kunststoffbranche wird die Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise deutlich zu spüren bekommen. Allerdings ist die Konjunkturlage in den wichtigsten Abnehmersektoren höchst unterschiedlich. Am besten sieht es noch in der Baubranche aus, die in Südafrika auch in den kommenden Jahren weiter wachsen dürfte. Die Verpackungsindustrie hingegen verzeichnet leichte Absatzeinbußen. Noch schlechter sieht die Lage im Automobilsektor aus, der bereits seit zwei Jahren deutliche Rückgänge der Verkaufszahlen verbucht. Auch 2009 dürfte sich daran nur wenig ändern. Branchenkenner erwarten für den Absatz von Kunststoffen im Jahr 2009 daher allenfalls einen schwachen Zuwachs.Insbesondere bei Massenkunststoffen steigt der Marktanteil ostasiatischer Produkte deutlich an. Noch vor wenigen Jahren spielten die Hersteller aus Taiwan, Südkorea und der VR China nur eine untergeordnete Rolle. Inzwischen verfügen sie in den Bereichen Polystyrol, ABS oder Styropor über Marktanteile von zwischen 30 und 50%. Unternehmen wie BASF können mit den Preisen nicht konkurrieren und stehen vor dem Ausstieg aus diesem Geschäft. Am meisten profitiert die südafrikanische Kunststoffindustrie von der Hochkonjunktur im Bausektor, die bis 2012 andauern dürfte. Von staatlicher Seite werden Investitionen im Energie- sowie im Transportsektor für Belebung sorgen. Auch die Fußball-Stadien für die WM 2010 ziehen einen beträchtlichen Teil der Baukapazitäten auf sich. Den größten Anteil am Bauvolumen machen zwar die privaten Projekte aus, diese dürften angesichts der schlechten Konjunkturlage indes deutlich rückläufig sein. Energieeffizientes Bauen rückt immer mehr in den Fokus. Vor allem die Stromknappheit seit 2008 sowie die angekündigten deftigen Preiserhöhungen machen das Thema populär. Speziell Kunststoffprodukte könnten eine Menge zu mehr Energieeffizienz beitragen. Bislang wird in südafrikanischen Häusern im Vergleich zu Europa dieses Material wenig verwendet. Bei Fensterrahmen zum Beispiel sind Stahl, Aluminium und Holz gefragt. Kunststoffe konnten sich nie so richtig etablieren. Allerdings, so Branchenexperten, muss noch viel passieren, damit energieeffizientes Bauen zu einem Trend wird. Damit sich der Einsatz lohnt, muss entweder von staatlicher Seite subventioniert werden oder Eskom muss seine Strompreise deutlich mehr als bisher angekündigt erhöhen. Eine Gesetzesvorlage der Regierung, die die Mindeststandards für energieeffizientes Bauen festlegen soll, muss ebenfalls noch das Parlament passieren. Auch auf der Angebotsseite muss sich vieles tun. So fehlt es in der Kaprepublik beim energieeffizienten Bauen an Know-how. Im Häuserbau wurde aufgrund des milden Klimas nie Wert auf Isolierung gelegt. Deshalb fehlt es an Sensibilität für dieses Thema. Hinzu kommt, dass nur wenige Handwerker für das Einbauen solcher Materialien ausgebildet wurden. Bereits jetzt, wo die Nachfrage nur leicht ansteigt, ist es ein Problem, solche Fachkräfte zu finden. Speziell für importierte Spezialkunststoffe ist der Automobilsektor ein wichtiger Abnehmer. Nachdem die Kfz-Industrie über Jahre regelrecht boomte, durchläuft sie seit 2007 eine Krise; die Autoproduktion dürfte auch 2009 weiter zurückgehen. Der Sektor verwendet zu 70% importierte Polymere, da die Konzernzentralen die Zusammensetzung der benötigten Kunststoffe international standardisieren und somit europäische oder US-amerikanische Polymerproduzenten vorziehen. Die Polymere werden, um die lokale Wertschöpfung zu erhöhen, so weit wie möglich in Südafrika gepresst. Mittelfristig sieht es für den Polymerverkauf an die Automobilbranche gar nicht so schlecht aus. Die Ansiedlung sogenannter Tier-1-Zulieferer (direkte Zulieferer) nimmt in Südafrika spürbar zu. Zudem hat Mitte 2008 die südafrikanische Regierung das Nachfolgeprogramm des 2012 auslaufenden Motor Industry Development Programme (MIDP) beschlossen, welches bislang den Unternehmen Anreize für den Kfz-Export gewährt. Das neue Automotive Production and Development Programme (APDP) wird weniger auf den Export setzen, sondern gewährt Anreize für die Ausdehnung der Kfz-Produktion. In den Unternehmen wurde die Ankündigung des neuen Programmes positiv aufgenommen, da nun die Planungssicherheit für Neuinvestitionen deutlich höher ist. Vor allem Zulieferer, die Erweiterungsinvestitionen planen, können nun mit staatlichen Zuschüssen rechnen. Wichtigster Abnehmer von Kunststoffen bleibt die lokale Verpackungsindustrie. Dieser gilt mit seinen beiden Marktführern Nampak und Astrapak als international wettbewerbsfähig, dank innovativer Materialien und neuester Produktionstechnologie. Die Nachfrage konzentriert sich auf Polyolefine, die lokal produziert werden, und importiertes Styrol. Der Einzelhandel meldete zuletzt rückläufige Verkaufszahlen. Zunehmender Trend bei Verpackungen ist auch in Südafrika das Recycling. Die Verpackungsbranche hat sich zum Ziel gesetzt, den Wiederverwertungsanteil auf etwa 20 bis 25% anzuheben. Damit würde die Kaprepublik das Niveau fortgeschrittener mitteleuropäischer Staaten wie Deutschland oder der Schweiz erreicht haben. Derzeit liegt die südafrikanische Recyclingquote bei circa 15%. Der Gebrauch des für Flaschen verwendeten PET gewinnt durch Recycling zunehmend an Bedeutung. Unter anderem baut Hosaf, einer der führenden Polymerhersteller Südafrikas, bei Johannesburg eine Fabrik zum Recycling von PET-Flaschen mit einer Jahreskapazität von 10.000 jato. Marktführer in der Kunststoffindustrie sind Sasol, Dow, South African Nylon Spinners (SANS) und Hosaf. Sasol stellt die vier wichtigen Hauptpolymere Low-density Polyethylene (LDPE), Linear low-density Polyethylene (LLDPE), Polypropylene (PP) und Polyvinyl Chloride (PVC) her. SANS und Hosaf sind insbesondere bei PET aktiv. Unter den Importeuren sind BASF, LANXESS sowie DuPont Marktführer. Das lokale Unternehmen Dow importiert ebenfalls Polystyrene. Vom Branchengesamtumsatz von jährlich 30 Mrd. Rand (R; etwa 2,5 Mrd. Euro; 1 R = rund 0,08 Euro) entfällt ein Drittel auf den Verkauf von Grundstoffen und zwei Drittel auf den Handel mit verarbeiteten Kunststoffen. Auf der Endabnehmerseite dominiert mit über 50% der Verpackungssektor. Die Baubranche kauft nur 15% der Kunststoffprodukte, deutlich weniger als in europäischen Ökonomien (circa 30%). Mit etwa 5% ist die Automobilbranche der dritte nennenswerte Abnehmer. Kunststoffmaschinen müssen fast immer importiert werden. Deutsche Maschinen haben aufgrund ihres hohen Preises allerdings nur bei Großinvestitionen eine Chance. Die vielen kleineren Unternehmen bedienen sich lieber in Fernost (Südkorea, China). Die Maschinen dort kosten etwa ein Drittel dessen, was in Mitteleuropa für eine Anlage verlangt wird. Die Qualität ist häufig völlig ausreichend und zum Teil mit TÜV-Standard gewährleistet. Alternativ werden europäische Gebrauchtmaschinen importiert. Kontaktanschrift: Plastics Federation of South Africa David Hughes Private Bag X 68, Halfway House, 1685 Tel.: 0027 11/653 47 84, Fax: -314 40 21 DavidH@plasfed.co.za, www.plasticsinfo.co.za ![]() |
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