| 18.01.2016, 06:01 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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Der Werkzeughersteller Zimmermann Formenbau GmbH mit Sitz in Gladenbach bei Marburg strebt die Sanierung des Unternehmens im Rahmen einer Eigenverwaltung an. Das Amtsgericht Marburg hat am 17.12.2015 dem Antrag des Unternehmens stattgegeben und die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet. Zum vorläufigen Sachwalter wurde Rechtsanwalt Dr. Jan Markus Plathner von der Kanzlei Brinkmann & Partner in Frankfurt am Main bestellt. Das Traditionsunternehmen zählt sich zu den weltweit führenden Werkzeugbauern für namhafte Automobilhersteller und Zulieferer. Neben der Herstellung von Spritzgusswerkzeugen, mit denen vor allem Stoßfänger, Schweller, Instrumententafeln und weitere Kunststoffteile für Fahrzeuge produziert werden, bietet Zimmermann Formenbau auch Engineering, Service, Wartung und Reparaturen für Kunden an. Geschäftsbetrieb wird fortgeführt Der Geschäftsbetrieb des inhabergeführten Traditionsunternehmens läuft den Angaben zufolge uneingeschränkt weiter. Die Löhne und Gehälter der 136 Mitarbeiter seien bis Ende Februar 2016 durch die Bundesagentur für Arbeit gesichert. Das Verfahren in Eigenverwaltung ermögliche es Zimmermann Formenbau, sich im Rahmen eines Sanierungsplans und mit den Instrumenten der Insolvenzordnung zeitnah wieder auf eine wirtschaftlich solide Basis zu stellen. Damit reagiert die Geschäftsführung auf den scharfen Wettbewerb und hohen Preisdruck mit geringen Margen in der Branche. Nicht zuletzt hatte der Verlust eines in Aussicht stehenden Großauftrags, für den erhebliche Mittel investiert und Kapazitäten freigehalten worden waren, zu einer angespannten Lage geführt. „Im Kern gesund - gute Aussichten auf Sanierung“ „Ich bin überzeugt, dass wir mit diesem Schritt die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt haben. Denn das Unternehmen ist im Kern gesund. Wir verfügen über hoch motivierte und spezialisierte Mitarbeiter. Bei unseren Kunden sind wir für Innovation, Qualität und exzellenten Service bekannt. Daher hoffen wir, dass uns unsere Kunden auch weiterhin die Treue halten“, sagt Uwe Kreuter, geschäftsführender Gesellschafter der Zimmermann Formenbau GmbH. Ziel sei es jetzt den bereits einleiteten Restrukturierungsprozess konsequent fortzusetzen und das Unternehmen in Eigenregie im Einvernehmen mit den Gläubigern und mit Unterstützung der Mitarbeiter nachhaltig zu sanieren. Dabei steht der Geschäftsführung der Frankfurter Sanierungsexperte Rechtsanwalt Stephan Strumpf von der Kanzlei Finkenhof beratend zur Seite. „Ich habe mir bereits einen Eindruck verschafft und bin daher zuversichtlich, dass das Unternehmen gute Chancen auf eine nachhaltige Sanierung hat. Wir arbeiten jetzt unter Hochdruck an einem Sanierungsplan, den wir den Gläubigern zur Entscheidung vorlegen werden“, sagt Stephan Strumpf, der als Generalbevollmächtigter das Unternehmen bei der Sanierung unterstützt. Wichtige Kunden und Lieferanten seien bereits informiert und hätten ihre Unterstützung signalisiert, so Strumpf. „Zimmermann Formenbau verdient eine Sanierungschance. Ich werde diesen Prozess konstruktiv unterstützen“, sagt der vorläufige Sachwalter, Rechtsanwalt Dr. Jan Markus Plathner. Der vorläufige Sachwalter wird als verlängerter Arm des Gerichts die Geschäftsführung im Rahmen der Eigenverwaltung begleiten und überwachen. Über Zimmermann Formenbau GmbH Das inhabergeführte Unternehmen blickt auf eine über 125-jährige Firmengeschichte. Neben dem deutschen Firmensitz in Gladenbach gehören zur Zimmermann Gruppe auch Standorte in Portugal, Russland, China und den USA. An allen Standorten bietet die Unternehmensgruppe die Herstellung von Spritzgusswerkzeugen, Engineering, Service und Reparaturen an. Die ausländischen Standorte sind von dem Planverfahren in Eigenverwaltung nicht betroffen. Weitere Informationen: ziform.de, finkenhof.de |
Zimmermann Formenbau GmbH, Gladenbach
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