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21.11.2016, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten    

Sepro: "Industrie 4.0 beginnt mit der Vernetzung von Menschen"

Industrie 4.0 und die Fabrik der Zukunft waren zentrale Themen der K 2016. Die meisten werden dabei an Maschinen denken, die mit anderen Maschinen oder Menschen kommunizieren und zusammenarbeiten können. Bei der Sepro Group, Hersteller von Robot-Systemen und Automationstechnik, hat man jedoch noch weitergehende Ideen.

"Allgemein hört man oft, dass Industrie 4.0 eine technologische Entwicklung sein wird", meint Sepro Geschäftsführer Jean-Michel Renaudeau. "Viele stellen sich darunter eine Funktion oder Fähigkeit vor, die in Geräte integriert ist, die sie kaufen können. Wir sind jedoch der Meinung, dass diese Vorstellung zu stark eingeschränkt ist. Wenn man sich Roboter und Spritzgießmaschinen ansieht, dann ist Industrie 4.0 heute schon Realität. Unsere Geräte kommunizieren seit Jahren mit Spritzgießmaschinen und Menschen. Das ist für die ordnungsgemäße Funktion unabdingbar."

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"Natürlich wird es eine Weiterentwicklung der Kommunikationstechnologie geben", fährt Renaudeau fort. "Wir erleben bereits Roboter oder Co-Bots, die in einigen Fällen "Hand in Hand" mit Menschen arbeiten. Wir müssen jedoch auf Basis einer breiteren Perspektive über Industrie 4.0 nachdenken. Bei Sepro sind wir der Überzeugung, dass die tatsächliche Industrie 4.0-Kommunikation, -Integration und -Zusammenarbeit nicht nur zwischen Maschinen, sondern auch zwischen Menschen und Unternehmen weltweit erfolgen wird. Hier wird die Branche den Schritt auf die nächste Ebene tun. Und so werden die Fabriken der Zukunft entstehen."

Sepro habe bereits wichtige Schritte in die Richtung von Renaudeaus Vision von Industrie 4.0 unternommen. Begonnen habe dies mit der unternehmenseigenen Steuerungsplattform namens "Visual", einer Steuerung, die speziell für Kunststoff-Spritzgießmaschinen entwickelt wurde und sich individuell auf einfache Entnahmegeräte oder auf moderne 3-, 5- oder 6-Achs-Roboter abstimmen lässt - und die sowohl Roboter als auch ganze Automatisierungszellen steuern kann.

Die Visual Steuerung könn verwendet werden, um nicht nur Sepro Roboter, sondern auch die Roboter anderer Unternehmen zu steuern, u.a. diejenigen der Sepro Roboterpartner Stäubli Robotics, Yaskawa Motoman und Machines Pagès. Sie lassen sich in die Steuersysteme der Spritzgießmaschinen von Sumitomo Demag, Billion, Stork und anderer Hersteller integrieren, so dass das Zusammenspiel dieser Anlagen leichter eingerichtet und Fertigungszellen effizienter bedient werden können.

Eine zentrale Rolle am Sepro Stand spielte daher die Präsentation "Be Connected 4.0", in der die Familie der Visual Steuerungen vorgestellt wurde. Hier hatten Besucher die Gelegenheit, mit Maschinen zu interagieren und selbst zu erleben, wie einfach und benutzerfreundlich selbst komplexe Robotersequenzen programmiert werden können. Sie konnten mehr über die drei Ebenen der Steuerungsintegration erfahren, die Sepro mit seinen Spritzgießmaschinenpartnern entwickelt hat.

Eine Demonstration dieser erweiterten Integration und Vernetzung für Industrie 4.0 war am Sepro Stand auf der K 2016 zu sehen, wo eine Sumitomo Demag Spritzgießmaschine Spritzenkolben mithilfe eines Sepro 6X-60 Gelenkarmroboters herstellte, der in Zusammenarbeit mit Stäubli produziert wurde. Dieses Beispiel sollte zeigen, wie Sepro mit verschiedenen Unternehmen zusammenarbeitet, um drei verschiedene Ebenen der Integration zwischen Spritzgießmaschine und Sepro Visual 3 Steuerung zu erreichen:

  • Ebene 1 - Spiegelung: Die Spritzgießmaschine steuert nicht den Roboter, sondern bietet eine Schnittstelle zur Robotersteuerung. In dieser Konfiguration lässt sich der Roboter entweder über die Sepro Steuerung oder das Bedienfeld der Spritzgießmaschine steuern.

  • Ebene 2 - Kurzbefehle: Mit dieser Konfiguration können Kurzbefehle über Symbole und Tastaturfunktionen eingesetzt werden, die in die Steuerung der Spritzgießmaschine integriert sind. Darüber hinaus können Einstellmaßnahmen an der Spritzgießmaschine - wie die Auswahl oder Eingabe eines Werkzeug- oder Jobcodes - simultane automatische Aktionen in der Robotersteuerung auslösen.

  • Ebene 3 - Volle Integration: Das Anwendungsprogramm des Roboters wird vollständig in die Steuerung der Spritzgießmaschine integriert und alle Anwendungsdaten (einschließlich der Programmierung des Roboters und möglicher weiterer Zusatzgeräte wie der Werkzeugtemperatursteuerung) werden an einem Speicherort in der Steuerung der Spritzgießmaschine abgelegt. Diese Konfiguration ist am besten für Spritzgießmaschinenhersteller geeignet, bei denen ein zentralisiertes Produktionsmanagement gewünscht ist und jede Möglichkeit eines Konflikts zwischen Roboter- und Maschinensteuerung vermieden werden soll.

Renaudeau hob zudem hervor, dass Industrie 4.0 eine hohe Bedeutung weit über die Kunststoffindustrie hinaus habe. Daher arbeiten er und Sepro mit anderen Unternehmen und Einrichtungen zusammen, um Wissen, Ressourcen und Perspektiven zu teilen. So kooperiere Sepro beispielsweise mit dem Robotics Institute an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh, Pennsylvania, USA, um die nächste Steuerungsgeneration für Roboter und Spritzgießmaschinen zu entwickeln. Das Projekt sei noch in der Entwicklungsphase, aber es scheine wahrscheinlich, dass die neuen Steuerungen Elemente wie "agile" Ergonomie ähnlich wie Tablets umsetzen könnten. Dabei gehe es z.B. um die Fähigkeit zum praktischen Lernen ("Learning by Doing"), etwa in Form von 3D-Simulationen zur Erleichterung der Programmierung, umfassende individuelle Anpassungsmöglichkeiten und "Apps" für Routinefunktionen wie Wartung und Fehlersuche.

Weitere Informationen: www.sepro-robotique.com

K 2016, 19.–26.10.2016, Düsseldorf

Sepro Robotique, La Roche-sur-Yon, Frankreich

» insgesamt 54 News über "Sepro Robotique" im News-Archiv gefunden

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