30.10.2009 | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
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Absatzeinbruch in Basischemie und in verarbeitender Industrie / Reifenhersteller investiert Günstig sind die Ausschichten für Ungarns Kunststoffverarbeiter nur, soweit sie für die Verpackungsindustrie und dort für die Lebensmittelsparte arbeiten. Ansonsten steht die Branche 2009 im Zeichen von Absatzrückgängen um fast ein Drittel. In der Basischemie will sich Ungarns Borsod-Konzern weiterhin ganz von seiner PVC-Sparte trennen; ausgebaut wird zunächst allein die MDI-Erzeugung. Hankook investiert weiter in die Reifenherstellung (250 Mio. Euro) und wird damit seine Fertigungskapazitäten kurzfristig verdoppeln. (Kontaktanschrift) In Ungarns Basischemie will BorsodChem auf mittlere bis längere Sicht zu Europas größtem TDI- und zum drittgrößten MDI-Produzenten aufsteigen (beides Polyurethan-Rohstoffe). Er beziffert seine bestehenden Fertigungskapazitäten für die TDI und MDI auf 90.000 beziehungsweise 160.000 jato sowie für PVC auf 400.000 jato. Mittelfristig sollen die Kapazitäten für TDI auf 260.000 jato und MDI auf 360.000 jato aufgestockt werden. Bis 2012 geht es zunächst aber vor allem um die Krisenbewältigung. Gleichwohl werden die Kapazitäten für die MDI-Erzeugung weiter ausgebaut, während die anderen Projekte zunächst gestoppt worden sind. Eine Minderheitsbeteiligung an Borsod hat 2009 Yantai Wanhua Polyurethanes aus der VR China erworben. Von seiner PVC-Sparte will sich Borsod weiterhin ganz trennen. Für den kunststoffverarbeitenden Sektor hat sich die Bedeutung der Verpackungsindustrie nach Ausbruch der Wirtschaftskrise weiter erhöht. Annähernd 40% des Absatzes entfallen auf Abnehmer aus dieser Sparte. Relativ günstig werden die Aussichten für die Hersteller eingeschätzt, die den Lebensmittelsektor mit Verpackungen beliefern. Sie dürften 2009 keine nennenswerten Absatzrückgänge zu verzeichnen haben. Anders sieht es für Zulieferungen aus der kunststoffverarbeitenden Industrie an die Kfz-Sparte aus: Hier wird für 2009 mit einem realen Absatzrückgang um gut 30% gerechnet; der Anteil der Kfz-Branche am gesamten Absatz der kunststoffverarbeitenden Industrie liegt allerdings nur bei gut 5%. Auch die Zulieferer für die in Ungarn ansässigen Haushaltstechnik-Hersteller rechnen mit einem Rückgang um rund 30%. Zweitwichtigster Abnehmer von Kunststofferzeugnissen ist in Ungarn die Bauwirtschaft (Anteil am Absatz annähernd 25%). Die Bauaktivität dürfte 2009 in Ungarn erneut um real 5% schrumpfen. Hieraus resultiert voraussichtlich, dass die Zulieferer aus der Kunststoffverarbeitung für die Bausparte mit einem realen Absatzrückgang um 25% rechnen müssen, so die Prognosen des Branchenverbandes (jeweils gegenüber 2008). Insgesamt sank das Produktionsvolumen der Kunststoffverarbeitung in den ersten drei Quartalen 2009 nach ersten Schätzungen um rund 30%. Der Absatz im Exportgeschäft gab gleichzeitig um real 35% nach. Auch bei Kunststoffen in Primärform sank die Produktion um annähernd 30%. Der Export gab hier real um 25% nach. Business Monitor Hungary erwartet, dass sich für die wichtigsten Produkte dieser Sparte nicht vor 2013 wieder das im Jahr 2008 verzeichnete Exportvolumen erreichen lässt. Der Polyethylen-Export (PE) lag 2008 bei rund 500.000 t und die Ausfuhr von Polypropylen (PP) bei 115.000 t. Vom Import von Rohmaterialien für die Ethylen-Herstellung ist Ungarn als Folge der im Land vorgenommenen Investitionen unabhängig geworden. Von der Wirtschaftskrise sind auch die in Ungarn ansässigen internationalen Reifenhersteller stark betroffen. Sie hatten in den vergangenen Jahren umfangreiche Erweiterungs- und Neuinvestitionen abgeschlossen (Bridgestone, Hankook und Michelin). 2009 muss die Gesamtsparte der Gummiverarbeitung voraussichtlich einen Produktionsrückgang um über 20% hinnehmen, so die Prognosen. Ihr Inlandsabsatz dürfte real um mehr als 50% einbrechen (Exporte stagnierend). Gleichzeitig werden die Aussichten auf mittlere Sicht wieder als günstig eingestuft: Hankook (Korea, Rep.) hat im Herbst in seinem Ungarn-Werk Erweiterungsinvestitionen im Volumen von 250 Mio. Euro gestartet. Ziel ist es, die Fertigungskapazitäten bis Ende 2011 auf 10 Mio. Reifen jährlich zu verdoppeln. Damit würde Hankook bis 2011 in Ungarn insgesamt annähernd 500 Mio. Euro investiert haben. Der Reifenhersteller beliefert aus Ungarn unter anderem Hyundai sowie den VW-Konzern und konnte sich 2009 von Det Norske Veritas sein Qualitätssicherungssystem zertifizieren lassen. Kontaktanschrift: Hungarian Plastics Association (MMSZ) Mr. Peter Ollár Bécsi út 85, 1036 Budapest Tel. 0036-1-363-9083; Fax-460-9505 info@huplast.hu, www.huplast.hu ![]() |
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