| 29.09.2009 | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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Bei der vom bioplastics MAGAZINE veranstalteten 2. PLA Bottle Conference trafen sich am 14. und 15. September in München (Siehe auch plasticker-News vom 25.5.2009) rund 80 internationale Teilnehmer um sich über die aktuellen Entwicklungen im Bereich "Flaschen aus PLA" auszutauschen. In einer vielbeachteten Eröffnungs-Präsentation zeigte Michael Carus vom nova-Institut in Hürth auf, dass es beim Einsatz von Zucker und Stärke für die PLA-Produktion keinerlei Konflikte zwischen Lebensmitteln und Biokunstoffen gäbe. So seien auf der einen Seite die notwendigen Flächen selbst bei einem großen Markterfolg von PLA und anderen Biokunststoffen vernachlässigbar klein. Auf der anderen Seite sei das Flächenpotenzial für die Landwirtschaft insgesamt noch sehr groß und die Produktivität nähme auch weiter weiter zu. In sehr konkreten und praxisnahen Vorträgen wurde anschließend die Verarbeitung von PLA zu Preforms und schließlich zu Flaschen erläutert. Für alle "Kinderkrankheiten" der PLA Flaschen wie mangelnde Barriereeigenschaften, geringe Wärmeformbeständigkeit, Gleiteigenschaften etc. wurden in unterschiedlichen Vorträgen Lösungen bzw. Lösungsansätze vorgestellt. Sei es durch Beschichtung, Blends oder Additive oder auch "nur" durch die Prozessführung beim Streckblasformen. Hat man erst einmal eine PLA Flasche, werden in weiteren Schritten Verschlüsse, Etiketten (z.B. in Form von PLA Schrumpf-Labels) oder Schrumpffolien zum Abpacken von 6-Packs benötigt. Für all diese Zusatzapplikationen gibt es Biopolymer-Lösungen, die den Delegierten vorgestellt wurden. Erfahrungen bei der Markteinführung von PLA Flaschen rundeten das Programm ab. Als Überraschungsgast präsentierte die griechische Molkerei Almatheia eine 1-Liter PLA Flasche mit Ziegenmilch (Bild), die erst eine Woche zuvor erfolgreich gelauncht worden war. Den Abschluss der Veranstaltung bildete der Themenblock "End-of-life", oder besser "End-of-use", wie es ein Sprecher nannte. Denn die Kompostierung von PLA Flaschen macht nach einhelliger Meinung nur dort Sinn, wo Flaschen kontrolliert und sortenrein eingesammelt werden können. Eine interessante Möglichkeit, die unter dem Namen LOOPLA nun auch Serienreife erlangt hat, ist das chemische Recycling, wobei PLA in Milchsäure zurückgeführt wird, die wiederum zu neuem PLA polymerisiert werden kann. Der Problematik einer möglichen Kontaminierung des PET-Recyclingstroms mit PLA kann mittels der Nah-Infrarot (NIR) Technik begegnet werden, die ein automatisches Sortieren mit hoher Erkennungsrate ermöglicht. Die Grenzen dieses Verfahrens - in Verbindung mit der Vorstellung weiterer Verbesserungsmöglichkeiten - wurden aber auch aufgezeigt. Eine Podiumsdiskussion zum Thema "End-of-Life" rundete die Veranstaltung ab. "Insgesamt sind wir mit der 2. PLA Bottle Conference sehr zufrieden", so Veranstalter und Herausgeber des bioplastic MAGAZINE, Dr. Michael Thielen, "auch wenn konjunkturbeding weniger Teilnehmer kommen konnten als 2007, so waren doch die Sprecher und die Teilnehmer von der hohen Qualität und Informationsdichte der Beiträge und der intensiven Gespräche untereinander beeindruckt." Weitere Infos: www.bioplasticsmagazine.com |
Polymedia Publisher GmbH, Mönchengladbach
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