11.02.2009 | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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Interessantes Buch Kunststoffe in allen Anwendungen und besonders auch solche für Verpackungen von Lebensmitteln enthalten zur Gewährleistung eines hohen Eigenschaftsniveaus oder zur Erreichung definierter Gebrauchseigenschaften diverse Additive. Diese sollten – insbesondere bei Lebensmittelkontakt – physiologisch unbedenklich und migrationsstabil sein, damit sie die Lebensmitteleigenschaften nicht nachteilig beeinflussen bzw. infolge ihrer Diffusion/Migration aus dem Kunststoff heraus nicht zu gesundheitlichen Störungen führen. Die Migration von Kunststoffadditiven in Lebensmitteln ist eine Problematik, die uns in einer zunehmend gesundheitsbewussten Gesellschaft auch zunehmend interessiert. Insofern ist mit dem Buch "Additive Migration from Plastics into Food" aus dem Verlag Smithers Rapra Technology Ltd. von T.R. Crompton ein aktuelles und zugleich wissenschaftlich interessantes Werk erschienen. In dem Buch werden zunächst die wichtigsten Verpackungskunststoffe mit ihren Basiseigenschaften beschrieben, und es werden beispielhaft die gängigsten Anwendungen genannt. Danach werden die in Kunststoffen vorkommenden nicht-polymeren Komponenten – eingeteilt in die drei Gruppen Polymerisationsreste, Prozesshilfsmittel und Endproduktadditive – beschrieben. Spätestens hier wird klar, dass die Anzahl der Additive in Verpackungskunststoffen recht groß ist und das Problem der Migration dieser aus dem Kunststoff heraus in das Verpackungsgut nicht zu vernachlässigen ist. Einen wesentlichen Umfang des Buches nehmen die Kapitel zur qualitativen und quantitativen Bestimmung der wichtigen Additive Antioxidantien, UV-Stabilisatoren, Weichmacher, organischer Schwefel und Polydimethylsiloxane sowie diverser Monomere und Oligomere ein. Hierbei hat der Autor aus Quellen zusammengetragen, die die unterschiedlichsten Extraktionsmittel, vom chemischen Lösungsmittel, über destilliertes Wasser, Fette bis hin zu Olivenöl und Wein, betreffen. Die Leistungsfähigkeit der modernen Analytik wird besonders deutlich am Beispiel der Analyse von Kunststoffextrakten, die mehr als nur eine migrierende Komponente enthalten. Die Anwendung von chromatographischen Techniken (HPLC, Gaschromatographie) oder spektroskopischen Methoden (UV-Spektroskopie, Massenspektroskopie) wird exemplarisch an Beispielen aus der einschlägigen Fachliteratur diskutiert, und es werden quantitative Betrachtungen im Zusammenhang mit der Migration von Additiven angestellt. Ein in sich geschlossenes Kapitel widmet sich der Theorie der Additivmigration. Hierin werden Ansätze aufgezeigt, über die mittels analytischer Beziehungen eine Beschreibung der Konzentrations- und Zeitabhängigkeit der Additivmigration erfolgen kann. Dabei tragen konkrete Beispiele für unterschiedliche Additive entscheidend zum Informationsgehalt dieses Kapitels bei. Schließlich werden in dem vorliegenden Buch auch gesetzliche Aspekte der Anwendung von Additiven in Verpackungskunststoffen behandelt. In einem jedoch sehr knapp gefassten Kapitel werden sowohl die EU-Regelungen als auch die Bestimmungen in Großbritannien und den USA (Food and Drug Administration, FDA) diskutiert. Das Buch "Additive Migration from Plastics into Food" ist sicher einer sehr speziellen aber auch sehr wichtigen Problematik gewidmet. Deshalb dürfte es für Spezialisten auf diesem Gebiet, d.h. Polymeranalytiker, Lebensmittelchemiker, aber auch Kunststofftechniker, die mit der Herstellung von Lebensmittelverpackungen befasst sind, ein interessantes Buch sein, das zahlreiche Impulse für die Entwicklung physiologisch unbedenklicher, additivierter Kunststoffe liefern kann. Prof. Dr.-Ing. Hans-Joachim Radusch Leseproben, Inhaltsverzeichnis unter: www.kunststoffe.de/b188 (aus Kunststoffe 12/2008) Additive Migration from Plastics into Foods – A Guide for Analytical Chemists T. Roy Crompton 1. Aufl. Smithers Rapra Technology Ltd Shrewsbury 2007 300 Seiten unverbindl. Preisempfehlung: 152,– EUR (D) ISBN 978-1-84735-055-8 |
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, München
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