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24.06.2021, 10:01 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten    

Engel: Kunststoff-Flakes direkt verarbeiten

Ziel der Innovation ist es, Kunststoffflakes, die zum Beispiel aus PostConsumer-Sammlungen stammen, ohne Granulieren direkt im Spritzguss zu verarbeiten - (Bild: iStock).
Ziel der Innovation ist es, Kunststoffflakes, die zum Beispiel aus PostConsumer-Sammlungen stammen, ohne Granulieren direkt im Spritzguss zu verarbeiten - (Bild: iStock).
Mit einem neuen Verfahren will es Engel möglich machen, Kunststoffabfälle direkt nach dem Vermahlen als Flakes im Spritzguss zu verarbeiten. Da ein kompletter Prozessschritt, die Granulierung, entfalle, könne dies die Kosteneffizienz im Kunststoffrecycling steigern. Auf seinem live e-symposium 2021 vom 22. bis 24. Juni präsentiert Engel den neuen Zwei-Stufen-Prozess erstmalig dem Fachpublikum. Auch für die Herstellung von sehr großen und dickwandigen Bauteilen mit hohen Schussgewichten soll das neue Verfahren Vorteile bringen.

Schlüssel für die Verkürzung des Recyclingprozesses ist laut Engel die Aufteilung von Plastifizieren und Einspritzen in zwei voneinander unabhängige, aufeinander sehr gut abgestimmte Prozessschritte. In der ersten Stufe wird das Rohmaterial, zum Beispiel Kunststoffflakes, die aus Post-Consumer-Sammlungen stammen, in einer herkömmlichen Plastifizierschnecke aufgeschmolzen. Die Schmelze wird an eine zweite Schnecke übergeben, um sie in der zweiten Prozessstufe in die Kavität einzuspritzen. Der zweistufige Prozess mache es möglich, auf der Spritzseite der Spritzgießmaschine einen Schmelzefilter und eine Entgasungseinheit zu integrieren, sodass auch aus verunreinigten Kunststoffflakes Produkte mit einer konstant hohen Qualität erhalten werden.

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Mit der Innovation will Engel einen weiteren Beitrag zum Aufbau einer Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe leisten. Das Granulieren des Recycling-Mahlguts ist ein energieintensiver Prozess, der zudem in der Regel einen logistischen Aufwand erfordert. Kann dieser Schritt eingespart werden, würde die CO2-Bilanz verbessert, und zudem die Recyclingkosten sinken.

Mehr Effizienz auch für sehr große Bauteile
Alternativ zu einer Einspritzschnecke lasse sich die zum Aufschmelzen eingesetzte Plastifizierschnecke mit einem Kolbenaggregat kombinieren. In dieser Variation sei der Zwei-Stufen-Prozess auch für die Verarbeitung sehr großer Schussgewichte bis 160 kg mit einem vergleichsweise niedrigen Einspritzdruckbedarf sehr effizient. Der Zwei-Stufen-Prozess soll ein kompakteres Anlagendesign und niedrigere Stückkosten ermöglichen, als dies mit einem herkömmlichen einstufigen Plastifizier- und Einspritzprozess möglich sei.

Um die bislang üblichen Nachteile von Kolbenspritzaggregaten beim Materialwechsel zu eliminieren, hat Engel ein neues Kolbendesign entwickelt. Die rheologisch optimierte Kolbenspitze unterstützt die gleichmäßige Umspülung des Kolbens und mache somit einen schnellen Material- und Farbwechsel möglich.

Typische Anwendungen sind Container, Paletten oder auch große Fittings. Bereits ab einem Schussgewicht von 20 kg steige die Verarbeitungseffizienz durch das Aufteilen des Plastifizier- und Einspritzprozesses deutlich an

Weitere Informationen: www.engelglobal.com

Engel Austria GmbH, Schwertberg, Österreich

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