12.12.2008 | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Kuratoren auf der ganzen Welt arbeiten hart an der Bewahrung und Pflege von in Museen untergebrachten Artefakten. Museumsmitarbeiter betreiben normalerweise einen beträchtlichen Aufwand für Gemälde, Skulpturen und Fossilien, sie müssen sich aber auch mit dem Problem der Bewahrung von Kunststoffen auseinandersetzen. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts haben Künstler mit synthetischen Polymeren gearbeitet. Nun fördert die EU Projekt, das für die bessere Erhaltung dieser Kunstwerke sorgen soll. POPART ("Preservation of plastic artefacts in museum collections", http://popart.mnhn.fr/) wurde unter dem Themenbereich "Umwelt" des Siebten Rahmenprogramms mit 2,1 Millionen Euro finanziert. POAPART ist ein aus Museumsforschern, Akademikern und Behörden aus acht Ländern zusammengesetztes Konsortium, das untersucht, wie Kunststoffe altern, und Verfahren entwickelt, um Gegenstände auszustellen und zu reinigen. Die Projektpartner konzentrieren sich auf Sammlungen, die mit synthetischen Polymeren wie Zelluloseazetat und Polyvinylchlorid (PVC) geschaffen wurden, sowie auf dreidimensionale Objekte, die von einer Verschlechterung des Zustands betroffen sind. Die Zielstellung des Projekts besteht darin, eine gesamteuropäische Strategie zu entwickeln, um Kunststoffobjekte in den Sammlungen der Museen besser zu konservieren und zu erhalten. Die Partner werden ihre Ressourcen zusammenlegen, um empfehlenswerte Verfahrensweisen für die Ausstellung, Reinigung und Restaurierung dieser Artefakte zu bewerten und einzuführen. Das Projekt beinhaltet fünf Hauptschritte: die Identifizierung von Polymer-Artefakten; eine Begutachtung der Sammlung; eine Bewertung des Polymerabbaus; die Konservierung und die Verbreitung der Erkenntnisse. Die Forscher werden zur Identifizierung von Polymer-Artefakten eine Referenzprobensammlung von Kunststoffobjekten anlegen, in der in Museen befindliche neue und gealterte Materialien vertreten sind. Mehr als 100 Objekte werden mithilfe kalibrierter Spektroskope im nahen Infrarotbereich (NIRS) von den Forschern bewertet, untersucht und identifiziert. Bei der Sammlungsbegutachtung werden die Partner die Häufigkeit und die Art der Beschädigung der Objekte abschätzen und den Grad des Polymerabbaus einordnen. In gleicher Weise werden sie das Spektrum des Abbaus in Sammlungen nach 10 Jahren natürlicher Alterung bewerten, so die Partner. Die Forscher merkten an, dass die Ziele für die Erhaltung in der Charakterisierung der von Polymerobjekten während der Lagerung erzeugten Abbauprodukte und einer Risikoabschätzung sowie der Untersuchung einiger Referenz-Polymerabbauprodukte unter Nutzung verschiedener Analysen wie Thermo- und Chemolumineszenz bestehen. POPART wird das mit dem Reinigen verbundene Risiko feststellen und die gewonnenen Erkenntnisse in Merkblättern zum Thema " Reinigungshinweise" für die optimale Konservierung der Objekte bekannt geben. Sobald das Projekt abgeschlossen ist, werden die Forscher ihre wissenschaftlichen Ergebnisse in verschiedenen Zeitschriften und auf Konferenzen veröffentlichen. Wie die Partner mitteilten, wird auch die CORDIS-Datenbank zum Einsatz kommen, um die Öffentlichkeit über POPART zu informieren, und es sollen Hand-outs angefertigt werden, die einen kurzen Projekt-Überblick geben. In diesem Jahr hat bereits eine Workshopreihe stattgefunden und für Juni 2009 sind zwei weitere geplant. Im Rahmen der Verbreitung der Erkenntnisse werden die Ergebnisse auch mit den Direktoren und Konservatoren von vier Museen diskutiert. Wie das Team betonte, werden die in dieser Studie ermittelten Ergebnisse den Kuratoren und Konservatoren behilflich sein, den Zustand der Kunststoff-Objekte der Museen zu verbessern. Für den Fall der Identifizierung besonderer Risiken werden die Forscher mit Fachleuten zusammenarbeiten, um Lösungen zu finden. Quelle: CORDIS, www.cordis.europa.eu/ |
POPART - Preservation of plastic artefacts in museum collections, Brüssel, Belgien
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