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05.07.2018, 09:42 Uhr | Lesedauer: ca. 5 Minuten    

Erema: Discovery Days 2018 mit über 1.000 Teilnehmern

Mit über 1.000 Teilnehmern aus 54 Ländern konnte Erema einen Besucherrekord auf den diesjährigen Discovery Days von 27. bis 29. Juni 2018 ver­zeich­nen. Drei Tage lang lud Erema ein, gemeinsam der Frage nachzugehen, wie der Rezyklatanteil in bzw. die Rezyklierbarkeit von Endprodukten aus Kunststoff erhöht werden kann – (Bild: Erema).
Mit über 1.000 Teilnehmern aus 54 Ländern konnte Erema einen Besucherrekord auf den diesjährigen Discovery Days von 27. bis 29. Juni 2018 ver­zeich­nen. Drei Tage lang lud Erema ein, gemeinsam der Frage nachzugehen, wie der Rezyklatanteil in bzw. die Rezyklierbarkeit von Endprodukten aus Kunststoff erhöht werden kann – (Bild: Erema).
Über 1.000 Teilnehmer folgten von 27. bis 29. Juni 2018 der Einladung von Erema zu den Discovery Days 2018 nach Ansfelden, Österreich. Namhafte Unternehmen der Kunststoffbranche wie beispielsweise Borealis, Engel, Greiner, Haidlmair oder Henkel boten den Teilnehmern Einblicke in ihre Vorstellung eines nachhaltigen Umgangs mit Kunststoff.

In Kombination mit den technischen und strategischen Antworten von Erema in Bezug auf Kunststoffrecycling entstand ein umfassender Perspektivenmix auf das Thema der Kunststoffindustrie – Circular Economy.

Resümee der Konferenz: nur durch eine intensivere Zusammenarbeit der Branche können erforderliche Technologien gemeinschaftlich entwickelt, die angestrebten Recyclingquoten erfüllt und somit mehr Regranulat in Endprodukten eingesetzt werden.

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Konzipiert als dreitägiges Multi-Company-Event hielt Erema seine Besucher auf den diesjährigen Discovery Days dazu an, gemeinsam der wohl aktuellsten Frage der Kunststoffbranche nachzugehen: Wie kann der Rezyklatanteil in bzw. die Rezyklierbarkeit von Endprodukten erhöht werden. Manfred Hackl, CEO der Erema Gruppe, fasste die Herausforderungen der Branche gleich zu Beginn wie folgt zusammen: „Um das neue europäische Recyclingziel von 55 Prozent bis 2030 zu erreichen, müssen mehr als 10 Mio. Tonnen an Rezyklat in den Endmärkten eingesetzt werden. Im Vergleich zu 2014 entspricht dies mehr als der doppelten Menge des recycelten Materials. Dafür müssen wir gemeinsam – Rohwarehersteller, Produzenten, Verarbeiter und Recycler – neue Märkte identifizieren, bislang ungenutzte Kunststoffquellen erschließen, als auch langfristig gemeinschaftlich noch stärker Design für Recycling in den Vordergrund stellen und umsetzen.“

Die Präsentation konkreter Leuchtturmprojekte aus den Bereichen des Post Consumer und Produktionsabfall-Recyclings zeigten eindrucksvoll, wie ausgereift die technischen Recyclinglösungen bereits sind. Damit diese fixer Bestandteil der Lösungen von morgen werden, bedarf es eines intensiven Erfahrungsaustausches unter den Beteiligten entlang der gesamten Kunststoffkette. „Als Markenartikelhersteller arbeiten wir konsequent mit unseren Partnern an der Optimierung unserer Verpackungen. Dabei setzen wir auf geringe Materialmengen, die einerseits mit Rezyklat hergestellt und gleichzeitig recyclingfähig sind. Ressourceneffizienz und Premium-Produkte stehen für uns in keinem Widerspruch“, hält Thorsten Leopold, Head of International Packaging Development Home Care bei Henkel, fest. Wie umfangreich die Produktpalette solcher aus Rezyklat hergestellten Endprodukte schon heute ist, wurde auf der begleitenden Produkt-Ausstellung im Erema Headquarter gezeigt. Angefangen von Rohren für die Bauindustrie, über Lifestyle-Produkte wie Sonnenbrillen bis hin zur Kaffeemaschine – Produkte mit Rezyklatanteil haben längst Einzug in unseren Alltag gehalten. Voraussetzung dafür ist eine hohe Rezyklatqualität, ermöglicht durch moderne Recyclingtechnologie. Davon konnten sich die Besucher während den gesamten Discovery Days selbst überzeugen: insgesamt 10 Recyclingmaschinen von Erema und dem Schwesterunternehmen Pure Loop befanden sich rund um die Uhr im Live-Betrieb.

Kommunikation als Schlüssel zur Kreislaufwirtschaft
Spätestens bei der Vorstellung von ausgewählten Pionierprojekten wurde deutlich, dass die Kunststoffkette nur durch Kommunikation zusammenwächst. Engel beispielsweise verdeutlichte im Spritzgieß- und Haidlmair im Werkzeugbau-Bereich, dass für die Verwendung von Regranulat nicht automatisch die Weiterentwicklung von bestehenden Technologien notwendig ist, sondern im ersten Schritt oftmals ein Know-how Transfer zwischen Produzenten und Recyclingspezialisten ausreicht. Neu- und Weiterentwicklungen der Maschinen- und Werkzeugbauer zielen vielmehr darauf ab, die Prozesskonstanz beim Einsatz von Regranulat zu erhöhen, um Regranulat noch breiter einsetzen zu können.

Wie eine Produktion der Zukunft aussehen könnte, zeigte die Idee der LIT Factory, eine öffentliche 4.0 Pilotfabrik unter der Führung des Linz Institute of Technology (LIT) der Johannes-Kepler-Universität. Heimische Unternehmen können in Zukunft in diesem Testlabor digitalisierte Produktionstechnologien erproben und parallel dazu Geschäftsmodelle entwickeln.

v.l.n.r.: Bei der Diskussionsrunde der Rohwarehersteller gaben Anton Wolfsberger, Head of Marketing Consumer Products und Pipe von Borealis, und Alexander van Veen, Managing Director / Commercial, Procurement & TS&D von Braskem Netherlands, dem Moderator Steven Chaid Einblicke in ihre Vorstellung einer nachhaltigen Kunststoffindustrie. Recycling spielt dabei eine wesentliche Rolle – (Bild: Erema).
v.l.n.r.: Bei der Diskussionsrunde der Rohwarehersteller gaben Anton Wolfsberger, Head of Marketing Consumer Products und Pipe von Borealis, und Alexander van Veen, Managing Director / Commercial, Procurement & TS&D von Braskem Netherlands, dem Moderator Steven Chaid Einblicke in ihre Vorstellung einer nachhaltigen Kunststoffindustrie. Recycling spielt dabei eine wesentliche Rolle – (Bild: Erema).
Erfahrungsaustausch von heute führt zu Lösungen von morgen
Dass Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle in Unternehmensvisionen einnimmt, zeigte einmal mehr die Diskussion der Rohwarehersteller. Unter dem Titel „Circular economy and raw material producers – parallel worlds or a complementary concept?“ gingen die Diskutanten auf ihre jeweiligen Strategien der Zukunft ein. Das Ergebnis: Recycling ist kein Widerspruch, sondern eine Ergänzung zur Rohwareproduktion. Erst durch das Know-how von Rohwareherstellern in Kombination mit den Erfahrungswerten von Recyclingspezialisten werden nachhaltige Endprodukte entstehen. Die Ausführungen von Plastics Recyclers Europe (PRE) rückten europäische Initiativen wie etwa EuCertPlast und RecyClass in den Fokus, wodurch einheitliche Qualitätsstandards beim Einsatz von Kunststoff-Materialien bzw. Design for Recycling vorangetrieben werden sollen. Die europäische Recyclingindustrie kann im Bereich innovativer Kreislaufwirtschaft bereits auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen und erzielt dadurch, laut Manfred Hackl, einen wichtigen Vorsprung: „Circular Economy ist nämlich nicht nur ein ökologisches Muss, sondern bietet gleichzeitig die Chance für Europa sich als Pionier der Green Economy zu positionieren.“

Einblick in die Aktivitäten von Kunststoffunternehmen entlang der Wertschöpfungskette erhielten die Besucher bei parallel organisierten Veranstaltungs- bzw. Unternehmensbesuchen bei Engel und Greiner Packaging. Auch Borealis lud Discovery Day Teilnehmer am zweiten Veranstaltungstag in ihr Innovation Headquarter in Linz. Ein Science Walk durch das Technikum (die „Application Hall“) des Unternehmens legte den Fokus auf die Verarbeitung von recycelbarem Polyolefin und Regranulaten.

Der dritte Veranstaltungstag widmete sich voll und ganz den Trends in der Wiederaufbereitung von Produktionsabfällen. Vortragende von SML oder Brückner bestätigten, dass immer mehr Verpackungshersteller bereits bei ihrer Neuanschaffung auf eine Kombination aus Produktions- und Recyclinglösung setzen. „Erema hat vor 35 Jahren mit der Herstellung von Recyclinganlagen für Produktionsabfall begonnen. Mittlerweile macht diese Sparte über 50 Prozent unseres Umsatzes aus und wir sind stolz darauf, dass immer mehr internationale Verpackungshersteller auf unsere Qualität vertrauen“, so Manfred Hackl.

Mit innovativer Recyclingtechnologie zu ganzheitlichen Recyclingkonzepten
Erema setzte bereits frühzeitig bei der Technologieentwicklung auf Qualität und Prozesstransparenz. Der ReFresher etwa sorgt in Kombination mit der „Intarema“ für eine thermisch-physikalische Geruchsminimierung von Rezyklaten. Dadurch wird das Anwendungsfeld für Rezyklate aus Post Consumer Material wesentlich erweitert. Im Bereich Smart Factory bietet Erema mit dem QualityOn Paket eine online Qualitätsüberwachung von Farbe und MVR-Wert bereits während des Verarbeitungsprozesses. Für den digitalen Überblick über Produktionsdaten sorgt das Manufacturing Execution System, re360. Dieses ist nicht nur für Erema Maschinen, sondern für den gesamten Maschinenpark eines Unternehmens einsetzbar – im Idealfall vom Kunststoffballen bis zum Rezyklat.

Um mit dem Know-how von Erema die Nachfrage nach gesamtheitlichen Recyclingkonzepten erfüllen zu können, erweiterte der österreichische Recyclingspezialist erst kürzlich sein Portfolio um die Business Unit „Keycycle“. Somit kann die Erema Gruppe ab sofort auch komplette Engineering- und Integrationsdienstleistungen für Kunststoff-Recycling-Anlagen anbieten. Außerdem werden Kunden bereits im frühen Planungsstadium durch gezielte Beratung und im Bedarfsfall mit Machbarkeitsstudien dabei unterstützt, die für ihren Gebrauch geeignete Recyclinglösung zu integrieren.

Weitere Informationen: www.erema-group.com

Erema - Engineering Recycling Maschinen und Anlagen Ges.m.b.H., Ansfelden, Österreich

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