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27.11.2019, 13:05 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten    

Selectrona: Insolvenzplan einstimmig angenommen - Unternehmen wird eigenständig weitergeführt - Erhalt von allen 400 Arbeitsplätzen

In dem Sanierungsverfahren der Selectrona GmbH haben die Gläubiger in der Gläubigerversammlung am 14. November 2019 beim Amtsgericht Dresden den Insolvenzplan des in Dippoldiswalde und Glashütte ansässigen Unternehmens einstimmig angenommen. Das Insolvenzgericht habe den Insolvenzplan bestätigt. Damit liegen die Voraussetzungen für den Einstieg der Walter Söhner Technologieberatungs GmbH als strategischer Investor vor. Das Sanierungsverfahren soll somit kurzfristig abgeschlossen werden können.

"Die vielen Monate intensiver Arbeit haben sich für die Gläubiger und das Unternehmen gelohnt. Die Gestaltungsmöglichkeiten der Insolvenzordnung haben die kurzfristige Umsetzung einer Vielzahl von Sanierungsmaßnahmen zur Wiedererlangung der Ertragskraft des Unternehmens ermöglicht", so Rechtsanwalt Jörg Spies, der den Insolvenzplan erstellt hat und bereits mit Antragstellung zum weiteren Geschäftsführer mit dem Aufgabenbereich Sanierung bestellt wurde.

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Die Erstellung und Umsetzung des Insolvenzplans sei in enger Abstimmung mit dem vom Amtsgericht Dresden eingesetzten Sachwalter, Rechtsanwalt Harald Bußhardt von Schultze und & Braun, erfolgt. "Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis des Sanierungsverfahrens. Besonders freut es mich für die 400 Mitarbeiter, die sich in den zurückliegenden Wochen sehr für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze engagiert haben. Mit der Walter Söhner Technologieberatungs GmbH wurde der passende Partner für Selectrona gefunden, der das Unternehmen kennt und es auf einem stabilen Fundament weiterentwickeln kann", sagt Bußhardt.

Walter Söhner, Gründer und Geschäftsführer der Walter Söhner Technologieberatungs GmbH, sieht das Vertrauen, das in das Unternehmen und seine Mitarbeiter gesetzt wurde nun erneut bestätigt: „Die Selectrona hat in ihrer Firmengeschichte 2002 und 2009 bereits zwei schwere Krisen erfolgreich gemeistert. Das war nur zu schaffen, weil alle Mitarbeiter ihre Kräfte vereint und gemeinsam für ihr Unternehmen gekämpft haben. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit diesem Kampfgeist auch diese neue Herausforderung in eine Erfolgsgeschichte verwandeln werden.“

Veränderungen erfolgten bereits in der Geschäftsführung der Selectrona. Seit September lenkt Helmuth Rauscher als CEO die Firma. Der Betriebswirt unterstützt als Interim Manger Unternehmen in besonderen, herausfordernden Situationen. Ihm steht Herbert Bender zur Seite, der sich um die technischen Prozesse kümmern soll. Der frühere Geschäftsführer und Unternehmensgründer, Steffen Söhner, soll in einer Beiratsfunktion der Firma weiterhin zur Verfügung stehen.

Die neue Geschäftsführung zeigte sich erleichtert über den erfolgreichen Abschluss des Verfahrens und dankt allen Beteiligten. "Ohne die starke Unterstützung durch unsere Lieferanten, Kunden und Banken, vor allem aber ohne das Vertrauen, den Mut, die Geduld und die Ausdauer unserer Mitarbeiter wäre dieser positive Ausgang nicht möglich gewesen", erklärt Helmuth Rauscher.

"Mit dem erfolgreichen Abschluss des Verfahrens ist es gelungen, einen der größten Arbeitgeber der Region mit allen Arbeitsplätzen zu erhalten", ergänzt der Betriebsratsvorsitzende Gunar Fischer, der von Anfang an in den Prozess mit involviert war und als Mitglied des Gläubigerausschusses die Interessen der Belegschaft vertreten hat. "Es waren weder Kurzarbeit noch Entlassungen nötig."

Trotz voller Auftragsbücher bis in das Jahr 2022 hinein, hatte die Selectrona GmbH aufgrund nicht ausreichender Liquidität am 18. August 2018 beim Amtsgericht Dresden Antrag auf Sanierung in Eigenverwaltung stellen müssen.

Über Selectrona
Die Selectrona GmbH ist spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung qualitativ hochwertiger Präzisionskunststoffteile, Mehrkomponenten- und Verbundteile (Kunststoff-Metall-Verbindungen) und komplexer Baugruppen (Verbundteile mit montierten elektronischen und mechanischen Komponenten) und arbeitet hauptsächlich für die Hauptzulieferer (Tier-1) der Automobilindustrie.

Das Unternehmen wurde im Jahr 1992 in Schlottwitz bei Glashütte gegründet und hat in der Region zwei Standorte: Den Hauptstandort in Dippoldiswalde-Reinholdshain und den Standort in Schlottwitz. Im Jahr 2017 verzeichnete die Selectrona GmbH einen Umsatz von rund 68,4 Mio. Euro. Die Selectrona s.r.o befindet sich im tschechischen Koštany und beschäftigt dort aktuell knapp 100 Mitarbeiter.

Über die Walter Söhner Technologieberatung und die Söhnergroup
Die Walter Söhner Technologieberatungs GmbH gehört dem Unternehmer Walter Söhner. Aus dessen im Jahr 1966 gestarteten Werkzeugbauunternehmen ist heute eine weltweit agierende familiengeführte Unternehmensgruppe geworden, zu der bis 2014 auch die Selectrona unter dem damaligen Namen Steffen Söhner GmbH gehört hat. Die Abspaltung 2014 war Teil einer Nachfolgeregelung.

Weitere Informationen: www.selectrona.com

Selectrona GmbH, Dippoldiswalde

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