20.09.2004 | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
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Der Verband der Automobilindustrie (www.vda.de) und der Verband Kunststofferzeugende Industrie (www.vke.de, www.plasticseurope.org) fordern, dass die starre Recyclingquote bei der Altfahrzeugverwertung entfällt. Um Kunststoffe aus Altautos unter ökologischen wie ökonomischen Gesichtspunkten optimal zu verwerten, sollten vielmehr sämtliche Verwertungswege – werkstofflich (Recycling), rohstofflich (Hochöfen, SVZ) und energetisch (z.B. Zementöfen) – flexibel genutzt werden können. Zu diesem Schluss kommt auch eine neue wissenschaftliche Untersuchung des Fraunhofer-Instituts IVV1. Nach Ansicht von VDA und VKE behindern die starren Quotenvorgaben der europäischen Altfahrzeugrichtlinie ökologisch sinnvolle Maßnahmen zur weiteren Kraftstoffeinsparung und damit zur CO2-Reduktion, beispielsweise den Einsatz bestimmter Materialien im Leichtbau. Wie schon andere Studien belegen, spielt unter Umweltgesichtspunkten die Nutzung eines Pkw aber eine viel größere Rolle als seine Verwertung. Außerdem muss ein ausreichend großer Markt für die jeweilige Verwertung vorhanden sein, wie dies nur für großtechnische rohstoffliche und energetische Verfahren der Fall ist. Eine festgelegte Recyclingquote stellt demnach keine ökologisch sinnvolle Steuergröße dar: Weder leistet das Recycling nichtmetallischer Bestandteile des Fahrzeugs bezogen auf den gesamten Lebenszyklus einen signifikanten Beitrag zur Umweltentlastung, noch ist ein großer ökologischer Unterschied zwischen stofflichen und energetischen Verwertungsverfahren nachweisbar. Nach Ansicht von VDA und VKE sollte auch auf Detailregulierungen für spezifische Stoffströme und Verwertungsverfahren verzichtet werden: Ökologische und ökonomische Effekte von Demontage und werkstofflicher Verwertung auch großer Kunststoffbauteile hängen ganz wesentlich von sich ständig ändernden komplexen Rahmenbedingungen ab und können nicht über gesetzliche Regulierungen sinnvoll vorgegeben werden. Diese Forderungen werden von der Studie des Fraunhofer-Instituts IVV untermauert: Sie widerlegt die weit verbreitete Auffassung, werkstoffliche Verwertungsverfahren seien generell ökologisch vorteilhafter als rohstoffliche oder energetische Verfahren. Vielmehr seien rohstoffliche und energetische Verfahren für die meisten Kunststoffbauteile der effizienteste Weg, wobei die unterschiedlichen großtechnischen Verwertungsverfahren ökologisch gleichwertig seien. Nur unter sehr speziellen Bedingungen kann laut der Studie auch die Demontage von Teilen und ein anschließendes werkstoffliches Recycling sinnvoll sein. VDA und VKE betonen, dass die Industrie ihrer Verantwortung für die Altauto-Entsorgung gerecht wird. Dabei sollen in erster Linie großtechnische rohstoffliche oder energetische Verfahren genutzt sowie bereits vorhandene Infrastrukturen mit entsprechenden Aufnahmekapazitäten für Sekundärrohstoffe intelligent miteinander vernetzt werden. Dadurch würden keinerlei Umweltnachteile entstehen und hingegen europaweit die Wettbewerbsverzerrungen der Altfahrzeugverwertung entschärft werden. Eine Zusammenfassung der Studie unter: www.vke.de. 1 Nürrenbach, T; Dr. Goldhan, G.; Woköck, A.; Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung; Verwertung von Kunststoffbauteilen aus Altautos – Analyse der Umwelteffekte nach dem LCA-Prinzip und ökonomische Analyse; Studie im Auftrag von VKE und VDA-FAT |
Verband der Automobilindustrie + Verband Kunststofferzeugende Industrie, Frankfurt am Main
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