28.06.2004 | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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Die Umsetzung der Technischen Anleitung Siedlungsabfall (TASi) zum 1. Juni 2005 bietet große Chancen für die Recyclingbetriebe in Deutschland. Zu diesem Ergebnis kamen die Teilnehmer einer Podiumsdiskussion beim 9. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Kunststoff-Recycling mbH (www.dkr.de) am 24. Juni 2004 in Bad Neuenahr. "Die Umsetzung der TASi zum 1. Juni 2005 ist unverrückbar, das Datum steht", stellte Dr. Gottfried Jung, Ministerialdirigent im Ministerium für Umwelt und Forsten, Rheinland-Pfalz, klar. Niemand solle auf eine Verschiebung setzen, so Jung, der außerdem derzeitige Vorsitzender der Länderarbeitsgruppe Abfall (LAGA) ist. Unter dem Kongress-Motto "Mit Sicherheit im Wettbewerb" diskutierten die Teilnehmer die Chancen und Risiken des aufkommenden Wettbewerbs vor dem Hintergrund der neuen Ausschreibungskriterien für die Leistungsverträge des Dualen Systems. "Mit dem Inkrafttreten des Ablagerungsverbots für unbehandelte Abfälle ist der billige Entsorgungsweg auf Deponien geschlossen. Bis 2006 werden wir die durchschnittlichen Kosten für die Verwertung durch kontinuierliche Optimierungen auf 150 Euro pro Tonne senken", sagte DKR-Geschäftsführer Dr. Volker Gibs. Damit wird die Verwertung gebrauchter Kunststoffverpackungen konkurrenzfähig zur Müllbeseitigung. Die Verwertungsbetriebe sollten diese Chance durch eine konsequente Marktorientierung nutzen. Gibs appellierte an die Verwerter, durch mehr Kosteneffizienz die Mengen zurückzugewinnen, die durch die Kartellamtsvorgaben verloren gegangen sind. Das Duale System hatte die Bedingungen für die Ausschreibung der neuen Leitungsverträge eng mit dem Bundeskartellamt abgestimmt. Demnach müssen die Sortieranlagen der DKR nur noch die in der Verpackungsverordnung festgelegte Quotenmenge zuzüglich eines Sicherheitszuschlags überlassen. Durch das Pflichtpfand auf Einweggetränkeverpackungen ist außerdem die Menge der PET-Flaschen, die über die Duales System Deutschland AG (www.gruener-punkt.de) und die DKR in die Verwertung gegeben werden, in 2003 um rund 50 Prozent gesunken. "Die aktuellen Entwicklungen gefährden die Recycler in ihrer Existenz", sagte Herbert Snell, Geschäftsführer der Multipet GmbH, Bernburg, und Vizepräsident des Bundesverbandes Sekundärrohstoffe und Entsorgung. Die im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zurückgegangenen Teilnehmerzahlen des DKR-Kongresses scheinen dies zu belegen. Kritisch äußerten sich die Diskutanten über die anhaltenden Exporte von PET-Flaschen nach Fernost. Dies könne dazu führen, dass Europa beim Recycling vom asiatischen Markt abhängig werde. "Mittlerweile wird der chinesische Staat selbst tätig, um die Einfuhren von Kunststoffabfällen einzudämmen", sagte Gunda Rachut, geschäftsführende Gesellschafterin der Cyclos GmbH. Dennoch sei die deutsche Politik weiterhin gefordert, einen Abbau von Verwertungskapazitäten in Deutschland und Europa zu verhindern. Im Hinblick auf die ungeklärten Standards für den Mengenstromnachweis bei neuen Systemanbietern und Selbstentsorgern, forderte Jung ein Höchstmaß an Transparenz und gleiche technische Mindeststandards für alle. Er schlug eine gemeinsame Clearingstelle der Produktverantwortlichen vor, die gleiche Standards für alle dualen Systeme und Selbstentsorger hinsichtlich der Transparenz der Mengenstromführung und der Zertifizierung von technischen Mindestanforderungen definieren könne. Manfred Buchmann, Mitglied des Vorstands der Duales System Deutschland AG, nahm zum Innovationsprogramm 2007 Stellung. Mit Ergebnissen inklusive einer Wirtschaftlichkeitsberechnung sei voraussichtlich in einem Jahr zu rechnen. Trotz der aktuellen Veränderungen hätte die im Dualen System lizenzierte Menge Kunststoffverpackungen in den ersten fünf Monaten diesen Jahres im Vergleich zu 2003 leicht zugenommen. |
Deutsche Gesellschaft für Kunststoff-Recycling mbH, Köln
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