15.05.2006 | Lesedauer: ca. 5 Minuten |
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Kunststoffprofile am populärsten / Wesentliche Impulse aus den Regionen Hersteller von Fenstersystemen und Zubehör freuen sich in Russland über gute Geschäfte: Seit einigen Jahren besticht der Markt mit zweistelligen Zuwächsen. Während im Neubau moderne Konstruktionen bereits stärker zum Zuge kommen, ist der Austausch alter Fenster bisher kaum verbreitet. Kunststoffprofile rangieren mit einem jährlichen Umsatz von rd. 800 Mio. US$ inzwischen vor den Alternativen aus Holz und Aluminium. Deutsche Produzenten belegen nach wie vor Spitzenplätze. Auch Inlandsfirmen sind in Investitionslaune. (Kontaktanschriften) Infolge von Bau- und Sanierungsoffensiven nimmt der Bedarf an modernen Fenstersystemen in Russland weiter zu. Ein noch rasanteres Wachstum als in der Hauptstadt verzeichnen inzwischen die Regionen. Während die Zuwächse derzeit landesweit bei über 20% liegen, übertrifft das jährliche Umsatzplus in einigen Landesteilen deutlich 30%. Besonders dynamisch entwickelt sich das Geschäft in Sibirien, im Fernen Osten, in den Ural- und nord-westlichen Gebieten. Nach Ansicht von Analysten verbleibt der russische Fenstermarkt in den nächsten Jahren auf Expansionskurs. Entscheidende Impulse kommen von der regen Baukonjunktur: Im Jahr 2005 kletterte der Wert der ausgeführten Bauarbeiten um 10,5% auf 1.711,7 Mrd. Rbl (entspricht 60,49 Mrd. US$). Für 2006 rechnen staatliche Quellen mit einem Zuwachs von 5 bis 10%. Bei günstiger Gesamtkonjunktur wird der russische Bausektor nach Annahme von Experten mindestens bis 2008 boomen. Die meisten Baustellen stehen derzeit im zentralen Landesteil (vor allem in Moskau und im Moskauer Gebiet) und im Nordwesten (allen voran St. Petersburg und Leningrader Gebiet), gefolgt von den Wolga- und Uralregionen. Zunehmenden Absatz finden neue Fenster auch im Rahmen von Modernisierungsaktionen. Dank steigender Einkommen (Wachstum der real verfügbaren Geldeinkommen im 1. Quartal 2006 gegenüber entsprechender Vorjahresperiode: +8,3%, Gesamtjahr 2005: +9,3%) nehmen immer mehr Russen die Renovierung ihrer Wohnungen in eigene Hände. Gerade einmal 15 bis 20% der russischen Wohnungen sind mit modernen, energiesparenden Fenstern ausgestattet. In den übrigen Quartieren befinden sich zumeist veraltete Holzfenster, die lt. Experten etwa 30% der Zimmerwärme nach draußen lassen. Bis mindestens 2010 dürfte sich der landesweite Bedarf auf etwa 24 Mio. Fenstern pro Jahr belaufen. Mit Voranschreiten der Kommunalreform, die eine Lanze für nötige Sanierungsmaßnahmen brechen würde, und immer erschwinglicher werdenden Hypothekenfinanzierungen könnte sich die Nachfrage noch beschleunigen. Im Wohnungsneubau wird der jährliche Bedarf an neuen Fenstern derzeit mit etwa 5,6 Mio. qm angegeben. Bis 2005 sind Schätzungen zufolge insgesamt ca. 900 Mio. qm verbaut worden - bis zu 470 Mio. qm im Wohnungssektor, 400 Mio. bis 450 Mio. qm im Nichtwohnungsbau. Die Mehrheit der neu eingesetzten bzw. ausgewechselten Fenster sind inzwischen mit Kunststoffprofilen versehen. Dieser Trend wird sich nach Meinung von Experten in den nächsten Jahren fortsetzen. Mit 23 Mio. qm bzw. 76% hatten PVC-Profile 2005 den größten Marktanteil. Auf die im gewerblichen Hochbau häufig anzutreffenden Aluminium-Systeme entfielen 4,4 Mio. qm bzw. 15%, auf Alternativen aus Holz 2,9 Mio. qm bzw. 9%. Mit einem Plus von jährlich rd. 27% zählt der russische Markt für Kunststoffprofile zu den dynamischsten weltweit. Nach Angaben der auf die Branche spezialisierten Agentur O.K.N.A. Marketing hat das Marktvolumen von ca. 450 Mio. $ im Jahr 2004 auf 575 Mio. $ im Jahr 2005 zugelegt. Für 2006 wird eine Steigerung auf 725 Mio. $ erwartet. Mindestens für die nächsten drei bis vier Jahre ist mit jährlichen Wachstumsraten von wenigstens 10 bis 20% zu rechnen. Laut Auskunft der Assoziation der Hersteller energieeffizienter Fenster (APROK) bringen es die etwa 500 in Russland tätigen Branchenbetriebe zurzeit auf einen jährlichen Ausstoß von 3,5 Mio. qm Fenstern. Über 30 nennenswerte Hersteller und mehr als 75 Marken (darunter etwa 45 ausländische Label) sind gegenwärtig auf dem russischen Markt für PVC-Profile vertreten. Fast 50% der Umsätze mit Kunststoffprofilen verteilen sich auf drei deutsche Akteure - auf Profine International Profile Group (Marken "KBE", "Trocal", "Kömmerling", "Knipping"; Marktanteil: über 29%), VEKA (9,5%) und Rehau (9,5%). Um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, legen viele Hersteller eine bemerkenswerte Investitionsfreude an den Tag. Nach Angaben von O.K.N.A. Marketing erweitern die Kunststoffprofil-Erzeuger ihre Kapazitäten insgesamt um jährlich etwa 40%. Dabei geht es ihnen auch um eine gute Position im sich verschärfenden Wettbewerb. Nach Meinung von Experten steuert die Branche auf eine weitere Konsolidierung zu. Längerfristig dürften etwa 90% des Kunststofffenstermarktes von nicht mehr als zehn großen Playern kontrolliert werden. Kleinen und mittleren Firmen stehen der schrittweise Aufkauf bzw. Abgang vom Markt bevor - dies um so mehr, als internationale Erzeuger inzwischen auch auf Economy-Segmente abzielen. Die führenden westlichen Produzenten von PVC-Fenstersystemen investieren kräftig in ihre eigenen lokalen Fertigungsstätten und in ihren Service (z.B. Vertrieb, Schulung und Beratung). Auch russische Betriebe wie z.B. Weltplast und Proplex zeigen gesteigertes Engagement. Aufgrund der Nachfragezuwächse spielt der Import nach Russland jedoch noch eine wichtige Rolle. So betrug der Einfuhranteil 2005 rd. 30% (2004: 37%; 2003: 47%). Wesentliche Lieferländer sind Deutschland, Polen und die Türkei. Messehinweis: Die Messe "Windows and Facades" (bis 2006 unter dem Namen "Fensterbau/Frontale" laufend) ist für Januar 2007 geplant. Weitere Informationen über diesen Branchentreff der Fenster-Zulieferindustrie (u.a. Konstruktionstechnik, Profilsysteme, Glasbau, Glasprodukte, Beschläge, Befestigungstechnik und Fertigelemente) sind im Internet unter www.frontale.ru zu finden. ![]() |
bfai Bundesagentur für Außenwirtschaft, Köln
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