| 01.12.2025, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
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Ein Forschungsteam der Universität Bielefeld hat eine neuartige Technologie für recyclingfähige Schaumstoffe entwickelt und erhält dafür ab Dezember eine Förderung in Höhe von 1,5 Millionen Euro aus dem Programm exist-Forschungstransfer des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Ziel ist die Überführung der im Labor erprobten Materialien in marktfähige Anwendungen und die Vorbereitung einer Ausgründung bis Herbst 2026. Im Mittelpunkt der Forschung stehen sogenannte "Breakomers" - chemische Bausteine, die gezielt integrierte Sollbruchstellen enthalten. Entwickelt wurde das Konzept von den Chemikern Dr. Kubilay Ceyhan, Christian Fabek und Paulo Wohlfahrt sowie dem Wirtschaftsingenieur Willy Zubert. Die Sollbruchstellen ermöglichen es den Angaben zufolge, Kunststoffmaterialien unter milden Bedingungen chemisch wieder in ihre Ausgangsbausteine zu zerlegen. Damit sollen sich Schaumstoffe aus Breakomers mehrfach verwerten und in einem geschlossenen Kreislauf erneut zu Matratzen- oder Polsterschäumen verarbeiten lassen. Eine Zersetzung unter Alltagsbedingungen erfolgt nicht. Die Umsetzung dieser Technologie auf Schaumstoffe galt bislang als ungelöst. Den Bielefelder Forschenden ist es erstmals gelungen, geeignete Breakomers-Bausteine zu synthetisieren und zu Schaumstoffen zu verarbeiten, die nach Ende der Nutzungsdauer vollständig in ihre ursprünglichen Komponenten rückführbar sind. Die Herstellung erfolgt über eine chemische Synthese der Monomere, deren Mischung mit weiteren Reaktionspartnern und die anschließende Erzeugung eines Schaumstoffblocks, der konventionell zugeschnitten und verarbeitet werden kann. Den Ausgangspunkt der Entwicklung bildete ein Molekül, das Ceyhan während seiner Promotion entdeckte und das sich für abbaubare Kunststoffe eignete. Darauf aufbauend entstand ein modularer Baukasten weiterer Moleküle mit integrierten Sollbruchstellen, für den mehrere Patente angemeldet wurden. Unterstützt wurde das Team durch Professorin Dr. Adelheid Godt und durch das Zentrum für Unternehmensgründung (ZUg) der Universität Bielefeld. Weitere Impulse kamen aus dem Chemstars-Wettbewerb, in dem erste Kontakte zur Start-up-Szene geknüpft und das Geschäftsmodell konkretisiert wurden. Im Rahmen der zweijährigen Förderphase sollen das Verfahren skaliert, Prototypen entwickelt und deren mechanische Eigenschaften umfassend geprüft werden. Die Forschenden arbeiten hierfür mit Industriepartnern zusammen. Nach der geplanten Ausgründung im Herbst 2026 sollen Investorensuche, Standortwahl und weitere Finanzierungsrunden folgen, um Breakomers als Anbieter recyclingfähiger Schaumstoffe am Markt zu etablieren. Weitere Informationen: www.uni-bielefeld.de |
Universität Bielefeld, Bielefeld
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