plasticker-News

Anzeige

15.12.2025, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten    

Fraunhofer LBF: Langzeitstudie zu POM in der Automobil- und Haushaltsgeräteindustrie

In einer Langzeitstudie hat das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF die Alterungs- und Gebrauchseigenschaften ausgewählter Kunststoffe untersucht. Ziel war es, den Einfluss einer rund 15-jährigen Lagerung auf die mechanische Leistungsfähigkeit von Polyoxymethylen (POM) und glasfaserverstärktem Polyamid 6 (PA6 GF30) zu bewerten. Die Ergebnisse sollen wichtige Erkenntnisse für die Ersatzteilversorgung sowie für den Einsatz von Rezyklaten in der Automobil- und Haushaltsgeräteindustrie liefern.

Im Mittelpunkt der Untersuchung standen Fragestellungen zur Langzeitstabilität von Kunststoffen, die sowohl im ersten Lebenszyklus als auch in Form von Rezyklaten hohen mechanischen Belastungen, Temperaturwechseln und chemischen Einflüssen ausgesetzt waren. Insbesondere mögliche Abbauprozesse von Additiven und Stabilisatoren gelten als kritische Faktoren für die Dauerhaftigkeit mechanischer Eigenschaften.

Anzeige

Für die Studie wurden Proben aus dem Jahr 2010 herangezogen, die unter konstanten Kellerbedingungen gelagert worden waren. Die Materialien wurden erneut mechanisch geprüft und mit den ursprünglichen Messergebnissen verglichen. Ein besonderer Fokus lag auf der Schwingfestigkeit, da diese Eigenschaft für hochbelastete Bauteile in der Fahrzeugtechnik und bei Haushaltsgeräten von zentraler Bedeutung ist. Dies ist auch für die Ersatzteilversorgung relevant, da Bauteile teilweise über viele Jahre gelagert werden, bevor sie zum Einsatz kommen.

Untersucht wurden POM, das unter anderem in Zahnrädern der Automobilindustrie sowie in Komponenten von Geschirrspülern verwendet wird, sowie PA6 GF30, das typischerweise in motornahen Anwendungen wie Saugrohren oder Ölwannen eingesetzt wird. Ziel war es, Veränderungen der Schwingfestigkeit nach mehr als 15 Jahren Lagerung systematisch zu erfassen.

Die Ergebnisse zeigen laut LBF, dass sich die Schwingfestigkeitseigenschaften beider Materialien über den untersuchten Zeitraum nicht verschlechtert haben. In einzelnen Fällen wurde sogar eine leichte Verbesserung festgestellt. Auch bei erhöhten Prüftemperaturen konnte keine Reduktion der Schwingfestigkeit nachgewiesen werden. Dies deutet darauf hin, dass die eingesetzten Additive und Stabilisatoren ihre Funktion langfristig beibehalten.

Aus Sicht der Industrie unterstreichen die Untersuchungsergebnisse die Eignung der untersuchten Kunststoffe für langfristige Lagerung und den späteren Einsatz. Gleichzeitig liefern sie Hinweise darauf, dass mechanische Eigenschaften unter geeigneten Bedingungen über lange Zeiträume stabil bleiben. Damit unterstützt die Studie die Bewertung von Rezyklaten als Werkstoffoption und liefert einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft in der Kunststoffverarbeitung.

Weitere Informationen: www.lbf.fraunhofer.de

Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF, Darmstadt

» insgesamt 60 News über "Fraunhofer LBF" im News-Archiv gefunden

Ihre News im plasticker? Bitte senden Sie Ihre Pressemitteilungen an redaktion@plasticker.de!


» zurück zum Seitenanfang


Aktuelle Geschäftskontakte
Top News / Meist gelesen
plasticker Newsletter
Wir informieren Sie schnell, umfassend und kostenlos über das, was in der Branche passiert.

» Jetzt anmelden!

» Weiterempfehlen

Machen Sie Ihre Reste zu Geld!
Sie haben Neuware-Restmengen, Mahlgüter oder Produktionsabfälle?

Dann veräußern Sie diese kostenlos
in der Rohstoffbörse.

Für Ihre ausrangierten Maschinen und Anlagen finden Sie Abnehmer in der Maschinenbörse.
Aktuelle Rohstoffpreise
Neue Fachbücher
Simulationsgestützte Bestimmung und Optimierung der Mischgüte in der Einschneckenextrusion

Die Wirtschaftlichkeit einer Extrusionsanlage ist insbesondere dann gegeben, wenn ein hoher Massedurchsatz bei ausreichend hoher Qualität der Kunststoffschmelze gewährleistet ist, die direkt mit der resultierenden Qualität des Endproduktes sowie der Ausschussrate der Produktion korreliert.