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19.10.2012, 06:06 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten    

VDMA: Hersteller setzen bei Nachhaltigkeit nicht nur auf Energieeffizienz

Blue Competence startet bei Kunststoff- und Gummimaschinen
Auf der diesjährigen Fakuma präsentieren sich die Hersteller von Kunststoff- und Gummimaschinen erstmals unter der Flagge der VDMA-Nachhaltigkeitsinitiative Blue Competence. Fast 40 Mitgliedsunternehmen aus dem VDMA-Fachverband sind bereits Partner der Initiative, viele davon auch Aussteller auf der Fakuma. "Als Maschinen- und Anlagenbauer sind wir in der Verantwortung, den Verarbeitern eine energie- und rohstoffeffiziente Produktion zu ermöglichen und die technologische Grundlage für nachhaltige Endprodukte zu schaffen," erklärt Ulrich Reifenhäuser, Vorsitzender des Fachverbandes Kunststoff- und Gummimaschinen zum Branchenstart von Blue Competence.

Sich dieser Verantwortung zu stellen, habe im Kunststoff- und Gummimaschinenbau eine lange Tradition. Durch ihre Teilnahme an Blue Competence wollen die Hersteller das deutlich machen. "Die Branche hat in den letzten 20 Jahren ihre Produktionsleistung verdoppelt, während gleichzeitig der maschinenspezifische Energieverbrauch um ein Drittel gesunken ist. Die Prognosen im Bereich Energieeffizienz sind laut einer EUROMAP-Studie ebenfalls richtungsweisend: Das Einsparpotential beim maschinenspezifischen Energieverbrauch liegt bis 2020 bei weiteren 20 Prozent", erläutert Thorsten Kühmann, Geschäftsführer des Fachverbandes.

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Transparenz durch Energiemessstandards
Bedingt durch neue europäische Gesetzgebungen, aber auch durch die klaren Forderungen von Kundenseite sei es unerlässlich, die Verbrauchswerte von Kunststoff- und Gummimaschinen transparent und damit vergleichbar zu machen. Für den Bereich Spritzgießmaschinen werde mit der Neufassung der EUROMAP 60 zur maschinenspezifischen Energiemessung - Erscheinungstermin Ende 2012 - eine praktikablere Lösung zur Verbesserung der Messergebnisse erreicht. "Mit der Differenzierung zwischen maschinen- bzw. produktbezogener Energiemessung können wir sowohl den politischen Vorgaben als auch den Kundenforderungen gerecht werden", so Dr. Karlheinz Bourdon, Vice President Technologies der KraussMaffei Technologies GmbH, München. Neben der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Maschinentechnik sieht KraussMaffei insbesondere bei integrierten Prozessen enormes Potential um Kunststoffteile, beispielsweise mit hochwertigen Premium-Oberflächen, kosten- und ressourceneffizient herzustellen. "Dies wird durch die große Nachfrage nach unseren Ein-Stufen Prozessen wie Colorform, Skinform oder Coverform bestätigt – Verfahren, bei denen wir Benchmarks in der Branche gesetzt haben", so Bourdon.

Nachhaltigkeit beginnt bereits bei der Maschinenproduktion
Doch Nachhaltigkeit beginne für viele Unternehmen des Kunststoff- und Gummimaschinenbaus nicht erst dann, wenn ihre Maschinen und Anlagen beim Verarbeiter zum Einsatz kommen. So stehe die ARBURG GmbH & Co KG in Loßburg nicht nur für eine wirtschaftliche Maschinentechnologie, das Unternehmen setze auch auf nachhaltige, ressourcenschonende Produktion. "Wir nutzen an unserem Produktionsstandort erneuerbare Energien wie Windkraft, Solarstrom, innovative Heiz- und Kühlsysteme und Geothermie. Denn ob es um unsere eigenen Produktionsprozesse oder um die bei unseren Kunden geht – wirtschaftliche und hochqualitative Produktion heißt automatisch: weniger Rohstoffverbrauch, weniger Energieeinsatz, weniger Abfall", betont ARBURG-Geschäftsführer Helmut Heinson.

Ressourceneffizienz durch Recycling
Im Hinblick auf immer knapper und teurer werdende Ressourcen kommt auch dem Recycling von Kunststoffen oder alternativen Materialien wachsende Bedeutung zu. Ulrich Reifenhäuser, Geschäftsführender Gesellschafter der REIFENHÄUSER GMBH & Co. KG, Troisdorf, macht es am Beispiel von Wood Plastic Composites deutlich: "Bei WPC-Produkten wird bereits im Herstellungsprozess durch die Beimischung von Holzmehl mit einem Anteil von bis zu 80 Prozent teurer Kunststoff-Rohstoff eingespart. Außerdem können WPC-Produkte mehrfach recycelt werden, ohne an Qualität zu verlieren – und das Dank der dahinter stehenden Technologien."

Nachhaltigkeit muss sich rechnen
Für Dr. Peter Neumann, Vorsitzender der Geschäftsführung der ENGEL AUSTRIA GmbH in Schwertberg (A), hat Nachhaltigkeit ganz eindeutig etwas mit effizientem Wirtschaften zu tun: "Nachhaltigkeit bedeutet auch Kosteneffizienz. Um zur Verbesserung der Lebensqualität im Sinne gesellschaftlicher und ökologischer Verantwortung beitragen zu können, stehen wir als Unternehmer zuerst in der Verantwortung, für die Zukunftssicherung unserer Standorte zu sorgen. Das gelingt uns nur, wenn wir langfristig wettbewerbsfähig bleiben. Und das wiederum setzt voraus, dass wir Lösungen entwickeln, die die technologischen Anforderungen optimal erfüllen, die ökologisch und sozial verträglich sind und die sich zudem auch aus Kundensicht rechnen. So lassen sich beispielsweise bei Hochleistungsanwendungen in der Packaging-Industrie durch den Einsatz vollelektrischer Spritzgießmaschinen der Energieverbrauch und gleichzeitig die Stückkosten deutlich senken." Seine Innovationskraft schöpfe der Spritzgießmaschinenhersteller aus seinen hoch qualifizierten Mitarbeitern. Wissen und Bildung zähle daher zu den wichtigsten Ressourcen des Unternehmens. "ENGEL fördert so seit Jahren aktiv die Zusammenarbeit mit Schulen und Universitäten. Das Unternehmen hat sich zum Beispiel federführend beim Aufbau des Lehrstuhls für Kunststofftechnik an der Universität Linz eingesetzt."

Den aktuellen Branchenfilm zu Blue Competence "Weniger Energie - mehr Wirkung: Energieeffizienz bei Kunststoff- und Gummimaschinen" finden Sie auf der VDMA TV-Webbox:
www.vdma-webbox.tv/deutsch/filmdatenbank/weniger-energie-mehr-wirkung.html

Weitere Informationen: www.vdma.org/plastics

Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen im VDMA, Frankfurt

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