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04.12.2003 | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

6. Peiner Kunststoff Tag: Nachlese

"Informationen rund um die Alt-Auto-Verordnung - Wohin mit dem alten Wagen? " - unter diesem Motto stand der 6. Peiner Kunststoff Tag (www.peiner-kunststoff-initiative.de).

Die wito gmbh (Wirtschafts- und Tourismusfördergesellschaft Landkreis Peine mbH, www.wito-gmbh.de) hatte ein informatives Programm zusammengestellt mit Fachreferenten aus der Politik und Wirtschaft sowie praxisnahe Exkursionen. Thematisiert wurde die europäische Altfahrzeug-Verordnung. Sie stellt der Auto-Industrie und ihren Zulieferern in den kommenden Jahren schwere Aufgaben. Bis 2006 müssen 85 Prozent aller Fahrzeugteile zu recyceln sein, bis 2015 sogar 95 Prozent.

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Das Programm war systematisch aufgebaut. Zuerst referierte Herrn Dr. Bertram vom Niedersächsischen Umweltministerium über „Die Umsetzung der Richtlinie über Altfahrzeuge aus Sicht des Niedersächsischen Umweltministeriums“. Für die Umsetzung der EU-Richtlinie sind in Deutschland die Länder zuständig, etwa das Umweltministerium in Hannover.

„Wir mussten die Rahmenbedingungen schaffen, in denen sich wirtschaftlich arbeiten lässt”, sagte Dr. Heinz-Ulrich Bertram vom Ministerium. Wichtig sei, dass in allen EU-Staaten die Umsetzung ähnlich ist, damit die Hersteller keine Nachteile erleiden. Denn künftig tragen sie die Produktverantwortung und müssen für die Kosten der Wiederverwertung aufkommen. „Das wird sich in den Preisen für Neuwagen niederschlagen”, sagte Bertram.

Anschließend referierte Herr Arp von Faurecia über „Die EU-Altfahrzeugrichtlinie - Anforderungen und Perspektiven für einen globalen Zulieferer“. Um die Richtlinie zu erfüllen, arbeiten Auto-Produzenten und Zulieferer eng zusammen: „Wir bekommen von Volkswagen klare Konstruktionsrichtlinien für neue Teile. Wenn wir dann ein Produkt vorstellen, schlagen wir gleichzeitig ein Recycling-Konzept vor”, berichtete Peter Arp, Entwicklungsdirektor des Zulieferers Faurecia. Das Problem: Kunststoffteile, die sich leicht recyceln lassen, sind meist optisch wenig ansprechend. Insbesondere gelte das für Armaturenbretter, in denen zudem viele Materialien verarbeitet sind. „Wir betreiben zurzeit verschiedene Projekte, um die Forschung auf diesem Gebiet voranzutreiben”, sagte Arp. Forschung werde an Standorten in Süddeutschland und bei Köln betrieben. In Peine sei zwar auch eine Entwicklungsabteilung, die sei aber allein auf den Kunden VW ausgerichtet. „Wir setzen in Peine die Erkenntnisse aus der Forschung nur noch um”, sagte Arp.

Herr Schoppe von der Volkswagen AG Wolfsburg sprach über „Die Post-Shredder-Technologie - Entwicklung und Umsetzung eines kostenoptimalen Verfahrens zur Verwertung von Shredderrestfraktionen". Es schien für Volkswagen schon das geeignetste Verfahren zum Recycling zu sein. Nach seinen Aussagen laufen sogar schon europaweit diverse Versuchsreihen und es werden Verhandlungen mit Lieferanten geführt.

Nach soviel Theorie und einem ausführlichen Diskussionsforum, waren die Exkursionen nach Wolfsburg zur Autopilotdemontage bzw. zum Volkswagenwerk in Braunschweig eine schöne Ergänzung und ermöglichten den Blick hinter die Kulissen.

Ob der siebte Kunststofftag in zwei Jahren wieder in der gewohnten Form stattfindet, steht noch nicht fest. „Wir wollen uns öffnen und Gäste aus der Region einladen”, sagte Gunter Eckhardt von der Wirtschafts- und Tourismusfördergesellschaft des Landkreises Peine, die den Tag mit dem Süddeutschen Kunststoffzentrum und der Fachhochschule Braunschweig-Wolfenbüttel organisierte. Künftig sei es notwendig, regionaler zu denken, sagte Eckhardt. Die Frage sei, ob die Kunststoff-Industrie im Peiner Land dauerhaft stark genug sei. Daher sei es wichtig, über Kooperationen nachzudenken und mehr Akteure zu laden, um das Wissen und die Erfahrung zu bündeln. Eckhardt: „Vielleicht weiten wir den Kunststofftag dann auch auf mehrere Tage aus.” Konkrete Pläne gibt es noch nicht, jedoch wurden auf dem 6. Peiner Kunststoff Tag die Weichen für neue Konzepte gestellt, heißt es in einer Mitteilung des Veranstalters.

Wirtschafts- und Tourismusfördergesellschaft Landkreis Peine mbH, Ilsede

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