27.09.2024, 09:00 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
Am IPF werden biobasierte technische Polymere wie Polyethylenfuranoat (PEF) (li.) und Polybutylenfuranoat (PBF) (re.) als nachhaltige Alternative zum bekannten PET synthetisiert. Diese Polymere werden den Projektpartnern für vielseitige Zersetzungsstudien bereitgestellt - (Bild: Leibniz-IPF, Emanuel Richter). „Die Zukunft der Kunststoffindustrie hängt im Wesentlichen von der Entwicklung nachhaltiger Polymermaterialien ab, die aus erneuerbaren Rohstoffen gewonnen werden und sich für ein chemisches Recycling als Teil einer Kreislaufwirtschaft eignen“, sagt Prof. Dr. Thomas Werner von der Universität Paderborn und assoziierter Wissenschaftler am Leibniz-Institut für Katalyse. Der Chemiker leitet ein Forschungsprojekt, das verschiedene Methoden zum chemischen Recycling von biobasierten Polymeren hervorbringen soll. Es geht um die Umwandlung von biobasierten Materialien in wiederverwendbare Produkte, um zur Reduzierung von CO2-Emissionen und Kunststoffmüll beizutragen. Im Rahmen des „Kollaborative Exzellenz Programms“ der Leibniz-Gemeinschaft arbeiten dabei Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Katalyse („LIKAT“), des Leibniz-Instituts für Plasmaforschung und Technologie (INP), des Leibniz-Instituts für Polymerforschung (IPF) und der Universität Paderborn Hand in Hand an Lösungsansätzen. Die Leibniz-Gemeinschaft fördert „Sustain“ – so der Titel – mit rund einer Million Euro. „Derzeit gibt es drei Optionen für den Umgang mit Kunststoffabfällen: die Verbrennung zur Energiegewinnung, die mit einem großen CO2-Fußabdruck verbunden ist, und das mechanische Recycling, das häufig zu einem erheblichen Verlust der Leistungseigenschaften führt. Diese Einschränkungen haben zu einem zunehmenden Interesse an der dritten Option geführt, dem chemischen Recycling“, erklärt Werner. Dabei geht es vor allem um die sogenannte Depolymerisation, also die Zerlegung von Polymeren zu Monomeren. Ausgangsstoffe oder kleinere Fragmente sollen am Ende im Rahmen der Repolymerisation wieder zu hochwertigen Produkten aufbereitet werden. Werner: „Dafür untersuchen wir verschiedene Ansätze mit unterschiedlichem Technologiereifegrad und geeigneten Kombinationen. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Einsatz katalytischer Verfahren. Darüber hinaus kommen mechano-, elektro- und photochemische sowie Plasma-basierte Methoden zum Einsatz.“ Für die Herstellung der Kondensate können gleich mehrere Monomere durch katalytische Umwandlungen aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden. „Typischerweise sind das oxidierte Produkte wie Diole und Dicarbonsäuren oder sogar Diamine“, erklärt Werner. Daher könne erwartet werden, dass biobasierte Polykondensate in Zukunft an Bedeutung gewinnen werden – für die Industrie, die Endverbraucher und vor allem für die Umwelt. Mit ersten Ergebnissen rechnet das Team Mitte kommenden Jahres. Weitere Informationen: www.uni-paderborn.de |
Universität Paderborn, Paderborn
» insgesamt 9 News über "Uni Paderborn" im News-Archiv gefunden
Ihre News im plasticker? Bitte senden Sie Ihre Pressemitteilungen an redaktion@plasticker.de!
» zurück zum Seitenanfang |
Top-Meldungen der letzten Tage
Indaver: Kunststoffrecyclinganlage in Antwerpen ist fertiggestellt
Asahi Kasei + Aquafil: Gemeinsame Entwicklung eines neuen CNF/rPA6-Compounds für 3D-Druckanwendungen
Meist gelesen, 10 Tage
MFG Technik & Service: Neues zur industriellen Codierung
Covestro: Unterstützung des Übernahmeangebots von Adnoc
Meist gelesen, 30 Tage
LyondellBasell: Neuer Kunststoff-Recyclingkomplex bei Gießen
Helvoet Rubber & Plastic Technologies: RF Duroplast GmbH übernimmt Duroplast-Spezialisten
LyondellBasell: Grundsteinlegung für Kunststoffrecyclinganlage in Wesseling
Dann veräußern Sie diese kostenlos
in der Rohstoffbörse.
Experimentelle und simulative Analyse der Mischwirkung in Einschneckenextrudern
Eine Vielzahl von Kunststoffen wird zur Produktion von Halbzeugen und Fertigprodukten auf Einschneckenextrudern aufbereitet bzw. |