08.11.2017, 06:51 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
Ein langlebiger, effektiver Flammschutz ist für Kunststoffprodukte im Bereich der Elektronik und Elektrotechnik unerlässlich - (Bild: SKZ). Wenn Flammschutzsysteme versagen, kann unter Umständen ein großer Personen- und Sachschaden eintreten. Hersteller sehen sich daher zunehmend mit der Anforderung konfrontiert, die langfristige Wirksamkeit eingesetzter Flammschutzmittel als Produkteigenschaft zu gewährleisten. Dabei sind Garantien von mehreren Jahrzehnten gewünscht. Hinsichtlich der geforderten Langlebigkeit von Kunststoffprodukten wird somit zunehmend auch die Dauerhaftigkeit der Flammschutzeigenschaften und damit ein wesentlicher Teil der Anforderungen für zukünftige Produkte thematisiert. Dass der Flammschutz nicht nur zum Zeitpunkt der Herstellung des jeweiligen Produktes, sondern auch während der gesamten Einsatzdauer noch in dem geforderten Ausmaß wirksam ist, stellt in Anbetracht der sehr langen Zeiträume eine große Herausforderung dar, der bisher nicht ausreichend Rechnung getragen wurde. Im Rahmen eines Forschungsprojekts greifen SKZ und BAM daher die Fragestellung auf, wie zuverlässig der Flammschutz noch wirkt, wenn Kunststoffprodukte einige Jahre im Einsatz und dabei verschiedenen Witterungsbeanspruchungen im Innen- und Außenbereich ausgesetzt waren. Hierzu werden anwendungsrelevante Rezepturmodelle aus dem Bereich Elektrotechnik/Elektronik – beispielsweise typische Kabelrezepturen – ausgewählt, compoundiert und zu entsprechenden Prüfkörpern verarbeitet. Nach der Behandlung in kritischen Bewitterungsszenarien erfolgt eine umfassende Charakterisierung der Flammschutz- und Materialeigenschaften im Vergleich zum jeweiligen Ausgangszustand. Die gewonnenen Erkenntnisse über die Witterungsbeständigkeit der halogenfreien Flammschutzmittel und mögliche Wechselwirkungen mit den Polymerwerkstoffen können gegebenenfalls als Vorarbeiten genutzt werden, um Normen zur Prüfung der Langzeitwirkung von Flammschutzeigenschaften zu erstellen. Die Forschungsarbeiten legen somit den Grundstein dafür, dass ein langlebiger, effektiver Flammschutz in Kunststoffprodukten zukünftig systematisch thematisiert und sichergestellt werden kann. Das IGF-Vorhaben 18926 N der Forschungsvereinigung FSKZ wird über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Weitere Informationen: www.skz.de |
SKZ - Das Kunststoff-Zentrum, Würzburg
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