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14.07.2009 | Lesedauer: ca. 4 Minuten    

Quadrant: Beschwerde gegen Angebot der Aquamit abgewiesen / Angebotsfrist verlängert

Das Angebot der Aquamit B.V. an die Publikumsaktionäre der Quadrant AG (www.quadrant.ch) entspreche in sämtlichen Punkten den gesetzlichen Vorgaben. Auch der unabhängige VR-Ausschuss von Quadrant, der das Angebot zur Annahme empfiehlt, sowie die Joint-Venture-Partner Mitsubishi Plastics, Inc. und das Management von Quadrant müssen sich im Zusammenhang mit der Kaufofferte nichts vorwerfen lassen. Dies folgert eine Pressemitteilung von Aquamint aus einer Verfügung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA vom 8. Juli 2009.

Demnach bestätigt die FINMA den Entscheid der Übernahmekommission (UEK) und wies die Beschwerde des Sarasin Investmentfonds AG, Basel, in sämtlichen Punkten ab. Sarasin Investmentfonds hatte unter anderem verlangt, der den Publikumsaktionären von Quadrant offerierte Preis von 86 CHF pro Aktie müsse erhöht werden. Als Grund für diese Forderung wurden unter anderem angebliche Zusatzleistungen genannt, die dem Management von Quadrant für seine 50-Prozent-Beteiligung an der Aquamit B.V. von ihrem Partner Mitsubishi Plastics offeriert worden seien. Diese Zusatzleistungen seien bei der Berechnung des Mindestpreises für das Angebot an die Publikumsaktionäre fälschlicherweise nicht berücksichtigt worden.

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Nach Prüfung der Finanzierungsmodalitäten der Aquamit und des Joint-Venture-Vertrags zwischen Mitsubishi Plastics und dem Management von Quadrant hat die FINMA nun entschieden, dass die Forderungen der Sarasin Investmentfonds unbegründet seien. Es seien für die Berechnungen des Angebotspreises an die Publikumsaktionäre von Quadrant keine weiteren wesentlichen Leistungen zu berücksichtigen gewesen. Dieses Ergebnis decke sich mit den Erkenntnissen der unabhängigen Prüfungsstelle Deloitte und der Übernahmekommission. Es sei auch nicht notwendig, zur Klärung dieser Frage einen weiteren neutralen Gutachter einzusetzen. Nicht beanstandet wird von der FINMA auch die Ausrichtung einer sogenannten Blockprämie, die Mitsubishi Plastics dem Management der Quadrant für den indirekten Erwerb eines Teils ihrer Aktien und Optionen bezahlt hatte. Die FINMA bestätigt in ihrer Verfügung, dass der Gesetzgeber die Möglichkeit, in einem derartigen Fall eine solche Prämie zu bezahlen, "explizit gewollt und akzeptiert hat". Ein rechtsmissbräuchliches Verhalten der Aquamit B.V. liege deshalb nicht vor. Ebenfalls zurückgewiesen wird die Kritik an der Bewertung von Optionen, die das Management von Quadrant in die Aquamit eingebracht hatte. Nach Auffassung der FINMA war die Methode, mit der diese Optionen bewertet worden waren, marktgängig und angemessen. Rechtmässig ist nach Auffassung der FINMA auch die Bildung eines unabhängigen Verwaltungsratsausschusses der Quadrant AG und der Zuzug von PricewaterhouseCoopers (PWC) als unabhängiger Prüfungsstelle zur Beurteilung des Aquamit-Kaufangebotes. Zurückgewiesen wurden auch Vorwürfe an das Management und den unabhängigen Verwaltungsrat von Quadrant, diese hätten im Zusammenhang mit dem öffentlichen Kaufangebot der Aquamit ihre Sorgfalts- und Treuepflichten verletzt. Dies unter anderem deshalb, weil Aquamit B.V. mit sämtlichen Stimmen ins Aktienregister der Quadrant eingetragen wurde, obschon die Statuten von Quadrant eine Stimmrechtsbeschränkung von 3% vorsehen. Die FINMA hält fest, dass dieser Entscheid des unabhängigen Verwaltungsrats-Ausschusses angesichts der strategischen Bedeutung von Aquamit als Grossaktionär aufgrund der Statuten von Quadrant berechtigt war. Nicht gefolgt ist die FINMA der Sarasin Investmentfonds AG ferner in der Behauptung, der unabhängige Verwaltungsratsausschuss habe aufgrund eines Interessenkonflikts nicht unabhängig gehandelt. Ein Interessenskonflikt habe nicht bestanden, schreibt die FINMA. "Es ergaben sich für die beiden Verwaltungsräte durch das öffentliche Übernahmeangebot keine finanziellen Folgen, sprich Vorteile."

Neue Angebotsfrist bis 6. August
Heute hat Aquamit die Verlängerung des öffentlichen Kaufangebots an die Publikumsaktionäre der Quadrant bekannt gegeben. Die neue Angebotsfrist endet am 6. August 2009, der Angebotspreis liegt unverändert bei 86 CHF je Aktie.

Über den Hintergrund
Aquamit B.V., mit Sitz in Amsterdam (NL), wurde im Hinblick auf die erweiterte strategische Partnerschaft zwischen Quadrant AG und Mitsubishi Plastics Inc. gegründet. Die Gesellschaft gehört zu jeweils 50% der japanischen Mitsubishi Plastics, Inc. und einer schweizerischen Gruppe von Gründern und Verwaltungsräten von Quadrant, bestehend aus Adrian Niggli, Arno Schenk, René-Pierre Müller und Walter Grüebler. Aquamit B.V. besitzt derzeit rund 22% der Aktien der Quadrant AG sowie einen rechtlichen Anspruch auf zusätzliche rund 11% Aktien (vorbehaltlich der Genehmigung bzw. Freistellung durch die Wettbewerbsbehörden, die das Unternehmen in den nächsten Tagen erwartet). Hinzu kommen Optionsrechte auf 4,1% weitere Aktien.

Quadrant sieht sich als global agierender Hersteller hochwertiger thermoplastischer Werkstoffe in Form von Halbzeugen und Fertigteilen. Mit Standorten in 19 Ländern und mehr als 2.400 Mitarbeitern erzielte das Unternehmen nach eigenen Angaben 2008 einen 733 Millionen CHF Umsatz.

Quadrant AG, Zürich, Schweiz

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