16.01.2020, 14:28 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Wie die RadiciGroup anlässlich der Messe Domotex bekannt gab, will die weltweit im Bereich Petrochemie aktive Gruppe ihre Anstrengungen für mehr Nachhaltigkeit noch ausbauen und kündigte verstärkte Investitionen in diesem Bereich an. Als erstes konkretes Investment berichtete Radici vom Erwerb des italienischen Kunststoff-Recyclers Zeta Polimeri srl. Bei Zeta Polimeri handelt es sich um ein familiengeführtes Unternehmen mit Sitz im piemontesischen Buronzo, Nordwestitalien, rund 60 Kilometer von Turin entfernt. Die Firma wurde im Jahr 1992 vom Inhaber Domenico Zulato gegründet und beschäftigt sich ausschließlich mit dem Recycling von Textilabfällen aus Polyamid. In dem Werk am Stammsitz Buronzo verarbeiten nach Unternehmensangaben 15 Mitarbeiter auf rund 8.000 Quadratmetern Produktionsfläche die Abfallfasern zu Granulaten aus PA 6 und PA 6.6, welche sowohl im Spritzguss als auch für die Herstellung neuer Nylonfasern eingesetzt werden können. Die jährliche Produktionskapazität liegt den weiteren Angaben zufolge bei rund 4.000 Tonnen im Jahr. Radici will Knowhow für das Recycling von Faserabfällen gewinnen Wie ein Firmensprecher gegenüber dem plasticker erläuterte, sei für Radici insbesondere die jahrzehntelange Erfahrung von Zeta Polimeri mit der Aufbereitung von alten Polyamidfasern interessant und damit ausschlaggebend für den Kauf gewesen. Radici selbst beschäftige sich auch schon lange mit Recycling, bislang aber nur mit der Wiederverwertung von thermoplastischen Abfällen. Von der Übernahme dieser Firma, mit der Radici bereits eine langjährige Zusammenarbeit verbinde, verspricht man sich also, die eigene Expertise im Bereich Faserrecycling zu stärken. Produktneuheiten bei Garnen aus Recyclat Während der Domotex 2020 (15. - 18. Januar in Hannover), der Weltleitmesse für Teppiche und Bodenbeläge, stellte Radici auch eine neue Produktlinie von Garnen aus recycelten Polyamiden vor, die ab sofort unter dem Markennamen "Renycle" angeboten werden. Eine dafür neu entwickelte Technologie ermögliche es der RadiciGroup darüber hinaus, zu 100 Prozent recycelbare Garne für die Segmente textile Bodenbeläge, Teppiche und Teppichböden sowie für Bekleidung herzustellen. Sowohl die Übernahme von Zeta Polimeri als auch die Markteinführung der Renycle-Produkte fügten sich nahtlos in die Nachhaltigkeitsstrategie des Kunststoffherstellers mit Stammsitz in Bergamo, Norditalien, ein, sagte Angelo Radici, Präsident der RadiciGroup. Darüber hinaus erläuterte Angelo Radici: "Wir arbeiten an einem Puzzle, welches nun kurz vor der Vollendung steht", und führte dazu weiter aus: "Unsere Gruppe hat stets Anstrengungen und Investitionen unternommen, um die Nachhaltigkeit ihrer Produkte und Prozesse zu verbessern. Wir verfügen über langjährige Erfahrung in der Rückgewinnung und Wiederverwendung der Industrie-Abfälle aus unserer kompletten Produktion, um ihnen ein zweites Leben als Sekundärrohstoffe in der Kunststoffherstellung zu geben. Mit diesen neuen Produkten wollen wir auch in der Welt der nachhaltigen Textilien in den Mittelpunkt rücken." Bei Radici würden folglich alle Produktionsreste als Ressourcen betrachtet. Seit einiger Zeit verfüge die Gruppe über das Knowhow, die verschiedenen Polymerabfälle zu sortieren und für alle diese Abfälle eine passende neue Verwendung im Bereich der technischen Kunststoffe zu finden. Über die RadiciGroup Mit ca. 3.100 Mitarbeitern, einem Jahresumsatz von 1.211 Millionen Euro im Jahr 2018 und einem Produktions- und Vertriebsnetzwerk in Europa, Nord- und Südamerika und Asien, zählt sich die RadiciGroup heute zu den weltweit führenden Herstellern einer breiten Palette an Intermediates, Polyamiden, technischen Kunststoffen, Synthesefasern und Vliesstoffen. Auf die Sparte High Performance Polymers (früher Performance Plastics genannt) entfiel dabei nach Unternehmensangaben ein Umsatzanteil von rund 406 Millionen Euro (siehe auch plasticker-News vom 10.07.2019). Weitere Informationen: |
RadiciGroup High Performance Polymers, Bergamo, Italien + Radici Plastics GmbH, Hamburg
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