| 03.02.2016, 11:49 Uhr | Lesedauer: ca. 5 Minuten |
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![]() Mehr als 200 Teilnehmer nutzten die Chance, die Liquidmetal Technologie und deren Anwendungspotenzial in Theorie und Praxis kennenzulernen. Mehr als 200 Gäste folgten der Einladung des österreichischen Maschinenbauers zum Liquidmetal Forum in dessen südwestdeutsche Niederlassung. "Die Zahl der Anmeldungen hatte bereits im Vorfeld unsere Erwartungen bei weitem übertroffen", freut sich Claus Wilde, Geschäftsführer von Engel Deutschland und Leiter des Technologieforums Stuttgart, der das Event eröffnete. Die ursprünglich für einen Tag geplante Veranstaltung wurde angesichts der hohen Zahl an Anmeldungen kurzfristig um einen weiteren Tag verlängert. Die Gäste kamen nicht nur aus dem Verkaufsgebiet der Niederlassung, sondern aus allen Regionen Deutschlands, aus Österreich, der Schweiz, Frankreich, Großbritannien und Schweden. Nur etwa die Hälfte der vertretenen Firmen gehört bereits zum Kundenstamm von Engel. Neben Kunststoffverarbeitern nutzten auch viele Metallverarbeiter die Chance, die neue Technologie und das Unternehmen Engel kennenzulernen. Fanden die Spritzgießmaschinen, Roboter und Systemlösungen von Engel bislang ausschließlich für die Verarbeitung von polymeren Werkstoffen Einsatz, eröffnet der Maschinenbauer jetzt auch für die Metallverarbeitung neue Horizonte. Völlig neuartige Materialeigenschaften ![]() Im Liquidmetal-Prozess lassen sich dreidimensional anspruchsvolle Präzisionsbauteile mit einer sehr hochwertigen Oberfläche und präzisen Abbildung von Feinstrukturen fertigen. Beeindruckt zeigten sich die Teilnehmer vor allem von den völlig neuartigen Materialeigenschaften. "Dank ihrer amorphen, nicht-kristallinen Struktur sind aus Liquidmetal hergestellte Bauteile extrem hart und gleichzeitig hochelastisch, was zu einem sehr guten Rückstellverhalten führt", so Steffen Mack, Manager Business Development von Materion, in seinem Vortrag. "Sie haben ein geringes spezifisches Gewicht, sind korrosionsbeständig und biokompatibel." Dass sich die Legierungen im Spritzguss verarbeiten lassen, sei ein weiterer Vorteil gegenüber anderen metallischen Werkstoffen, denn dies ermögliche besonders effiziente, hochautomatisierte und integrierte Fertigungsprozesse. In nur einem Arbeitsschritt liefert die Spritzgießverarbeitung einsatzfertige Bauteile mit einer sehr hohen Oberflächengüte. ![]() Das große Interesse der Konferenzteilnehmer zeigte sich vor allem in den regen Diskussionen nach den Vorträgen. Großes Potenzial von der Medizintechnik bis zur Luft- und Raumfahrt Das große Interesse der Konferenzteilnehmer zeigte sich vor allem in den regen Diskussionen nach den Vorträgen und an der Spritzgießmaschine im Technikum. Dort wurden Musterteile produziert, kleine Fähnchen mit einer sehr filigranen, dreidimensional anspruchsvollen Struktur. Die Live-Demonstration stellte die Effizienz des Verfahrens, die hohe Präzision der Spritzgießmaschine sowie die herausragende Oberflächengüte der Produkte eindrucksvoll unter Beweis. Panel of Experts ![]() v.l.: Christoph Lhota und Heinz Rasinger (Engel), Dr. Edgar Vidal (Materion), Paul Hauck und Thomas Steipp (Liquidmetal Technologies) und Steffen Mack (Materion). Das Panel of Experts bestätigte, dass es über ein breites Feld Anwendungen geben wird. Von der Medizintechnik über Elektronik, Automotive und Luft- und Raumfahrt bis hin zur Sportgeräteindustrie. "Vor allem für mechanisch stark beanspruchte Bauteile mit hohen Anforderungen an das Bauteildesign und die Oberflächenqualität eröffnet Liquidmetal große Chancen", betont Christoph Lhota, Leiter der Business Unit Medical von Engel Austria, und denkt dabei unter anderem an die langen und teilweise sehr filigranen Instrumente für die Schlüssellochchirurgie. Weitere Anwendungsbeispiele, die in Stuttgart diskutiert wurden, sind Funktionsbauteile für Elektrogeräte und Dekorelemente für den Autoinnenraum. Besonders spannend ist auch die Frage nach der Kombinierbarkeit von Liquidmetal mit anderen Metallen oder Kunststoffen in einem Mehrkomponentenprozess. "Wir haben in unserem Technikum in Kalifornien bereits Mehrkomponentenmusterteile aus Liquidmetal und einem anderen Metall hergestellt", gibt Thomas Steipp, CEO von Liquidmetal Technologies, den Konferenzteilnehmern einen Ausblick auf die weiteren Entwicklungsschritte. "Bislang handelt es sich um Transferprozesse, denkbar ist aber auch ein integriertes Verfahren." Lohnfertigungskapazitäten bald auch in Europa Das Technikum von Liquidmetal Technologies wird nicht nur für Entwicklungsaufgaben genutzt. Im Jahr 2014 begann das Unternehmen Kapazitäten für die Lohnfertigung aufzubauen und ist inzwischen ISO 9001:2008 zertifiziert. "Wer in die neue Technologie einsteigen möchte, muss nicht sofort in eine eigene Fertigungszelle investieren", so Steipp. "In unserem Manufacturing Center of Excellence in Kalifornien sind wir gerüstet, Prototypen sowie Serienteile im Kundenauftrag zu produzieren. Darüber hinaus ist es unser Ziel, auch in Europa Lohnfertigungskapazitäten aufzubauen." Voraussetzung für den Einstieg in die neue Technologie ist lediglich eine Lizenz, die von Liquidmetal Technologies vergeben wird. Apple und die Swatch Gruppe zählen bereits zu den Lizenznehmern. Nach dem großen Erfolg des Liquidmetal Forums planen Engel, Liquidmetal Technologies und Materion weitere gemeinsame Veranstaltungen. Weitere Informationen: www.engelglobal.com |
Engel Austria GmbH, Schwertberg, Österreich
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