30.08.2019, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Der Markt von 3D-Druckern wächst. Im Jahr 2018 nutzten bereits rund 28 Prozent der Industrieunternehmen in Deutschland den 3D-Druck. Längst lassen sich mit der Technik filigrane Bauteile für verschiedenste Anwendungen teils individualisiert, teils in Serie herstellen. Junge Forscher des FabLab Lübeck e.V. zeigen auf der Sonderschau der Kunststoffmesse K, wohin die Reise bei der Verknüpfung von additiver Fertigung, Robotik und modernen Werkstoffen wie Kunststoff geht und stellen im Oktober ihren Mensch-Roboter vor. Das FabLab umfasst Informatik, Ingenieur- und Psychologie-Studenten, die in der offenen Hightech-Werkstatt Themen wie 3D-Druck und Robotik miteinander vereinen und fachübergreifend vorantreiben. Ein Leuchtturmprojekt der Nachwuchsforscher ist der Bau eines humanoiden Roboters, bei dem alle Körperteile wie Kopf, Hände, Arme und Torso mittels 3D-Druck separat gefertigt und zusammengesetzt werden. Zum Leben erweckt wird der humanoide Roboter durch das Zusammenspiel modernster Technik. Kunststoff nimmt als Werkstoff hierbei eine Sonderrolle ein, mit dem sich die verschiedensten Bauteile - vom High-Tech-Instrument bis zum mechanischen Element - einfach, präzise und schnell fertigen lassen. Inspiriert wurden die jungen Tüftler vom französischen Designer Gaël Langevin, der mit „InMoov“ 2012 einen menschlich anmutenden Roboter kreierte und seither weltweit Nachahmer fand. Um Greifbewegungen ausführen zu können, wird der Roboter der Lübecker Nachwuchsforscher zudem mit Kameras und spezieller Software ausgestattet. Verschiedene Gesten wie "shake hand" und "move arm" können so gesteuert und umgesetzt werden. Damit alles ineinandergreift, sind unterschiedlichste Bauteile nötig. Allein der Kopf des Roboters besteht mit Nacken aus rund 50 kleinen Einzelteilen: Getriebe, Zahnränder - alles kommt aus dem 3D-Drucker. Das Material, aus dem der Roboter besteht, ist Kunststoff. Die Sonderschau "Plastics Shape the Future", die auf der K gezeigt wird, ist das passende Podium, um die Arbeit der jungen Forscher weltweit bekannt zu machen. 2Die K ist für uns eine hervorragende Plattform, um unsere Forschungsergebnisse einem breiten Publikum zu präsentieren und darzustellen, was mit der Verknüpfung von 3D-Druck und Robotik zukünftig alles möglich ist", sagt Ian Pösse, Gründer und Vorstandsmitglied des FabLab e.V. Deshalb wird es bei "Plastics Shape the Future" ganz praktisch zur Sache gehen. Es wird gedruckt, geschliffen und geschraubt. "Das Zusammensetzen des Roboters kann hautnah bestaunt werden", freut sich FabLab-Projektleiterin Natascha Koch. PlasticsEurope unterstützt die jungen Forscher und bietet ihnen auf der bevorstehenden K-Messe ein besonderes Podium. Täglich werden sie auf einer eigenen Fläche ihre Innovation präsentieren und vor Ort die 3D-Fertigung praktisch vorstellen. "Wir möchten mit der Partnerschaft verdeutlichen, dass uns der Austausch mit jungen Forschern ein wichtiges Anliegen ist und gleichzeitig aufzeigen, wie der moderne und innovative Werkstoff Kunststoff und der 3D-Druck unsere Zukunft gestalten können. Dabei ist der 3D-Druck einer der wesentlichen Schlüsselfaktoren für die Industrie 4.0. Ich bin schon sehr gespannt, was wir zu sehen bekommen und freue mich auf die praktischen Vorführungen der jungen Forscher", sagt Dr. Rüdiger Baunemann, Hauptgeschäftsführer von PlasticsEurope Deutschland. FabLab Lübeck Im Oktober 2014 wurde das Fabrikationslabor (FabLab) der Hansestadt vom TZL (Technikzentrum Lübeck) gegründet. In direkter Nachbarschaft zum städtischen Universitätscampus können hier junge Tüftler und Erfinder industrienahe Produktionstechniken ausprobieren. In der offenen Hightech-Werkstatt fertigen Studierende und andere Interessierte Funktionsmuster und Prototypen; dafür nutzen sie unter anderem 3D-Drucker, Laser-Cutter und CNC-Maschinen, mit deren Hilfe sie hoch individualisierte Modelle (Rapid Manufacturing) erstellen. Das FabLab Lübeck ist ein eingetragener Verein, der aktuell etwa 60 Mitglieder ganz unterschiedlicher Fachrichtungen vereint. Die K Sonderschau Die Sonderschau "Plastics Shape the Future" ist ein Projekt der deutschen Kunststoffindustrie unter Federführung von PlasticsEurope Deutschland und der Messe Düsseldorf. Die Sonderschau versteht sich als Podium für Lösungsansätze und Antworten auf aktuelle gesellschaftliche Strömungen und Diskussionen. Brennende Themen wie Kreislaufwirtschaft, Marine Litter und Ressourcenschonung auf der einen Seite sowie Werkstoffinnovation und Digitalisierung auf der anderen Seite werden detailliert erörtert. Dabei will „Plastics Shape the Future“ nicht nur eine internationale Informations- und Networking-Plattform bieten, sondern mit Impulsreferaten und Diskussionsrunden auch verstärkt Politik und gesellschaftlich relevante Gruppen einbinden. K 2019, 16.-23.10.2019, Düsseldorf Weitere Informationen: www.plasticsshapethefuture.de, www.plasticseurope.org |
PlasticsEurope Deutschland e.V., Frankfurt am Main
» insgesamt 259 News über "Plasticseurope" im News-Archiv gefunden
Ihre News im plasticker? Bitte senden Sie Ihre Pressemitteilungen an redaktion@plasticker.de!
» zurück zum Seitenanfang |
Top-Meldungen der letzten Tage
LyondellBasell: Neuer Kunststoff-Recyclingkomplex bei Gießen
Meist gelesen, 10 Tage
Helvoet Rubber & Plastic Technologies: RF Duroplast GmbH übernimmt Duroplast-Spezialisten
Corsair: Kunststoff-Pyrolyseöl aus Finnland für Shell
K.D. Feddersen: Karen Kaufmann neue Bereichsleiterin Vertrieb Deutschland
Meist gelesen, 30 Tage
LyondellBasell: Vollständige Übernahme der APK AG
Albis: Nachhaltige Kunststoffe für den Spritzguss und Extrusionsanwendungen im Fokus
Dreyplas: Neues Compound aus PA6 mit UHMWPE optimiert Eigenschaften von Brückenlagern
Neue und gebrauchte Maschinen & Anlagen finden Sie in der großen Maschinenbörse.
Kostenfreie Nutzung aller Börsen! Registrieren Sie sich jetzt!
Auslegung von Anguss und Angusskanal - Spritzgießwerkzeuge erfolgreich einsetzen
Das Angusssystem hat einen starken Einfluss auf den Spritzgießprozess. Dennoch wird in der Fachliteratur zum Spritzgießen die Gestaltung des Angusssystems und dessen Bedeutung oftmals nur am Rande behandelt. |