06.03.2008 | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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Bilanzpressekonferenz und Hauptversammlung werden verschoben Unerwartete und dramatische Folgen zeigt nun der Verkauf der Unternehmen Balda Solutions Deutschland GmbH, Balda Werkzeugbau GmbH und Balda Solutions Hungaria Kft. – ehemals allesamt Töchter der Balda AG (www.balda.de) – an die KS Plastic Solutions GmbH zum 31.12.2007: Laut einer Ad-hoc-Mitteilung vom 5.03.2008 muss die Balda AG aufgrund der bis zum Jahresende 2007 bestehenden Ergebnisabführungsverträge Verluste aus dem Geschäftsjahr 2007 noch tragen. Balda Solutions und Balda Werkzeugbau haben nunmehr Entwürfe für die Jahresabschlüsse 2007 vorgelegt. Aus diesen ergibt sich ein höherer Verlust als ursprünglich geplant und von der Balda AG in die Liquiditätsplanung eingestellt. Die bestehende Liquidität reicht zurzeit nicht aus, um einen fälligen Verlustausgleich in voller Höhe erbringen zu können. Die Balda AG führt Verhandlungen mit den betroffenen Gesellschaften über die Höhe und einen Zahlungsplan des zu zahlenden Verlustausgleichs. Des Weiteren führt das Unternehmen Gespräche mit den Banken, um eine zusätzliche Kreditlinie zur Abdeckung des Verlustausgleichsanspruchs zu erhalten. Beide Verhandlungen sind laut der Meldung weit fortgeschritten. Aufgrund des bisherigen Verhandlungsverlaufs ist man „gewiss“, die Gespräche in wenigen Tagen erfolgreich abschließen zu können. Die für den 19. März 2008 vorgesehene Bilanzpressekonferenz und die für den 7. Mai 2008 geplante Hauptversammlung werden verschoben, neue Termine „zu gegebener Zeit mitgeteilt“. Zum Hintergrund Balda hatte seine europäische Produktion von Handyschalen zum 31.12.2007 an die KS Plastic Solutions GmbH verkauft. Dahinter steht laut Handelsblatt der Investor Aurelius aus München, der das Geschäft nach einer Restrukturierung übernehmen will. Gesellschafter und Geschäftsführer der KS Plastic Solution GmbH ist Mario Herrmann, ein Rechtsanwalt aus München, der im Auftrag der Aurelius AG handelt. Die Adresse der KS Plastic GmbH in Schondorf (Oberbayern) ist identisch mit der Privatanschrift von Aurelius-Vorstand Ulrich Radlmayr. Die KS Plastic beschäftigt außer Herrmann keine Mitarbeiter. Die Sozialplanverhandlungen mit dem Balda-Betriebsrat führt Dirk von der Bey, Personalleiter der Aurelius AG. Die Ex-Balda-Mitarbeiter fürchten, sie sollen über die Einschaltung der Briefkastenfirma KS Plastic GmbH um ihre Abfindungen gebracht werden. Das ist offenbar nicht von der Hand zu weisen. Bereits am 11. Februar 2008 reagierte Balda auf den Bericht „Balda zahlt die Löhne nicht“ in der „Neue Westfälische Zeitung“ zwei Tage zuvor: „Wir wissen nicht, was bei der KS Plastic Solutions-Gruppe vorgeht, aber wir sind bestürzt, dass den Mitarbeitern dort Löhne und Gehälter vorenthalten werden. Wir haben keine Hinweise, dass Teile der KS Plastic Solutions-Gruppe Zahlungsschwierigkeiten haben. Im Gegenteil, ausreichende Liquidität zur Begleichung der Löhne und Gehälter ist nach unserer Kenntnis vorhanden, insbesondere auch aufgrund der durch uns zur Verfügung gestellten Mittel“, so Joachim Gut, der Vorsitzende des Vorstandes der Balda AG. „Wir haben alles getan, um den Beschäftigten eine Perspektive zu geben. Wir haben dabei ohne Verzögerung gehandelt, denn Unsicherheit ist schlecht für die Mitarbeiter und für das Geschäft.“ Balda AG hat die vertraglich vereinbarten Zahlungen an die KS Plastic Solutions-Gruppe fristgerecht geleistet und so die Löhne und Gehälter abgesichert.“ Offenbar sitzt die Angst vor dem Geschäftsgebaren der „Münteferingschen Heuschrecken“ nicht grundlos so tief. Schließlich wollte Balda mit dem Verkauf der defizitären Töchter den Rest des Unternehmens kaufmännisch korrekt sichern und vor größeren Verlusten bewahren. Nun könnte es anders kommen – und außerdem die verbliebenen Mitarbeitern der veräußerten Unternehmen um ihre Löhne und eine wenigstens einigermaßen angemessene Abfindung gebracht werden. |
Balda AG, Bad Oeynhausen
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