26.02.2020, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Neue Trends in der Mobilität eröffnen den in der Großserienfertigung etablierten, endlosfaserverstärkten thermoplastischen Verbundhalbzeugen Tepex von Lanxess große Einsatzchancen. „Ein Fokus unseres Auftritts auf der JEC sind daher verschiedenste Anwendungen unserer Composites im Leichtbau von Elektrofahrzeugen, in Sitzkonzepten des autonomen Fahrens und in Hochsicherheitsbauteilen wie Kindersitzen oder Babyschalen“, erklärt Henrik Plaggenborg, Leiter der Tepex Automotive Group von Lanxess. Tepex wird von der Lanxess-Tochtergesellschaft Bond-Laminates GmbH in Brilon entwickelt und produziert. Weitere thematische Schwerpunkte auf dem JEC-Stand von Bond-Laminates sind neue Material- und Technologieentwicklungen für Consumer Electronics und die IT-Industrie sowie nachhaltige Composites etwa für die Sportartikelbranche oder die Hersteller von Laptops. Außerdem geht es um Anwendungen von Tepex, in denen eine hohe Flammwidrigkeit erforderlich ist. Mit Tepex verstärkter Struktureinleger für A-Säule Der Leichtbau gewinnt durch die immer strengeren Abgasbestimmungen und den Trend zur Elektromobilität einen höheren Stellenwert. Tepex eröffnet auch in der Karosserie große Potenziale zur Gewichtseinsparung. Lanxess demonstriert dies auf der JEC am Beispiel einer A-Säule in 3D-Hybridbauweise, die Porsche unter anderem für Cabriolets und Roadster entwickelt hat und erstmals im Porsche 911 Cabrio einsetzt. Sie baut sich aus einem Einleger aus hochfestem Stahl, einem stützenden und umgeformten Zuschnitt aus Tepex, einer Rippenstruktur aus einem Polyamid 66 Durethan und einem Strukturschaum auf. Plaggenborg: „Die A-Säule mit dem Hybrideinleger ist bei Überschlägen des Fahrzeugs genauso stabil wie bisherige Konstruktionen mit einem hochfesten Stahlrohr, aber rund fünf Kilogramm leichter.“ Babysitzschale mit ultraleichter Kopfstütze auf Verbundbasis Als Exponat ist weiterhin eine Kopfstütze für einen Kindersitz zu sehen, die Lanxess-Partner im Rahmen eines vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderten Projekts als Technologiedemonstrator entwickelt haben. Sie entsteht im Partikelschaum-Verbund-Spritzgießverfahren (PVSG) und enthält einen Einleger aus Tepex. „Gegenüber der kommerziell gefertigten Bauteilvariante fällt das Gewicht der Kopfstütze um bis zu 30 Prozent niedriger aus, ohne dass es zu Einbußen bei der hohen Crash-Performance kommt. Außerdem vereinfacht sich der Fertigungsprozess, weil sich die Teilezahl von sechs auf eins reduziert“, erläutert Plaggenborg. Tepex mit Matrix aus rezykliertem Polycarbonat Bond-Laminates erweitert kontinuierlich sein Materialportfolio um nachhaltige Faserverbundwerkstoffe. Der Fokus liegt dabei sowohl auf der thermoplastischen Matrix als auch auf den verstärkenden Endlosfasern. Die neueste kommerziell verfügbare Entwicklung ist eine Variante von Tepex, die auf Polycarbonat-Rezyklaten aus Post-Consumer-Abfällen basiert. Sie erfüllt den Angaben zufolge alle bekannten Anforderungen, die an die bisherige Materialrezeptur gestellt wurden. „Außerdem beschäftigen wir uns mit dem Einsatz von biobasierten Faser- und Matrixsystemen sowie von rezyklierten Carbon-Fasern“, erklärt Dr. Dirk Bonefeld, bei Bond-Laminates Leiter Marketing & Sales Consumer Electronics, Sports and Industry. Exzellente Flammwidrigkeit Ein weiteres Thema auf dem JEC-Stand von Bond-Laminates sind Anwendungen von Tepex in Bauteilen von Elektrofahrzeugen, bei denen es auf eine hohe Flammwidrigkeit ankommt – wie etwa bei Trägern von Elektro- und Elektronikmodulen oder Endplatten von Batterien. „Tepex zeigt bedingt durch seinen Aufbau schon ohne Flammschutzadditive eine sehr hohe Flammwidrigkeit und erfüllt zahlreiche entsprechende Flammschutztests mit guten Ergebnissen“, erklärt Bonefeld. Das Sortiment enthält aber auch flammgeschützte Produktvarianten auf Basis von Polyamid und Polycarbonat, die unter anderem den Flammschutztest nach der US-Norm UL 94 (Underwriters Laboratories Inc.) mit der besten Einstufung V-0 bei geringen Wanddicken bestehen. Kapazitäten kürzlich um rund 50 Prozent gesteigert Lanxess hat kürzlich in Brilon die Produktionskapazitäten für Tepex um rund 50 Prozent erhöht. Bonefeld: „Damit tragen wir dem hohen Bedarf unserer Verbundwerkstoffe in der Massenfertigung vor allem von hochbelastbaren Bauteilen für leichte Automobile und der Unterhaltungselektronik Rechnung.“ JEC World 2020, 12.-14. Mai 2020, Paris, Frankreich, Halle 5, Stand N33 Weitere Informationen: |
Bond-Laminates GmbH, Brilon
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