02.02.2009 | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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Das Gründungsmitglied des Kuratoriums der Kunststoff-Industrie, Professor Dr. Rolf Mülhaupt (Bild), wird, wie die Gesellschaft deutscher Chemiker (www.gdch.de) jetzt bekanntgab, am 25. Februar 2009 mit dem Hermann-Staudinger-Preis ausgezeichnet. Der Preis wird seit 1970 maximal alle zwei Jahre für besondere Verdienste auf dem Gebiet der Makromolekularen Chemie verliehen. Benannt ist der Preis nach dem Freiburger Chemie-Nobelpreisträger Hermann Staudinger, und dennoch geht die Auszeichnung nun erstmals an die Freiburger "Schule" für Makromolekulare Chemie. Professor Mülhaupt ist insgesamt erst der Vierzehnte, der diesen mit einer Goldmedaille verbundenen und mit 7.500 Euro dotierten Preis erhält. Der international profilierte Polymerforscher mit breit gefächerten Forschungsinteressen und starkem Anwendungsbezug ist seit 1989 Professor für Makromolekulare Chemie an der Uni Freiburg, Direktor des Instituts für Makromolekulare Chemie im Hermann-Staudinger-Haus und seit 1992 geschäftsführender Direktor des Freiburger Materialforschungszentrums (FMF). Seit dem Jahr 2000 ist er auch Mitglied des Kuratoriums der Kunststoff-Industrie (www.plasticseurope.org). Über Prof. Mülhaupt Mülhaupt, geboren 1954 in Waldshut-Tiengen, absolvierte sein Chemiestudium an der Universität Freiburg. Seine Doktorarbeit fertigte er an der ETH Zürich an, und zwar auf einem Gebiet, das er besonders prägen sollte: Katalyse und Polyolefine. Nach der Promotion 1981 zog es ihn zunächst in die Industrie. Am Central Research Department bei Du Pont in Wilmington/Delaware setzte er seine Forschungsarbeiten zur katalysierten Olefinpolymerisation fort, arbeitete über elastomeres Polypropylen, Ethylencopolymere, funktionale Polyolefine und Hochleistungskunststoffe für Gastrennungsmembranen. 1985 wechselte er zur Ciba AG nach Marly/Schweiz, wo er Forschung über Epoxidharze, Klebstoffe, Polyurethane, Haftvermittler und Polymerstabilisierung betrieb. Mülhaupt ist seit 1989 Professor für Makromolekulare Chemie in Freiburg und Direktor des Instituts für Makromolekulare Chemie im Hermann Staudinger Haus. Er ist ein ausgewiesener Experte für die Synthese, Charakterisierung und Verarbeitung neuartiger Polymerer, Polymerblends sowie Materialverbunde und Materialhybride und hat sich mit einer Vielzahl von Patenten im industriellen Umfeld einen Namen gemacht. Sein besonderes Anliegen war und ist es, originelle Grundlagenforschung mit der Anwendung in der Industrie zu verbinden. Highlights seiner Arbeiten sind maßgeschneiderte Übergangsmetallkatalysatoren für Polyolefine mit neuartigen Molekülstrukturen, die gezielte Synthese von supermolekularen Polymerarchitekturen und Nanocompositen für die Steuerung der Materialeigenschaften von polymeren Werkstoffen, wie Festigkeit, Stabilität, Schadenstoleranz, Durchlässigkeit, Flammschutz oder optische Transparenz, das verbesserte Verständnis der Struktur-Eigenschaftsprofile, technische Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen, die reaktive Polymerverarbeitung, die schnelle Charakterisierung von Polymeren durch High-Throughput-Screening sowie ein neues dreidimensionales Druckverfahren für Anwendungen in der regenerativen Medizin. Im Forschungsverbund des Freiburger Materialforschungszentrums werden diese interdisziplinären Arbeiten im Wechselspiel von chemischer Synthese, Physik, Nanotechnologie, Katalyse, Formgebung, moderner Mikroskopie und Anwendungstechnik durchgeführt. Besonders aktuelles Forschungsziel sind bioinspirierte Systeme und neuartige intelligente, interaktive Kunststoffe, die wie in lebenden Systemen auf Veränderungen ihrer Umgebung mit Eigenschaftsveränderungen reagieren. Der nachhaltige Einfluss von Mülhaupts Aktivitäten auf die akademische Welt lässt sich nicht zuletzt daran ablesen, dass sechs seiner früheren Habilitanden inzwischen selbst Lehrstühle an Hochschulen in ganz Deutschland innehaben. Über die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) ist mit über 28.000 Mitgliedern eine der größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie vergibt zahlreiche international angesehene Preise, darunter den Hermann-Staudinger-Preis. Er erinnert an den Freiburger Chemiker und Nobelpreisträger Hermann Staudinger (1881–1965), der als der Begründer der modernen Polymerchemie gilt. Die Polymerchemie wird in der GDCh durch die Fachgruppe Makromolekulare Chemie vertreten. 1948 gegründet, ist sie eine der ältesten von 25 Fachgruppen und Sektionen in der GDCh. |
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V., Frankfurt am Main
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