08.03.2016, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Netstal veranstaltete im Januar 2016 im französischen Castelnaudary zusammen mit den Technologie-Partnern Plastisud und Machines Pagès die ersten ICM-Technology-Days für Verpackungsexperten. Neben interessanten Fachvorträgen rundeten verschiedene Live-Demonstrationen die Veranstaltung ab. Über 120 Teilnehmer konnten die drei Technologie-Partner Netstal, Plastisud und Machines Pagès Mitte Januar in den Hallen des französischen Werkzeugherstellers Plastisud begrüssen. "Ziel war es, interessierten Kunden gemeinsam die Vorteile und Potentiale dieser Technologie aufzuzeigen. Dies ist uns mit dieser Veranstaltung gelungen", resümierte Markus Dal Pian, Vice President Sales & Marketing bei Netstal. Auf Basis dieses Erfolges sollen 2016 weitere ICM-Technologie-Tage stattfinden. Fachvorträge von Spezialisten Thomas Iten, Leiter Anwendungstechnik Packaging bei Netstal, erläuterte das Grundprinzip der Spritzpräge-Technologie und stellte die Hauptvorteile des Verfahrens für den Verarbeiter dar. Neben der enormen Gewichtsersparnis und der Realisierung von hohen Fliessweg/Wandstärken-Verhältnissen, stellte Iten die technologiebedingte, spannungsarme und somit verzugsfreie Bauteilherstellung in den Vordergrund. Durch den Einsatz kleinerer Schliesskräfte können beim Spritzpräge-Verfahren im Vergleich zum klassischen Spritzguss weiterhin kleinere und somit effizientere Produktionssysteme eingesetzt werden. "Die maschinenseitigen Erfolgsfaktoren liegen neben der hohen Einspritzleistung und notwendigen Dosiergenauigkeit auch in der hohen Plattenparallelität und dem dynamischen Zusammenspiel der Spritz- und Schliessseite", betonte Iten. Eindrücklich wurde dem Fachpublikum von Stéphane Zoppi, Engineering Director bei Plastisud, wichtige Details der Kernzentrierung, Kavitätenabdichtung sowie der exakten Positionierung der Mittelplatte eines Etagenwerkzeugs erklärt. Zoppi stellte fest: "Die patentierte Plastisud Werkzeugtechnologie für Etagenwerkzeuge bildet somit die Basis für eine erfolgreiche Produktion im Spritzprägeverfahren." François Mivelle, IML-Spezialist von Pages rundete die Vormittags-Session ab und informierte die Teilnehmer abschliessend über die konkreten Besonderheiten beim IML für ICM-Produkte hinsichtlich Design und Ausführung. Im abschliessenden gemeinsamen Vortrag durch Stéphane Zoppi und Nijaz Husidic, Verkaufsleiter Business Unit PAC bei Netstal, wurden anhand von Fallstudien, insbesondere wirtschaftlich-kommerzielle Aspekte und mögliche Potentiale betrachtet. Dem Fachpublikum konnte anhand konkreter Beispiele der hohe wirtschaftliche Nutzen und das grosse Potential des Verfahrens dargestellt werden. "Das Spritzprägeverfahren kann sich bereits mittelfristig als neue Innovationstechnologie zwischen den bekannten Verpackungstechnologien Thermoforming und Spritzgiessen positionieren, da es klar die Vorteile beider etablierten Technologien bietet", ist Husidic überzeugt. Live-Demonstrationen Anhand der Produktion von Margarinebechern im Standardformat 15oz (425 Gramm) mit IML-Dekoration, gefertigt auf einer Elion 2800-2000 Hybrid und mit einer Zykluszeit von gut fünf Sekunden wurde auf der Veranstaltung die Technologie eindrücklich präsentiert. Die Labels wurden von der Firma Coveris Decorative aus Frankreich geliefert. Der Prozess fand in einem Plastisud-Etagenwerkzeug mit 4+4 Kavitäten statt. "Die Kombination von Spritzprägen und Etagenwerkzeug ist ein absolutes Novum in der industriellen Produktion von Verpackungen", erklärte Husidic weiter. Dank der enorm schnellen Einspritzzeit von nur 100ms erfolgt die Teilebefüllung der Kavitäten blitzschnell und doch äußerst gleichmäßig, jedoch bei niedrigem Druck, um Spannungen im Material zu verhindern. Die hohe Qualität der Plattenparallelität garantiert laut Anbieter eine Synchronizität von 99.98 Prozent zwischen Werkzeug, Maschine und Automatisation. Darüber hinaus wurden einige 1-fach Pilot-Werkzeuge mit und ohne IML-Dekoration vorgeführt. Die Herstellung eines 1.100 ml Rund-Containers im Spritzpräge-Verfahren wies ein extrem hohes Fliessweg/Wandstärken Verhältnis von 412:1 aus und zeigte das Potential des Spritzpräge-Verfahrens auf. Weitere Informationen: |
Netstal-Maschinen AG, Näfels, Schweiz
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