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16.09.2009 | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

PET: Preisentwicklung in Europa für die Jahreszeit untypisch

Viele Jahre lang war es relativ einfach, die Entwicklung des PET-Preises vorherzusagen: Im großen und ganzen passte sich der Preise an die Getränkesaison an, d.h. im Frühjahr arbeiteten die Getränkeproduzenten auf Hochtouren, weil im Sommer ein höherer Getränkeabsatz erwartet wurde, und deshalb zogen die Nachfrage nach PET und der PET-Preis an; zum Ende des Sommers gingen sowohl die Nachfrage als auch der Preis wieder zurück. Bisher stimmten die tatsächliche Nachfrage- und Preisentwicklung mit diesen Prognosen, die sich an den Jahreszeiten orientierten, relativ gut überein. Doch in diesem Jahr hält sich die PET-Preisentwicklung in Europa nicht an diese „Jahreszeitenregel“: Der typische Sommerpeak wurde nicht erreicht (s. PETplanet pulse vom Juli); erst jetzt, zum Ende des Sommers hin, wurden die PET-Preise um 30 bis 50 Euro pro Tonne angehoben, nachdem sie im Vormonat leicht zurückgegangen waren und Insider eigentlich schon davon gesprochen hatten, dass die „Saison für dieses Jahr gelaufen ist“ (PETplanet pulse berichtete).

Global: Überkapazitäten – Europa: Unterdeckung
Dass der Preis nun angestiegen ist und PET aktuell zu 1110 Euro pro Tonne (frei geliefert) notiert wird, mag aus zwei Gründen erstaunen: Zum einen aus dem genannten jahreszeitlich bedingten Grund, und zum anderen, weil weltweit Überkapazitäten verfügbar sind.

„Global betrachtet sind zwar PET-Überkapazitäten am Markt vorhanden, doch Europa bildet eine Ausnahme: Hier haben wir eine Unterdeckung, hervorgerufen u.a. durch die Schließung eines PET-Werkes im März, außerdem wurde ein Werk geschlossen, das das Vorprodukt PTA produziert hatte und das schon seit langem still stand; seit Monaten stehen darüber hinaus auch diverse andere Kapazitäten still bzw. wurden gedrosselt. Derzeit herrscht eine große Unsicherheit im Markt, denn niemand kann absehen, ob vielleicht noch weitere Werke geschlossen werden“, berichtet ein PET-Produzent.

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MEG und Paraxylen spürbar teurer
Die weiter steigenden Preise für die Vorprodukte MEG und Paraxylen sind ebenfalls ein Grund für die Preiserhöhung beim PET. MEG und Paraxylen zeigen schon seit Monaten eine Aufwärtstendenz; nur kurzzeitig haben sich die Preise der beiden Vorprodukte im Juni stabilisiert (PETplanet pulse berichtete).
So wird Monoethylenglykol (MEG) aktuell zu 665 Euro/Tonne verkauft, im Juli kostete die Tonne noch 615 Euro (Juni: 530 Euro/Tonne; Mai: 530 Euro/Tonne; April: 502 Euro/Tonne, März: 495 Euro/Tonne, Februar: 480 Euro/Tonne, Januar: 460 Euro/Tonne). Paraxylen war zum Zeitpunkt der Recherche (27.08.) noch nicht abgeschlossen, es wird aber ein Preis in Höhe von 800 Euro pro Tonne erwartet; auch 840 Euro pro Tonne war vereinzelt zu hören (Juli: 760 Euro pro Tonne; Juni: 795 Euro/Tonne; Mai: 795 Euro pro Tonne; April: 705 Euro/Tonne, März: 695 Euro/Tonne, Februar: 610 Euro/Tonne, Januar: 500 Euro/Tonne). Beide Vorprodukte sind also in Europa nochmals spürbar gegenüber den letzten Monaten teurer geworden.

PET-Preis auch in Asien gestiegen
In Asien kostet die Tonne PET im Moment 1170 US-Dollar, in der Woche vom 17. August wurde der Preis sogar mit 1220 US-Dollar notiert (beide Preise FOB). (Juni: 1010 US-Dollar FOB; Mai: 1100 US-Dollar pro Tonne FOB; April: 1030 bis 1090 US-Dollar pro Tonne FOB; März: 910 bis 970 US-Dollar pro Tonne FOB, im Februar lag der Preis bei 1010 und 1025 US-Dollar/Tonne FOB).

Der Rezyklatpreis bezieht sich auf rezykliertes PET, das höchsten Qualitätsstandards in Bezug auf Transparenz und Lebensmitteltauglichkeit entspricht. Diese Standards sind vor allem bei Mineralwasser sehr wichtig, da Konsumenten gerade bei Wasser äußerst empfindlich reagieren: Mineralwasser und auch die PET-Flaschen, in die es abgefüllt wird, müssen klar und rein aussehen, sonst wird das Wasser nicht gekauft.

Quelle: Newsletter „petplanet pulse“, www.petpla.net


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