17.10.2018, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
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![]() Automatisierbar, schonend, flexibel und fusselfrei Bei dem Verfahren wird ein Laserstrahl durch eine lasertransparente Bauteilkomponente geschickt und von einer zweiten, darunter liegenden und oftmals schwarz pigmentierten Bauteilkomponente absorbiert. Dabei entsteht Wärme, die die Oberfläche der zweiten Komponente zum Schmelzen bringt. Durch Wärmeleitung schmilzt auch die Oberfläche der ersten Komponente, so dass sich zwischen beiden Komponenten eine stoffschlüssige Verbindung in Form einer Schweißnaht ausbildet. Das Verfahren hat laut Lanxess mehrere Vorteile: So ist es leicht automatisierbar und im Vergleich zum Vibrations-, Ultraschall- und Infrarotschweißen thermisch und mechanisch schonender. Es erlaubt das Fügen von 3D-Konturen und von Hart-Weich-Materialkombinationen. Die Zykluszeiten sind je nach Bauteilgröße mit deutlich unter 30 Sekunden kurz, und der Schweißaustrieb ist - wenn überhaupt vorhanden - äußerst gering. Außerdem entstehen Schweißnähte ohne Fusseln. Daher müssen beispielsweise geschweißte Flüssigkeitsbehälter nach der Fertigung nicht zur Reinigung ausgespült werden. Flammwidrig und verarbeitungsfreundlich Ein Highlight unter den neuen Compounds ist laut Lanxess das halogenfrei flammgeschützte Durethan AKV30FN04LT. Die Lichttransmission sei für ein Polyamid 66 in dem für das Laserschweißen üblichen Wellenlängenbereich bei Wanddicken bis 1,5 Millimeter vergleichsweise hoch. "Der Wärmeeintrag an der Grenzschicht erfolgt dadurch schnell, so dass auch der Fügebereich schnell aufschmilzt, was eine wirtschaftliche Fertigung ermöglicht", erläutert Krause. Das sehr kriechstromfeste Material erfülle den Brandtest UL 94 der US-Prüfgesellschaft Underwriters Laboratories Inc. mit der besten Klassifizierung V-0 (0,4 Millimeter). Sein Flammschutzpaket ist hinsichtlich seiner thermischen Stabilität optimiert. Beim Spritzgießen bestehe daher ein wesentlich geringeres Risiko, dass sich Beläge auf der Werkzeugoberfläche bilden. Das Compound enthält ein Hitzestabilisierungssystem, das ohne Metalle und Halogenide auskommt. Dadurch neige es bei Kontakt mit stromleitenden Teilen deutlich weniger zur Kontaktkorrosion. Dies ist zum Beispiel für Bauteile in Hochvoltbatterien oder für Sicherheitsschalter wichtig. Zäh und schwindungsarm Auf eine geringe Neigung zur Elektrokorrosion sind auch drei weitere neue Polyamide hin optimiert. Durethan AKV25H3.0LT eignet sich laut Lanxess besonders als Material für Bauteile mit hoher Kurzzeit-Wärmebelastung. Das Polyamid 66 ist glasfaserverstärkt und mit einem metall- und halogenidfreien Hitzestabilisator thermostabilisiert. Dagegen ist Durethan B31SKH3.0LT ein unverstärktes Polyamid 6 und sei prädestiniert für Bauteile mit hohen Anforderungen an die Zähigkeit. Durethan BG30XH3.0LT biete sich für Bauteile an, die besonders verzugs- und schwindungsarm sein müssen - wie etwa filigrane Elektronikgehäuse oder Steckerleisten. Das Polyamid 6 ist mit einem Gemisch aus Glasfasern und Mikroglaskugeln verstärkt. Gute Lasertransparenz auch bei höheren Wanddicken Neuheiten bei Polyestern sind Pocan C1202LT und C3230LT. Beide Werkstoffe sind Blends aus PBT und Polycarbonat (PC). Durch den Anteil an amorphem Polycarbonat soll eine ausgezeichnete Lasertransparenz auch bei höheren Wanddicken resultieren. Als Stärke des unverstärkten Pocan C1202LT gilt die hohe Zähigkeit und Verzugsarmut. Es komme bereits in der Fertigung eines Hecktür-Griffsystems mit wasserdicht verschlossener Schließelektronik zum Einsatz. Pocan C3230LT enthält 30 Gewichtsprozent Glasfasern und ist für Anwendungen vorgesehen, die eine gute Steifigkeit und Festigkeit mitbringen müssen - wie Elektronikgehäuse. Trotz der Glasfaserverstärkung sei es verzugsarm und ergebe gute Oberflächenqualitäten. In der Entwicklung weit vorangeschritten sind außerdem neue lasertransparente PBT-Typen mit sehr guter Hydrolysestabilisierung. "Diese Werkstoffe sind eine Herausforderung, weil Additive zur Hydrolysestabilisierung normalerweise die Laserlichttransparenz herabsetzen", erläutert Krause. Potenzielle Anwendungen für die neuen Produkte sind geometrisch komplexe und durch feuchte Wärme belastete Gehäuse von Sensoren und Steuergeräten im Motorraum. Weitere Informationen: www.lanxess.com Fakuma 2018, Friedrichshafen, 16.-20.10.2018, Halle B4, Stand 4209 |
Lanxess AG, Köln
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