09.01.2009 | Lesedauer: ca. 5 Minuten |
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Hoher Anteil deutscher Lieferungen / Dämpfer für 2009 zu erwarten / Aussichten bleiben günstig Argentiniens Importe von Kunststoffmaschinen waren 2008 weiter auf Wachstumskurs. Deutsche Lieferanten hatte daran einen besonders großen Anteil. Dem Wert nach kamen vier von zehn Maschinen aus Deutschland. Die globale Krise, die auch Argentinien hart trifft, dürfte 2009 zu einer Abschwächung der Investitionen in der Kunststoffverarbeitung führen. Doch die mittel- und langfristigen Aussichten bleiben günstig. Vor allem die Verpackungshersteller sowie Bau und Kfz-Zulieferindustrie sind wichtige Abnehmer. (Kontaktanschrift) Argentiniens Importe von Kunststoffmaschinen der HS-Position 8477 sind in den ersten acht Monaten 2008 auf Dollarbasis um 22% gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum gestiegen. Im Gesamtjahr 2007 hatte die Einfuhr nach Angaben des Informationsdienstes Info-Just auf Basis von amtlichen Daten einen Wert von 121,7 Mio. US$ fob erreicht (+29% gegenüber 2006). Seit der letzten Krise (2002) haben sich die jährlichen Importe mehr als verdreifacht (+260%). Gemäß vorläufigen Angaben auf Basis von Daten der Zollverwaltung hat die Kunststoffmaschinen-Einfuhr in zwölf Monaten zu Oktober 2008 einen Wert von 153 Mio. US$ fob erreicht. Das würde die bisherigen Rekordwerte vom Höhepunkt des Booms der 90er Jahre (1997 und 1998) übertreffen. Deutsche Lieferungen hatten an den Importen 2008 einen besonders hohen Anteil (dem Wert nach rund 40% im Zeitraum Januar bis August). Abnehmer waren vornehmlich Hersteller von Kunststoff-Film und flexiblen Verpackungen wie die Unternehmen Filmtech, Río Chico, Sigdopack Argentina und Celomat. Im Jahr zuvor hatte der deutsche Lieferanteil bei etwa 15% gelegen. Hauptkonkurrent ist Italien, Andere wichtige Lieferländer sind die VR China, Taiwan, die USA, Brasilien, Japan, Österreich und Frankreich. Von der gesamten Maschineneinfuhr entfielen 2007 nach Daten der Branchenkammer Cámara Argentina de la Indústria Plástica (CAIP) 45% auf Spritzgußmaschinen, 15% auf Extruder, 14% auf Blasformmaschinen, 3% auf Warmformmaschinen und 23% auf andere, nicht näher detallierte Ausrüstungen. Neben Maschinen und Teilen der Position 8477 importierte Argentinien 2007 Formen und Matrizen im Wert von 49 Mio. US$ (+47% gegenüber dem Vorjahr). Die argentinischen Kunststoffverarbeiter werden 2009 eine mehr oder weniger ausgeprägte Durststrecke zu überwinden haben. Schon 2008 hatte sich das Wachstum der Kunststoffverarbeitung stark abgeschwächt. In den ersten elf Monaten 2008 stieg die Produktion nach Angaben des Nationalen Statistik-Instituts Indec nur noch um 3,2% (2007: +10,4%; 2006: +7,2%). Die lokale Produktion von Polypropylen brach nach Angaben des Wirtschaftsforschungsinstituts FIEL im Monat November um 36% ein, sowohl gegenüber dem Vormonat als auch gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat. In den wichtigsten Abnehmersektoren für Kunststoffprodukte - Bauwirtschaft, Kfz-Industrie und Konsumgüterproduktion - wird sich das Wachstum 2009 drastisch abschwächen, sofern die Produktion nicht sogar einbricht. Am besten könnte sich die Baukonjunktur halten, da viele Argentinier in Krisenzeiten erfahrungsgemäß sichere Zuflucht in Immobilien suchen. Zudem will der Staat mit einer Verdoppelung der öffentlichen Bauinvestitionen von 3 auf 6% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für zusätzliche Aufträge sorgen. In der Kfz-Industrie droht dagegen ein Rückgang der inländischen Nachfrage um etwa 15%. Die Produktion könnte sogar noch stärker sinken, da wichtige Exportmärkte wegzubrechen drohen. Dennoch hält die Kfz-Industrie bisher an ihren Plänen zur Einführung neuer Modelle fest, für die auch neue Kunststoffteile benötigt werden. Die private Konsumnachfrage, die 2008 mit einer immer noch hohen realen Rate von rund 6,5% expandierte (2007: +8,8%), wird laut Prognose des Beratungsunternehmens Estudio Broda vor allem in der ersten Jahreshälfte 2009 einbrechen und sich im 2. Halbjahr nur leicht erholen (Prognose für das Gesamtjahr 2009: -0,2%). Für die gesamtwirtschaftlichen Investitionen erwartet Broda 2009 einen Rückgang um 10,5%. Auch die Landwirtschaft wird 2009 weniger flexible Kunststoffsilos benötigen, um die Ernte von Getreide und Ölsaaten abzufüllen, denn die Erntemenge dürfte um mehr als 10% gegenüber dem Vorjahr sinken. Argentiniens Produktion von Kunststofferzeugnissen hat gemäß Daten des staatlichen Studienzentrums Centro de Estudios para la Producción (CEP) 2007 einen Bruttowert von 5.221 Mio. US$ erreicht (ohne Kunststoffe in Primärformen). Die Importe von Kunststoffwaren beliefen sich 2007 auf einen Wert von 742 Mio. US$ und deckten damit lediglich 13,4% der inländischen Gesamtnachfrage, die auf einen Wert von rund 5.536 Mio. US$ geschätzt wird. Hauptlieferländer waren 2007 Brasilien (28% der Einfuhr), die USA (13%) sowie die VR China (12%), die ihren Marktanteil kontinuierlich ausweitet. Vor allem im Bereich der Haushaltwaren steht die lokale Industrie unter starkem Druck der chinesischen Konkurrenz. Die 2007 getätigten Exporte im Wert von 449 Mio. US$, die 8,6% der lokalen Produktion entsprachen, gingen vornehmlich in die Nachbarländer Brasilien (33%), Chile (16%) und Uruguay (11%). Die 2.680 Kunststoff verarbeitenden Betriebe sind zu 80% im Großraum der Stadt Buenos Aires sowie in der diese umgebenden gleichnamigen Provinz konzentriert. Weitere Standorte sind Santa Fé (7%), Córdoba (6%) und San Luis (3%). Nur etwa 270 Betriebe beschäftigen mehr als 100 Mitarbeiter. Argentinien verbrauchte gemäß Angaben der Branchenkammer CAIP 2007 rund 1,58 Mio. t Kunststoffe in Primärformen. Der Pro-Kopf-Verbrauch stieg auf gut 41 kg Kunststoff je Einwohner. Das war fast doppelt so viel wie im Krisenjahr 2002 und etwa ein Viertel mehr als auf dem konjunkturellen Höhepunkt der 90er Jahre. Argentiniens Kunststoffbranche trifft sich alle zwei Jahre auf der sehr gut etablierten Fachmesse Argenplas, die auch viele Besucher aus den Nachbarländern anzieht. Die nächste Ausgabe ist für März 2010 geplant. Kontaktanschrift: Cámara Argentina de la Indústria Plástica (CAIP) (Kammer der Kunststoff verarbeitenden Industrie und Zulierern) J. Salguero 1939/41 C1425DED Buenos Aires Tel. 005 411-4821-96 03, Fax -48 26-54 80 consultas@caip.org.ar, www.caip.org.ar ![]() |
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