| 07.08.2006 | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
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Die deutschen Hersteller von Formteilen und Verpackungen aus EPS (Expandiertes Polystyrol, bekannt als Styropor®) haben nach insgesamt stetiger Nachfrage im Vorjahr ihren Absatz im ersten Halbjahr 2006 wieder etwas steigern können. Die Branche sieht darin eine Trendwende: Sie hat sich erfolgreich gegen die Konsequenzen aus dem Abschmelzen ihrer Stammkundschaft gestemmt, die in einem jahrelangen Prozess Produktionsbetriebe in kostengünstigere Länder verlagert hat. Wie der Vorsitzende der Fachgruppe Schaumstoffverpackungen im IK Industrieverband Kunststoffverpackungen e. V. (www.kunststoffverpackungen.de), Dr. Georg Greiß, mitteilt, hat die Branche Absatzverluste insbesondere bei Schutzpolstern für die sogenannte Braune und Weiße Ware (Unterhaltungselektronik und Haushalts-Großgeräte) hinnehmen müssen. Einzelne Unternehmen sind großen Kunden gefolgt und haben in den östlichen Nachbarländern Tochterbetriebe aufgebaut. Erfreulicherweise hat sich auch die Auslastung deutscher Kapazitäten wieder etwas verbessert. Nach konstantem Absatz in 2005 deutet sich mit einem Plus von rund einem Prozent im ersten Halbjahr 2006 eine Trendwende an. Eine Vielzahl an Neuentwicklungen nicht nur für Verpackungen, sondern auch und gerade für technische Einsatzbereiche wie dem Bauwesen, haben dies bewirkt. Dramatisch veränderte Kostenstrukturen bereiten der Branche allerdings große Sorgen. Über Erwarten starke Nachfrage auch nach EPS zur Wärmedämmung an Gebäuden sorgt für Rohstoffverknappungstendenzen. Bei bestimmten EPS-Typen kommt es zu Verzögerungen bei der Auslieferung, selbst bei Standardtypen sind Teillieferungen inzwischen verbreitet. Einzelne Rohstoffhersteller haben zeitweise Force Majeure angemeldet. Dies wirkt sich entsprechend auf die Rohstoffpreise aus: Seit Jahresbeginn ist EPS um über 20 Prozent teurer geworden, wie einschlägige Brancheninformationsdienste ausweisen. Energieträger als Kostentreiber Zusätzlich haben andere Kostenblöcke eine besorgniserregende Entwicklung genommen: Neben den treibstoffabhängigen Transportaufwendungen vor allem die Entwicklung bei Heizöl, Gas und Strom. Hier musste die Branche nach einer aktuellen Benchmark-Unter-suchung unter zahlreichen Herstellern von EPS-Verpackungen Erhöhungen von über 35 Prozent im Vorjahr und weitere massive Steigerungen in diesem Jahr hinnehmen. Rohstoffe, Energie und Personal gehören zu den drei wesentlichen Kostenfaktoren eines durchschnittlichen Herstellers von EPS-Formteilen. Alle Möglichkeiten, die höheren Kosten durch Effizienzsteigerung aufzufangen, sind angesichts des harten Wettbewerbs in der Branche bereits weitestgehend ausgereizt. Die drastisch gestiegenen Aufwendungen zehren an den traditionell geringen Renditen. Ein durchschnittlicher EPS-Verarbeiter hatte im Jahr 2005 energiebedingt eine Verteuerung seiner Produkte von mehr als fünf Prozent zu verkraften. Das ist ein Mehrfaches der erzielbaren Marge. Hinzu kommt die sich in ähnlicher Größenordnung auswirkende Rohstoffverteuerung seit Jahresanfang. |
IK - Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V., Bad Homburg
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