| 17.08.2021, 06:02 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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Ist Mikroplastik überall? Woher kommt es? Und was bedeutet das für unsere Gesundheit? In Gesprächen über Mikroplastik gehen die Wogen hoch. Es ist ein sensibles Thema, denn auf viele Fragen gibt es (noch) keine umfassenden Antworten, Unsicherheiten überwiegen. Im Forschungsprojekt „microplastic@food“ nimmt sich ein internationales Projektteam, koordiniert vom Lebensmittel Cluster Niederösterreich (LMC NÖ) und der Industrievereinigung für Lebensmitteltechnologie und Verpackung (IVLV), dem Thema an. Ziel ist es, durch die enge Kooperation von Industrie und Wissenschaft, eine seriöse Nachweismethodik zu entwickeln, und so neue Erkenntnisse über potenzielle Quellen von Mikroplastik in Lebensmitteln zu erhalten. Mit seiner Expertise in den Bereichen Prüfung, Entwicklung und Optimierung von Lebensmittelverpackungen ist das OFI als Forschungspartner mit an Bord. Verbraucher zu schützen, gilt als die wichtigste Aufgabe von Verpackungen, die die Qualität von Lebensmitteln auf ihrem Weg von der Produktion bis zur Konsumenten erhalten sollen. Viele dieser Verpackungslösungen bestehen aus Kunststoff. Deshalb wurde bisher, wenn Mikroplastik in Lebensmitteln vermutet wurde, automatisch angenommen, dass diese Kunststofffragmente von der Verpackung stammen. Ohne eine seriöse, etablierte Methodik handelt es sich dabei aber lediglich um Vermutungen. Das internationale Forschungsprojekt „microplastic@food“ setzt hier an und legt den Fokus auf die Methodenentwicklung und Erforschung von Mikroplastik in Lebensmitteln. Es ist Teil der Initiative „Cornet“ (COllective Research NETworking), die internationale Forschungsprojekte zugunsten kleiner und mittelständischer Unternehmen fördert. Ziel ist die Entwicklung einer verlässlichen, seriösen Nachweismethodik, die es ermöglicht, herauszufinden, ob und wenn ja, in welchen Lebensmitteln Mikroplastik in der menschlichen Nahrungsmittelkette vorliegt. Im Falle einer Partikeldetektion können dann potenzielle Quellen und Eintragswege des Mikroplastiks ergründet werden. Dazu erfolgt sowohl die Quantifizierung, als auch die Identifizierung der detektierten Partikel. Bei diesem Forschungsvorhaben bringen neben dem OFI, auch das Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden, die Universität Bayreuth sowie das Start-Up Purency ihre Expertise ein. Finanziell unterstützt wird das Projekt von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V. (AiF). „Wir wissen, dass Mikroplastik ein sehr sensibles Thema ist. Genau deshalb, ist es uns und allen Projektpartnern ein Anliegen, durch die Bündelung unseres Know-hows Erkenntnisse zu gewinnen, die die Basis für Sicherheitsbewertungen sein können und so sowohl der Industrie, als auch Endverbraucher*innen zugutekommen“, so Dr. Michael Washüttl, Projektleiter am OFI, über die Zielsetzung des Kooperationsprojekts. „Es wird uns gelingen, nicht nur Erkenntnisse zu erhalten mit denen weitergeforscht werden kann, sondern auch Lösungen zu schaffen, die von den beteiligten KMU direkt umgesetzt werden können“, ist der OFI Verpackungsexperte überzeugt. Als Mitglied der ACR (Austrian Cooperative Research) hat das OFI viel Erfahrung bei der Umsetzung angewandter Forschungsprojekte und fungiert nicht zum ersten Mal als Technology Translator zwischen Industrie und Wissenschaft, zwischen Unternehmen und Universitäten, zwischen Produzenten und Anwendern. Denn angewandte Forschung funktioniert nur im Schulterschluss mit den betroffenen Branchen. Über 50 Unternehmen der Verpackungs-, Lebensmittel- und Getränkeindustrie aus Österreich und Deutschland bringen sich mit ihren Erfahrungen in dem Projekt „microplastic@food“ ein und zeigen mit ihrer Beteiligung ihr Interesse an einer seriösen Nachweismethode und fundierten Ergebnissen. „Cornet“ (COllective REsearch NETworking) vernetzt nationale und regionale Programme der Gemeinschaftsforschung verschiedener Länder. Derzeit sind 15 Förderorganisationen und Ministerien aus Europa, Ostasien, Nord- und Südamerika an „Cornet“ beteiligt. Weitere Informationen: www.ofi.at |
OFI Österreichisches Forschungsinstitut für Chemie & Technik, Wien, Österreich
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