| 25.03.2009 | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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Auf der Jahrestagung des Forum Urodynamicum e.V. (www.forum-urodynamicum.de) wurde Ina Michaelis vom Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV, www.ikv-aachen.de) zusammen mit ihren Forschungspartnern von der Klinik für Urologie des Universitätsklinikums Aachen mit dem Eugen-Rehfisch-Preis für die beste wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet der Grundlagenforschung geehrt. Die Auszeichnung gilt ihrem Beitrag zum Thema "Die isolierte ganze Schweineblase - ein Modell zur Untersuchung des dämpfenden Effektes intravesikal eingesetzter Formulierungen von Anticholinergika auf die cholinerg induzierte Detrusorkontraktion". Drug Delivery System aus biodegradierbarem Kunststoff Hinter diesem sperrigen Begriff verbirgt sich ein schonendes Verfahren zur Applikation von Medikamenten durch die Harnröhre in die Blase zur Linderung der sog. überaktiven Harnblase. Im Vergleich zu herkömmlichen Applikationsverfahren, wie z.B. der oralen Einnahme, treten bei einer solchen direkten Medikamentengabe unerwünschte Nebenwirkungen deutlich seltener auf. Das liegt vor allem daran, dass die direkt in die Blase eingebrachten Medikamente lokal wirken. Diese sog. intravesikale Therapie erfordert die Verabreichung des jeweiligen Medikaments mehrmals am Tag durch einen Blasenkatheter. Im Zuge des Projekts wurde nun unter der Leitung von Ina Michaelis ein neuartiges Drug Delivery System aus biodegradierbarem Kunststoff entwickelt, das den Wirkstoff über den Tag verteilt abgibt. Der Eugen-Rehfisch-Preis wurde für ein Teilprojekt verliehen, in dem die Wirkung des Medikaments auf die Blasenaktivität untersucht wurde. Dazu wird die Harnblase des Schweins als ex-vivo-Modell eingesetzt. Der dämpfende Effekt des intravesikal verabreichten Wirkstoffs sowie des wirkstoffbeladenen, vollständig abbaubaren Drug Delivery Systems auf die Kontraktilität des Blasenmuskels wird getestet. Vor späteren in-vivo-Untersuchungen, verhelfen diese Tests dazu, geeignete Drug Delivery Systeme zu entwickeln und auszuwählen. Der Umfang von Tierversuchen kann dadurch erheblich reduziert werden. Als Weiterentwicklung sind Wirkstoffträger angedacht, die ihre Wirkung über einen Zeitraum von mehreren Wochen entfalten und die mit der herkömmlichen Therapie verbundenen Unannehmlichkeiten für den Patienten weiter verringern. Der grundsätzliche Nachweis der Wirksamkeit der wirkstoffbeladenen, vollständig abbaubaren Kunststoffkörper wurde mithilfe des beschriebenen Testverfahrens an der isolierten ganzen Schweineblase erbracht. Der vom Forum Urodynamicum e.V. jährlich in zwei Kategorien vergebene Eugen-Rehfisch-Preis ist benannt nach dem Mediziner Dr. Eugen Rehfisch. Ende des 19. Jahrhunderts betrieb Rehfisch urologische Forschungen am Physiologischen Institut der Berliner Universität. Seine Erkenntnisse sind für die Urologie bis heute von Bedeutung. Der Preis wird von der Fa. Pfizer, New York, gestiftet und ist mit 3.000 Euro dotiert. Mit ausgezeichnet wurden von der Klinik für Urologie des Universitätsklinikums Aachen Dr. Joachim Grosse, Dr. Matthias von Walter, Prof. Gerhard Jakse und Katrin Montzka. Die Entwicklungsarbeiten sind eingebettet in das interdisziplinäre Forschungsprojekt "Entwicklung eines wirkstoffbeladenen, resorbierbaren Implantats für die intravesikale Therapie der überaktiven Harnblase". |
Institut für Kunststoffverarbeitung, Aachen
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